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Donnerstag, 2. Mai 2002


Windräder an allen Stadtgrenzen


Nettetaler wehren sich gegen Windräder

Nettetal (dv). In den kommenden Jahrzehnten erkennt man die Grenzen der Gemeinde Nettetal an den Windrädern die drum herum stehen", so Baudezernent Wolf-Hartwig Kothe in der Sitzung des Planungsauschusses. Grund zu dieser etwas süffisanten Bemerkung war der Antrag der Gemeinde Grefrath auf Ausweisung einer Kortzentrationsfläche östlich von Hinsbeck-Glabbach.

Eine große Fraktion aus SPD, CDU und FDP forderte die Verwaltung auf den jetzigen Abstand von 200 bis 300 Meter auf mindestens 500 Meter, wie in Schaag und Bracht schon umgesetzt, zu erhöhen. Auch soll die Nabenhöhe wegen der dortigen Höhenlage auf 55 Meter begrenzt werden, und nicht wie geplant 100 Meter betragen.

Einzig Guido Gahlings (Grüne) trommelte zum wiederholten Mal für die Akzeptanz der Windkraftanlagen und warf der Verwaltung Stimmungsmache in ihrem Brief an die Gemeinde Grefrath vor. Jir müssen ja zu Regenerativer Energie sagen und dafür brauchen wir die Windräder".

Peter Kohn von der SPD verwies auf die Anlage zwischen Bieth und Bracht und stellte fest: "Hier sieht man, dass ein Windrad einen massiven Einschnitt im Landschaftsbild darstellt".


Doch Konsens für Buschs Neubau?

Möbelhaus Busch: Geht es lediglich um die Optik? / Politik will städtebauliche Verträglichkeit

Nettetal (dv/ur). Die Weichen für die Verlagerung des Möbelhauses Busch schienen gestellt. Peter Busch möchte seine beiden Geschäfte (SB-Markt und das Geschäft an der Breyeller Straße) an die van-der-Upwich-Straße verlagern. Die vorläufigen Baupläne waren der Verwaltung vorgestellt, der Planungsausschuss sollte seine Zustimmung zur vorgezogenen Bürgerbefragung erteilen. Diese erteilte aber ihrerseits eine deutliche Absage an den vorgestellten Plan.

Die Verwirrung bei Investor Peter Busch war groß. Er signalisiert aber Gesprächsbereitschaft. "Ich habe nichts gegen konstruktive Kritik und will auch gerne mit dem Architekten Korrekturen der Entwürfe vorlegen, es muss sich aber wirtschaftlich rechnen." Dennoch drängen sich Fragen auf. Ist die Politik ein Bremser für die Nettetaler Wirtschaft? "Nein", sagt Mareus Optendrenk, für die CDU im Planungsaussehuss, "das eigentliche Geschäft wollen wir nicht behindern, aber wir wünschen eine städtebaulich verträgliche Gestaltung."

Wer bestimmt, was städtebaulich verträglich ist? Im Vorfeld zunächst die Politik. Denn sie gibt Bebauungspläne für die Bürgerbeteiligung frei. Wir wollen keine fensterlose Front, sondern eine markante Gebäudestruktur", sagt Optendrenk.

Gibt es Koordinationsschwierikgeiten zwischen Politik und Verwaltung? Die Verwaltung muss eine Aussehusssitzung so vorbereiten, dass die Politik beraten kann. Im Rahmen ihrer Möglichkeiten ist dies seitens der Verwaltung geschehen. Dennoch war die Politik überrascht, als der Baukomplex in seiner Gesamtheit sichtbar wurde. "So haben wir es zum ersten Mal gesehen, die Überraschung war nicht gespielt', macht Optendrenk glaubhaft.

Wollte die Politik Baudezernent Kothe "eins auswischen"? Möglicherweise nicht. Dieser Plan sei für eine Bürgerbeteiligung verfrüht gewesen, beschloss die Politik.

Verzögert sich der Bau des SB-Warenhauses? Nach der Aussage von Dieter Zapf, Abteilung Stadtplanung, ensteht beim jetzigen Zeitplan für das Bauvorhaben noch keine Verzögerung. Im ersten Bauabschnitt soll die Realisierung eines SB-Möbelmarktes kurzfristig erfolgen. Kurzfristig heißt nach Wunsch von Peter Busch: "Noch in diesem Jahr."

Wie geht es nun weiter? "Es müssen bis zum 11. Juni dann ist die nächste Sitzung des Planungsaussehusses - Gespräche zwischen Verwaltung und Investor stattfinden. Bei einer Planung, die auch städtebaulich verträglich ist, stehen wir einer Zustimmung nicht im Wege", so Markus Optendrenk (CDU).

