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Achzehntes Kapitel.

Die alte gotische Pfarrkirche.

Die jetzige Pfarrkirche ist nicht das älteste Gotteshaus des Ortes. Als solches wird nach der noch heute in Lobberich bestehenden Tradition die noch zum Teil erhaltene Kapelle im "Kaiserturm" der Burg Bocholtz daselbst bezeichnet, wie auch in der Geschichte der Pfarre Lobberich des Näheren erörtert worden ist. Für das hohe Alter der Pfarre sprechen, dass bereits unter dem Kölner Erzbischof Evergerus, welcher von 984-999 regierte, die Kirchengemeinde Lobberich aus der Kölner Erzdiözese an das Bistum Lüttich ausgetauscht wurde. Auch der jetzt in der neuen Pfarrkirche befindliche Taufstein, der vordem in der alten Pfarrkirche war und ehedem in der Kapelle zu Burg Bocholtz gestanden haben soll, stammt aus dem Ende des 13. Jahrhunderts (1270-1300) und spricht für das hohe Alter der Pfarre. Schutzpatron der Kirche war von jeher der heilige Märtyrer Sebastianus, welcher als Hauptmann unter dem Kaiser Diokletian i. J. 286 n. Chr. Den Märtyrertod erlitten hat.

Die jetzige alte Pfarrkirche stammt in ihren ältesten Teilen aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, 1450-1470.

Die Kirche, ein dreischiffiger gotischer Hallenbau, mit abgewalmten Seitenschiffdächern und eingebautem westlichem Turm, liegt am Südende des Ortes auf einem etwas erhöhten Plateau, das nach Süden, dem Haus Ingenhoven zu, stärker abfällt, als nach dem Orte zu. Die lichte Länge beträgt 29,5 Meter, die lichte Weite 19 Meter, die lichte Länge des Chores 11,5 Meter, seine lichte Weite 7,2 Meter.

Die Anordnung des Grundrisses, der Aufbau und das Material weisen ihr drei verschiedene Bauperioden zu. Der älteste Teil besteht aus Chor mit südlich anstoßender Sakristei, Kreuzschiff und Mittelschiff, das außer der Vierung nach Westen nur noch ein einziges Joch aufwies und ist dieser Teil durchaus aus Tuffsteinwerk aufgemauert; die Birnstabrippen der Kreuzgewölbe bestehen gleichfalls aus Tuffstein. Die Strebepfeiler am südlichen Kreuzarme sind, abweichend von denen an der Nordseite, diagonal gestellt. Die achtseitigen Pfeiler sind durch ein einfaches Gesims abgeschlossen, über dem die Rippen aufsetzen.

Erst nach Fertigstellung dieses Teiles, der in die Mitte des 15. Jahrhunderts zu setzen ist, wurde, und zwar noch in der zweiten Hälfte desselben Jahrhunderts (1470-1500), mit dem Bau des dreigeschossigen Turmes begonnen, der in seinen Umfassungen durchweg aus Backsteinen besteht. In den beiden oberen Stockwerken enthält derselbe je zwei spitzbogige Blenden, jede durch zwei Achsen in drei Lichter zerlegt mit zierlichem und bei den einzelnen Blenden verschiedenem Maßwerk. Für die Abdeckung, Gesimse und das Maßwerk der Bogenblenden sind Tuffwerksteine zur Verwendung gekommen, während das Stabwerk der Bogenblenden aus Formsteinen mit Wechsel von Tuffstein und Backstein hergestellt ist. Letztere Verzierung sind bei der Restauration des Turmes in den Jahren 1998, 99 und 1900 zum größten Teile erneuert worden. An der Südseite lehnt sich das außen fünfseitige Treppentürmchen an, das im Innern eine achtseitige Wendelstiege birgt. Über einem Spitzbogenfries erhebt sich die Turmhaube, die aus einer vierseitigen Pyramide in eine achtseitige Spitze übergeführt ist. Diese Turmspitze, nebst dem Dachstuhle der Kirche wurden ach dem Brande des Jahres 1769 hergestellt. Bei der Restauration der Kirche 1898-1900 erhielten sowohl der Turm, als auch die Kirche, neue Schieferbedachung. Der Turm und die Kirche in der beschriebenen Form bildete eine schöne Kreuzkirche.

