Wasserwerk Lobberich

Wasserwerk

Wasserwerk Lobberich auf Ansichtskarte 1904 (Detail)

Die Idee zum Bau des Wasserwerkes hatte der damalige Link Bürgermeister Louis Bender. Das Wasserwerk wurde im Sittard in der Nähe des Bengmannshofes erstellt. Das Wasser spendeten zwei Brunnen mit rund neun Metern Tiefe. Die Pumpen wurden zunächst mit Dampfkesseln betrieben. Der Link Wasserturm stellte den Druck von 4 atü sicher.

1922 stellte man auf Sauggaspumpen um, Ende der 1950er-Jahre zeigte das Wasserwerk im Sittard deutliche Altersschwächen. Daher fasste der Gemeinderat 1961 den Entschluss, ein neues Wasserwerk im Maarfeld im Süden Lobberichs zu bauen, das am 15. Juli 1965 in Betrieb genommen wurde. Zunächst ging das dort geförderte Wasser noch bis zum Wasserturm, später wurde es direkt in die Rohrleitungen eingespeist.
Das alte Wasserwerk im Sittard wurde überflüssig, es wurde verkauft und dient bis heute (2024) als Wohnhaus.


VDI Kopf

Neue Pumpmaschinen

gebaut von der Hannoverschen
Maschinenbau-A.-G.
vormals Georg Egestorf in Linden vor Hannover

im Lobbericher Wasserwerk

Von Oberingenieur G. Ter Meer.


(...) Das Wasserwerk der Stadt Lobberich stellt eine Ausführungsform dar, wie sie für kleinere Fördermengen häufig zur Anwendung kommt. Die Pumpen sind als Differential-Tauchkolbenpumpen gebaut, weil diese bei gedrängter Anordnung und guten Wasserwegen nur zwei Ventile haben, also einfach sind.

Die Differential-Tauchkolbenpumpe, Fig 1 bis 3, ist inbezug auf die Saugperiode eine einfach wirkende Pumpe, indem sie während der halben Umdrehung die Wassermenge, die dem Hubvolumen entspricht, ansaugt. Inbezug auf die Druckperiode ist sie doppelt wirkend, denn sie befördert sowohl beim Hin- als auch beim Rückgange des Tauchkolbens je die Hälfte des Hubvolumens in das Druckrohr. Beim Rückgange des Kolbens wird zwar die gesamte Wassermenge durch das Druckventil gepresst, nur die Hälfte davon strömt jedoch in das Druckrohr, während die andere Hälfte den durch Rückgang des Differentialkolbens frei werdenden Raum ausfüllt und erst bei der nun folgenden Saugperiode in das Druckrohr gelangt. (Originaltext)

Gegenüber einer einfach wirkenden Tauchkolbenpumpe hat eine derartige Pumpe den Vorzug, dass bei ihr die Arbeitsleistung beim Hin- und Hergange des Kolbens gleich grosz gehalten werden kann, und dass dadurch eine gleichförmige Belastung der Antriebsmaschine, also auch bei geringen Schwungmassen ein gleichförmiger Gang derselben erzielt wird.

Die Dampfmaschine, Fig. 4 bis 7, ist eine Zwillingsmaschine mit Rundschiebesteuerung und Kondensation.

Der Kondensator liegt über Flur und wird von der Kurbel der rechten Maschinenseite aus angetrieben. Jede Seite der Maschine lässt sich, nachdem entsprechend angeordnete Ventile geschlossen sind und die eine Pleuelstzange abgekoppelt ist, für sich allein betreiben. Ein zwischen Cylinder und Kondensator eingeschalteter Röhrenwärmer nutzt den Abdampf zur Erwärmung des Speisewassers aus. Eine Speise- und eine Luftkompressionspumpe werden durch ein gemeinsames Exzenter von der Schwungradwelle aus angetrieben. ... (Originaltext)

Die Differential- Tauchkolbenpumpen liegen unmittelbar hinter den Dampfcylindern, von deren verlängerten Kolbenstangen sie angetrieben werden. Ein starker gusseisener Fundamentrahmen verbindet die Pumpen mit der Geradführung. Auf das Auffangen des Oeles und des Tropfwassers ist besonderer Wert gelegt; überall, wo dies erfgorderlich, sind gusseiserne Oelfangschalen angeordnet.

Die Maschine hat bei 230mm Dampfcylinder Dmr. und 186 bezw. 132 mm Pumpenkolben-Dmr. 500 mm Hub, macht normal 60 Min.-Umdr. und fördert dabei 1500 ltr/min Wasser auf rd 52m Höhe. Die Umdrehungszahl lässt sich auf 80 bis 90 i. d. Min steigern. (Originaltext)

Das angesaugte Wasser tritt durch eine 250 mm weite Leitung zunächst in einen groszen stehenden Saugwindkessel und von dort durch die kleineren, unmittelbar unter den Saugventilken liegenden Windkessel in die Pumpen. Auch in der Druckleitung ist auszer den Windhauben, die über jedem Ventil sitzen, ein gemeinsamer stehender Windkessel angeordnet, an den sich das Druckrohr von 200 mm l.W. anschlieszt.

Bei der Anlage das Maschinenhauses war zu berücksichtigen, dass das Grundwasser unmittelbar unter Maschinenhausflur steht; der geringeren Baukosten wegen mussten deshalb die Fundamente ganz flach gehalten werden; sie sind in der That nicht viel stärker als 1m ... (Originaltext) (...)


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Quellennachweis:

Aus: Ter Meer, G.: Neuere Pumpmaschinen gebaut von der Hannoverschen Maschinenbau-A.-G.
vormals Georg Egestorf in Linden vor Hannover. Z-VDI 45 (1901) Nr. 1, S. 1, 2 und 6.

Hinweis: Der VDI Verlg GmbH, Düsseldorf hat mit Datum vom 10. August 2006 die Übernahme des Artikels auf www.lobberich.de genehmigt.
Dies bedeutet aber keine generelle Genehmigung zur weiteren Veröffentlichung der Daten.
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