29. April 2007


Gott segne die christliche Arbeit

Die KAB in Nettetal-Lobberich feierte ihr 100-jähriges Bestehen mit einem Festakt
KAB-Vorsitzener Lennackers ehrte Petra Rütten für 25-jährige Mitgliedschaft in Anwesenheit von Diözesanpräses Laurier, der Diözesanvorsitzenden Marie-Luise Moors und Bezirkspräses Reiner Thoma. Foto: von den Bruck

Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung St. Paulus in Nettetal-Lobberich blickt auf eine 100-jährige Geschichte zurück.

„Wir danken Gott für die Existenz unserer Pfarrgruppe", sagte KAB-Vorsitzender Peter Lennackers in der Jubiläums-Messe, die von Diözesanpräses Karl-Heinz Laurier gelesen wurde.

Am 24. Februar 1907 fand im Gesellenhaus (Kolpinghaus) die Gründungsversammlung des Katholischen Arbeitervereines statt. Sofort meldeten sich mehr als 100 Personen an, fünf Jahre später war die Mitgliederzahl auf knapp 200 angewachsen. „Das religiös-sittliche Leben bei den Mitgliedern zu fördern und die soziale Stellung des Arbeiterstandes zu heben", war das Hauptanliegen der heutigen KAB. Immer wieder verfolgte der Verein auch arbeitsrechtliche Ziele. 1909 wurde eine eigene Sparkasse gegründet sowie eine kostenlose Beratung in Rechtsangelegenheiten ins Leben gerufen, Vorträge, Diskussionsrunden und Seminare für Arbeiter wurden angeboten. Schon 1914 wurden dem Gemeinderat Vorschläge unterbreitet, um die soziale Lage der Arbeiter zu verbessern: Grundstücke sollten urbar gemacht werden, das Kapital dazu sollte vorgestreckt werden.

Mitglieder der KAB engagierten sich im Gemeinderat, im Kreistag, Elternrat und im Kirchenvorstand, natürlich auch in der Christlichen Gewerkschaft. 1931 sank die Zahl der Mitglieder auf 107, nur zehn hatten noch eine Arbeitsstelle.

Einen weiteren Rückschlag erlitt die KAB, als 1936 bis 1945 die Vereinstätigkeit auf Anordnung der Nationalsozialisten ruhen musste.

1948 wurde der Verein neu gegründet, die Mitgliederzahlen stiegen wieder an, doch heute hat die KAB-Pfarrgruppe St. Paulus nicht mehr die alte gesellschaftliche und politische Bedeutung, ihre Grundsätze hat sie sich jedoch bewahrt. So nahm die KAB an Protestkundgebungen um den Erhalt von Arbeitsplätzen teil und an den Gründungen von Betriebsräten.

„Für uns ist es selbstverständlich, die Botschaft des Schöpfers zu leben und weiterzugeben an die Nachwelt", so Peter Lennackers. „Gerade in einer sehr unruhigen Zeit des Glaubens sucht der Mensch geistliche Nahrung in der Botschaft und in der Verkündung".

Diözesanpräses Karl-Heinz Laurier erinnerte in seiner Festrede: „Die KAB in Lobberich hat in ihren 100 Jahren unermüdlich für ein besseres Leben für alle gestritten. In den eigenen Reihen hat sie dieses gute Leben praktiziert, indem die Mitglieder sich umeinander gekümmert und füreinander eingesetzt haben." „Gott segne die christliche Arbeit", rief zum Abschluss der Vorsitzende den über 100 Gästen zu. Inge von den Bruck


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