Endlich wurden i. J. 1818 an der Süd- und Nordseite noch je zwei Seitenschiffjoche angebaut, deren Umfassungen und Gewölberippen aus Backstein, deren Gesimse und Abdeckungen aus Tuffstein bestehen. Die beiden kleinen Eingangshallen an den beiden seitlichen Türen sind ebenfalls damals angebaut worden. Als nämlich die schöne Kreuzkirche den Pfarrangehörigen Lobberichs nicht den ausreichenden Raum mehr gewährte, dachte Pfarrer Kempen, beraten von seinem Freund und Seelsorgegehilfen Kanonikus Reckinger, daran, dieselbe zweckmäßig auszubauen; dieser Ausbau muß nach damaligem Baustil als gelungenbezeichnet werden. Die Backsteine dieses Ausbaues wurden zu Luisenburg bei Herongen von den Lobbericher Ackersleuten abgeholt. Dieselben waren für den von Kaiser Napoleon I. projektierten Rhein-Maas-Kanalbau bestimmt, und wurden nach Aufgabe dieses Projektes in Folge staatlicher Umwälzungen, i. J. 1817 von Lobberich erworben und fortgeschafft.

Grundriß der alten Pfarrkirche in ihrer früheren und jetzigen Gestalt.

Am 10. Juni 1642 wurde Dorf und Kirche von den Hessen gestürmt. Pfarrer Pricken (Pater Norbert, geb. Mathias Pricken), ein geborener Lobbericher, der von 1633 bis 1669 der Pfarre vorstand, und 1671 als Pfarrer zu Grefrath starb, hat uns hierüber im Pfarrarchiv folgende Notiz hinterlassen: "1642, Dienstag nach Pfingsten, drangen die Feinde in die Kirche, die bis dahin tapfer verteidigt war und plünderten sie vollständig. Der Pastor und die Leute flüchteten in den Turm und auf das Gewölbe. Der Pastor floh zu der Burg Krickenbeck (Hinsbeck); dort blieb er sechs Wochen, dann kehrte er zu den Seinigen zurück und blieb Tag und Nacht in der Kirche oder in der Nähe derselben." Von demselben Pfarrer sind noch folgende die Kirche betreffende Notizen vorhanden: "1640 habe ich durch eine hölzerne Schranke den oberen teil des Chores von dem tiefer gelegenen trennen lassen, hauptsächlich für die Leute, welche communiciren. Früher mussten sie um den Altar herumgehen und empfingen in der Nähe desselben, an der Epistelseite, die heilige Kommunion stehend. Die Kosten wurden gedeckt aus einer frommen Stiftung des Friedrich van der Stegen, dieser war gestorben 1636."

  • "1642 wurde eine neue Kafel gemacht,"

  • "1645 wurde die größere Glocke, welche durch das heftige Läuten der Jünglinge einen Riss bekommen hatte, umgegossen. Sie wog 2500 Pfund."

  • "1647 habe ich alle Kafeln der Kirche in eine andere Form bringen lassen."

  • "1648 ließ ich aus einem Kelch, der zum Antonius-Altare gehörte, ein Ciborium anfertigen.

  • "1648 ließ ich Schraken um den Altar der hl. Anna machen. In demselben Jahre, um Ostern, ließ ich die Sakristei von neuem täfeln und einen Beichtstuhl hineinsetzen."

  • "1650 wurde eine neue Kafel und Dalmatik für die Festtage angeschafft."

Der Hochaltar ist ein barocker Holzaufbau vom Jahre 1767, wie eine bei der Renovierung i. J. 1901 aufgefundene Inschrift besagt. Zwischen je 2 Säulen in der mittleren Nische steht eine Holzfigur der allerseligsten Jungfrau Maria, über ihr 2 Engel mit einer Krone. Die Krönung des Ganzen bildet ein Baldachin, von dem Strahlen ausgehen; derselbe hat als Abschluss eine Krone. Unter diesem Baldachin erscheint, von Engelsköpfen umgeben, Gott Vater mit Zepter und Weltkugel. Über den Seitentüren stehen die Holzfiguren des hl. Sebastian und des hl. Joseph. Der hölzerne Mantel, welcher die uralte Steinmensa des Hochaltares umschließt, ist wohl schon bei der Renovation der Kirche i. j. 1710 angefertigt worden.