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Busch empört über Diskussion


Politik strafte den Vorstoß von Baudezernent Wolf-Hartwig Kothe ab

Nettetal (dv). Die Diskussion über den geplanten Neubau des Lobbericher Möbelhauses Busch an der van-der Upwich-Straße wurde am vergangenen Donnerstag zu einem grotesken Spiel. Verwaltung und Politik lieferten sich einen heißen Schlagabtausch über den vorgelegten Vorentwurf von Peter Busch. Auf der einen Seite wollte Baudezernent Wolf-Hartwig Kothe den Weg frei machen für die Bürgerbeteiligung. Die Politik fand den Plan "tragisch", so Ralf Hussag (SPD), und verwies ihn zurück zur weiteren Beratung. Damit ist den Bauplänen zunächst ein Riegel vorgeschoben.

Im Gespräch mit den GN teilte Peter Busch mit, dass "ich die Diskussion um die Gestaltung des geplanten Objektes von den Politikern in der Öffentlichkeit mehr als unverschämt finde".

Was war passiert? Dem Planungsausschuss wurde am Donnerstag ein Vorentwurf des neuen Gebäudes präsentiert. Zur Erinnerung: Für die geplante Änderung des Plans, vom Industriegebiet in ein Gewerbegebiet, ist es nicht notwendig, schon konkrete Entwürfe darzustellen.

Die Politik reagierte gereitzt: "Das sieht aus wie ein Flugzeughangar" so, Markus Optendrenk (CDU), oder "Ich kann nicht eine Betonhalle errichten und dann versuchen, darin Möbel zu verkaufen", so Günter Werner (CDU). Peter Busch war nach der Präsentation der Pläne bei der Stadt davon ausgegangen, dass diese nicht einfach im Ausschuss gekippt werden. Er stellt klar: "Zum einen baue ich das neue Gebäude in einem Industriegebiet und zweitens entsteht im ersten Gebäude der SB-Mitnahmemarkt für junge Möbel und da kommen keine Fenster in die Fassade, nur leichte Auflockerungen", so Busch.

Abschließend betont er: "Ich sehe nicht ein, dass die Meinungsverschiedenheiten zwischen der Politik und dem Baudezernenten zu Lasten meines Unternehmens ausgetragen werden soll".


Leserbrief:

Ist das Umweltzertifikat verdient?


zum Artikel "Tonnenweise Energie gespart", GN vom 25. April

Das stadteigene Unternehmen  (gemeint: Stadtwerke - GN änderte Überschrift, d.V.) ist mir in der Vergangenheit nicht gerade als eifriger Verfechter ökologischer Ideen aufgefallen. Gute eigene Produkte wie den Ökostromtarif hält man verschämt unter der Ladentheke - als ob es unanständig sei, wenn der Stromlieferant regenerative Energiequellen fördert.

Jetzt erhielten die Stadtwerke mit anderen Firmen das Ökoprofit-Zertifikat.
Eine Kehrtwende?

In der Ergebnispräsentation aus dem Internet stehen dazu viele Details:
Zum Beispiel Investitionen: Die sind nicht immer bezifferbar, aber die Firmen, die entstandene Kosten ausweisen konnten, haben in ihrem Umweltprogramm bisher durchschnittlich über 100 Euro pro Mitarbeiter ausgegeben. (Nur bezifferbare Kosten gerechnet und jeden Schüler des WJG als Mitarbeiter gezählt) Auch Beträge über 1000 Euro/Mitarbeiter kommen vor. Den Betrieben scheint der Umweltschutz also wirklich etwas - auch Geld - wert zu sein. Weiter so!!

Die Stadtwerke Nettetal kommen in der gleichen Rechnung auf bemerkenswerte 93 Cent:

Dafür wurden Zeitrelais in den Fahrzeughallen eingebaut, auch alte Trockenbatterien und Kunststoffabfälle hat man entsorgen lassen. Absolute Höhe der erledigten Ausgaben nach 1 Jahr und 10 Workshops: 100 Euro. Der Rest sind Planungen, dazu noch Erfahrungsaustausch, Datenerhebungen, "Sensibilisierungen" usw.

Hat man für diese Leistung wirklich schon ein "Umwelt"zertifikat verdient?

Ich finde, hier muss mehr möglich sein. Beispiele ökologisch denkender Energieversorger gibt es genug.

Ralf Hauertz


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