Der nördliche Seitenaltar (Muttergottesaltar) hat eine lebensgroße, bemalte Holzfigur der schmerzhaften Gottesmutter, mit einem Schwerte in der Brust.

Pfarrer Pricken schreibt über denselben: "Im Jahre 1652, im 19. Jahre meiner Residenz, habe ich 2 Altäre, welche neben einander standen, abbrechen lassen. An deren Stelle habe ich einen neuen, zu Ehren der allerseligsten Jungfrau errichtet, aus einer frommen Stiftung der Emilia Schiffelers. 1652, am Tage vor St. Jakobus, hat ihn der hochwst. Bischof Crousen (von Roermond, 1651-57) konsekriert.

An derselben Stelle wurde ein passender Platz in Stand gesetzt für die Statue des hl. Sebastianus, des Patrons von Lobberich". Jan Pauls, welcher am 18. August 1712 starb, wurde vor dem Muttergottesaltare begraben. An der Stelle dieses Muttergottes- altares stand ehedem der Altar der hl. Anna. Dam (Adam) auf den Kamp, vom Gute "auf den Kamp" stiftete eine wöchentliche Mittwochs-Messe auf St. Annaaltar begraben. Ebenfalls auf diesem Altare der hl. Anna stiftete Antonius Pauwelß genannt "Pauwels Thönis", von Pauwelshof im Nieder- Bocholtz gelegen, am 8. Mai 1636 eine wöchentliche Mittwochsmesse "für sich und seine Blutsverwandten von oder aus Pauwelshof." Er starb am 18. Juni 1637 und wurde vor dem St. Annaaltare in der Pfarrkirche begraben.

Pfarrer Pricken bemerkt, dass der Altar der heiligen Anna nicht dotiert, profaniert und abgebrochen sei und auf seine Stelle der Altar der allerseligsten Jungfrau gesetzt sei, weshalb er diese Messe auf dem Hochaltare halte; sollte ein anderer Pfarrer dies nicht tun, dann müsse dieselbe auf dem Altare des hl. Kreuzes, welcher zwischen dem St. Annaaltar und der Taufe stehe, geschehen. (Der Taufstein stand ehedem im nördlichen Kreuzschiffe, in der Nähe des jetzigen Muttergottesaltares; nach dem Ausbau der Kirche i. J. 1818, wo an jeder Seite 2 Seitenschiffjoche angefügt wurden, wurde er im letzten südlichen Seitenschiffjoche, am Turme, aufgestellt, wo er bis zur Überbringung zur neuen Pfarrkirche verblieb). Auf der Stelle des jetzigen Muttergottesaltaresstand ehedem, bis 1652, der St. Annaaltar und gleich neben diesem, dem Mittelschiffe zu, der Altar des hl. Kreuzes. Der Taufstein stand an der Giebelwand und zwischen diesem und dem Altare der hl. Anna stand ein älterer Muttergottesaltar, der wegen seiner Stellung vielfach der "Taufaltar" genannt wird. Der Vikar Paulus tho Brock wird B. M. V. (allersel. Jungfrau Maria) zu Lobberich genannt. Von seinen Nachfolgern werden Cornelius Wants 1639 und 44, Johann Karkes 1644 und 71 und Johann Denters 1671 Vikar des Benefiziums B. M. V. genannt; dagegen wird Tilman Kor i. J. 1618 "Vikar des Taufaltares" genannt, womit jener ältere Muttergottesaltar gemeint ist. Das Kirchenbuch I, S. 5a schreibt nämlich: "Der Altar S. V. (der allerseligsten Jungfrau) stand zuvor (vor 1652) zwischen der Taufe (dem Taufsteine) und dem St. Annenaltar." Im Jahre 1540 stiftete der aus Lobberich gebürtige Simon Hermann auf dem Strauch, Kanonikus an St. Gereon in Köln, gest. 1577, außer einem Jahrgedächtnisse, eine wöchentliche Freitagsmesse auf dem "Altare der schmerzhaften Mutter" in der Pfarrkirche zu Lobberich." Sollte die später noch erwähnte "Pieta" (Maria, mit dem erstarrten Leichnam ihres göttlichen Sohnes auf dem Schoße, vortreffliche gotische Holzschnitzarbeit aus den Jahren 1370-1400) die im nördlichen Seitenschiffe neben dem Mutter- gottesaltare stand und jetzt als Hauptbild einen Seitenaltar der neuen Pfarrkirche schmückt, ehedem (vor 1652) nicht auch das Hauptbild dieses älteren Muttergottes- oder Taufaltares gewesen sein? Pfarrer Pricken hatte im Jahre 1652 den älteren Muttergottes- oder Taufaltar sowie den St. Unnaaltar abbrechen lassen. Auf der Stelle des Unnaaltares wurde, wie schon bemerkt, der jetzige Muttergottesaltar errichtet und der Altar des hl. Kreuzes wurde auf die Stelle des früheren Muttergottesaltares versetzt, so dass er jetzt zwischen dem Muttergottesaltare und dem Taufsteine stand. Jedoch auch dem Kreuzaltare schlug bald seine letzte Stunde. Der Pfarrer Frisch (vom 4. April 1669-1682) schreibt nämlich: "Weil 1669 den 26. Oktober der Kreuzaltar nach einer Visitation des Generalvikars abgebrochen werden musste, ist die hl. Messe von Anton Pauwels am Hochaltare zu halten."

Der südliche Seitenaltar (Antoniusaltar) hat eine lebensgroße, bemalte Holzfigur des hl. Antonius des Eremiten, welcher in ein Buch vertieft ist; neben ihm steht sein Attribut, das Schwein. Beide Altäre, der Muttergottes- und der Antoniusaltar, sind Barockarbeiten, und wohl von einem Meister verfertigt. An derselben Stelle des jetzigen wird schon im Jahre 1483 ein älterer Antoniusaltar erwähnt, als Altar des hl. Antonius, Fabianus und Sebastianus. Auf diesem Altare stifteten die Eheleute Johann und Besel, genannt von Reide, und Katharina von Bocholtz 1479 drei Wochenmessen. Beide Eheleute starben 1483 und wurden "vor dem St. Antoniusaltar, welcher an der Südseite der Pfarrkirche steht", begraben.

Das Visitationsprotokoll des Dechanten des Dekanates Krickenbeck vom Jahre 1709 berichtet über die Altäre in der Pfarrkirche zu Lobberich: "Die Kirche, unter dem Patrocinium des hl. Sebastianus hat drei Altäre. Der Hochaltar ist geweiht zu Ehren des hl. Sebastianus, der zweite zu Ehren der schmerzhaften Mutter und der dritte zu Ehren des hl. Antonius des Eremiten." Hierdurch wird bestätigt, das 1709 der Hochaltar und die beiden Seitenaltäre unter ihrem jetzigen Namen schon bestanden.

Über den inneren Schmuck der Kirche schreibt Pfarrer Pricken noch: "In demselben Jahre 1652 wurde der Taufstein durch hölzerne Schranken abgetrennt und abgeschlossen. In demselben Jahre 1652 wurde die Statue der allerseligsten Jungfrau in dem Kapellchen in Stand gesetzt; ebenso das Kruzifix mit den Bildern der allerheiligsten Jungfrau und des Evangelisten Johannes. In demselben Jahre wurde eine neue weiße Kasel angeschafft und benediciert von dem hochwürdigsten Herrn Bischof Crousen.

Anno 1652, den 7. September, sind allhier kommen von Numegen (Nymwegen) Johann von Nunehm, Sedulpha Draeck von Lobberich, Eheleute, und haben verehret unser Kirche in Lobberich eine Weiße Kasel mit einem Tomaste rode Creutz. Ein Antependum von rothe Tomast, und die oberste ..... fin Tomast. Ein Corporal und Buss, da die Corporal eingelegt, und begehren deshalb Memoriale ihrer Seelen. Und der Kopfern Leuchter von des hl. Crutzaltar."

Ein altes kirchl. Taufbuch, jetzt in dem Gemeindearchiv zu Lobberich besagt noch: "Anno 1653, auf Christabend, hat Heinrich Quaedt von St. Tönis das neue Uhrwerk auf den Turm gesetzt, und das erste mal schlagen lassen, wog 481 Pfd.; das alte hat er an Bezahlung genommen, wog 403 Pfd. (Dieses Uhrwerk wurde bei dem Brande im Jahre 1769 zerstört und ist das jetzige Uhrwerk nach 1770, jedoch vor Ende 1771 aufgestellt worden. "1655 im Anfang von Oktober hat Meister Hupertz von Kempen die "Gehrkammer" (Sakristei) in der Erde mit eine Steinerne Fundament erfasst, und verbessert, und geankert."

Der "Taufstein" aus dem Ende des 13. Jahrhunderts (1260 bis 90) stand zuletzt im südlichen Seitenschiffe, im Joche am Turme, auf einem alten Grabsteine, zur Seite an die Turmwand, und befindet sich jetzt in der neuen Pfarrkirche. Derselbe wird als "große Seltenheit" und "höchst merkwürdig" gerühmt.

Den Unterbau bildet der Sockel und Schaftstumpf einer romanischen Säule, der Aufsatz besteht aus einem Becken, das im Innern zu einer Halbkugel ausgehöhlt ist und im Äußern ein regelmäßiges Achteck mit vier haubenbedeckten Köpfen unter dem oberen Gesimse zeigt. Das Material ist Blaustein. Nach den Ansätzen von 4 runden Ecksäulen auf den Eckblättern, die die quadratische Plinthe in die Wulst überleiten, vermutet Fahne, dass der ursprüngliche Unterbau aus einer Mensa bestanden, deren quadratische Platte von dem runden Schaft und vier darum gestellten Säulchen getragen worden sei. Fahne schreibt hierüber also: "Nach der in Lobberich allgemein verbreiteten Sage fand sich der merkwürdige Taufstein vormals in der Burg Bocholtz, wo im Kaiserturme eine Kirche war. Einige Einwohner geben an, dass ihre Voreltern bei seiner Verlegung von Bocholtz nach Lobberich Zeuge gewesen seien. Dieser Taufstein ist jetzt offenbar verstümmelt und muß sowohl nach den Merkmalen an ihm selbst, als nach den Mustern, welche sich davon, wenn auch selten, doch in Belgien an zwei Stellen, zu Termonde und Hedelgham bei Brüssel und außerdem zu Zülpich als Taufstein des Frankenkönigs Chlodwig, noch vorfinden, ursprünglich die (vorhin schon angegebene) Form gehabt haben; denn die 4 Sockel für die 4 dünneren Säulen um die mittlere dicke Säule sind auf dem Fußstück noch vorhanden.

So geformte Taufsteine gehören dem 12. Jahrhundert an und reichen höchstens bis in das 13. Jahrhundert hinein. Daß der zu Lobberich zu den besseren Produktionen dieser Art gehört, bekunden namentlich seine (4 menschliche) Köpfe, deren charakteristische, stilvolle Haltung des besten Meißels würdig sind." Im nördlichen Seitenschiffe neben dem Marienaltare stand eine "Pieta", eine vortreffliche gotische Holzschnitzarbeit vom Ende des 14. Jahrhunderts (1370 bis 1400). Dieselbe ist 70 cm hoch, und hat alte, zum Teil abgeblätterte Polychromierung. Maria, mit dem Schleiertuch um den Kopf, in reichem Mantel, hält auf den Knieen den erstarrten Leichnam ihres göttlichen Sohnes. Dies Bild schmückt jetzt als Hauptbild einen Seitenaltar in der neuen Pfarrkirche.

An weiteren Statuen sind in der Kirche noch vorhanden: im nördlichen Seitenschiffe St. Petrus und eine neu polychromierte Muttergottes mit dem Kinde und im nördlichen St. Antonius von Padua und St. Sebastianus, der Patron der St. Sebastianusschützenbruderschaft.

Als Seltenheit besaß die Kirche ein romanisches Metallkreuz aus dem 12. Jahrhundert (1100-1200). Dasselbe ist 29 cm hoch und 24 cm breit, mit Zellenemail, das zum großen Teil ausgefallen ist. In dem mittleren Medaillon befindet sich das Lamm Gottes mit der Umschrift: " Agnus Dei", an den 4 Ecken die vier Evangelistensymbole. Die Rückseite zeigt auf den beiden Querarmen Johannes und Maria, an dem oberen Ende die Halbfiguren von Sol und Luna. Das hier genannte Kreuz ist längere Zeit unerkannt, mit schwarzer Farbe überstrichen, als Vortragskreuz bei Beerdigungen gebraucht worden. Eines Tages wurde Pfarrer Hegger bei der Heimkehr vom Friedhofe auf dasselbe aufmerksam. An einigen Stellen war die Farbe abgesprungen und in diese spiegelten die Sonnenstrahlen. Pfarrer Hegger ließ dasselbe jetzt renovieren und wird das Kreuz in der neuen Pfarrkirche aufbewahrt. Auch ließ Pfarrer Hegger nach demselben als Geschenk der Fabrik- arbeiterinnen 1892 ein neues anfertigen, welches in der neuen Pfarrkirche benutzt wird.

Die Tür zum Chor im Innern der Kirche, mit einfachen Füllungen, hat die Jahreszahl 1660. In der Sakristei befinden sich ein Schrank mit einfachen Füllungen, mit der Jahreszahl 1674 und den Buchstaben F. G. F. P.

Im Jahre 1700 drangen Diebe durch das Fenster in die Sakristei und stahlen alle Kelche und die besten Messgewänder. Sofort wurde ein neuer silberner Kelch angeschafft.

Der Pfarrer Wilhelm Essers, welcher hierselbst am 22. Juni 1704 installiert wurde, schaffte folgende Sachen an:

  • 1704 einen silbernen Kelch, vergoldet auf Kosten von Gritgen Tobrock und Trinken op den Stein.

  • 1704 ein neues Antipendium für die höchsten Festtage und eine weiße Fahne für die Muttergottesbruderschaft (Junggesellen).

  • 1705 eine neue Kasel für die Festtage, 2 schwarze Dalmatiken und eine neue Statue für die Muttergottesbruder- schaft (Junggesellen).

  • 1706 ein weißes Pluviale.

  • 1706 ließ er sich in Rom einen vollkommenen Ablaß geben auf 7 Jahre für das Fest des Patrons Sebastianus.

  • 1707 fundierte er eine Sakramensmesse, an jedem Donnerstag zu halten.

  • 1707 eine rote Kasel mit zwei Dalmatiken und ein silbernes Herzchen mit einer Kette für die Muttergottesstatue aus dem Strafgeld eines gewissen.

  • 1708 eine schwarze Kasel; auch ließ er in diesem Jahre das silberne Krankenciborium in eine handlichere Form bringen.

Im Jahre 1710 ward die Kirche einer durchgreifenden - leider unglücklichen - Renovation unterzogen. Beim Einbau der Orgel mit Sängertribüne in den Turm ward das Kreuzgewölbe in der Höhe des Mittelschiffes durch eine flache Decke ersetzt, zur selben Zeit erhielt der Chor eine flache Decke, die ebenso wie die Chorwände eine Stuckverkleidung mit barocken Füllungen aufweist. Der Katalogus Posturum im Pfarrarchiv berichtet über diese Renovation: "1710 ließ ich (Pfarrer Essers) die Kirche, das Tabernakel, die Kanzel, und alle Statuen erneuern und schmü<cken. Wie die Kosten gedeckt wurden, das erzählt uns das folgende Chronikum:

EX OPLATIS TOTIUS PAROCHIAE AC MATRIS
VENERABILIS PASTORIS ESSERS HUIUSQUE
ECCLESIAE EXPENSIS RENOVATA AC ORNATA EST.

Zu Deutsch: "Durch Opfergaben der ganzen Pfarre und der Mutter des Pastors Essers und auf Kosten dieser Kirche ist das Gotteshaus erneuert und geschmückt." Kanzel und Orgelbühne, einfache Barockarbeiten, sind also vom Jahre 1710; ebenfalls sind in genanntem Jahre die drei Hauptfenster des Chores vermauert worden. Gleichfalls ist in diesem Jahre das "Sakramentshäuschen" welches schon um 1532 im Chore der Kirche erwähnt wird, und vor dem 3 Pfarrer ihre letzte Ruhestätte fanden, leider abgebrochen worden. Dasselbe war aus Sandstein erbaut. Ein größerer Teil desselben, wohl die Krone, an dem noch ornamentale Verzierungen (gotische) vorhanden waren, diente als Prellstein an einem Feldwege in der Nähe des Boschhofes, wo er vor Jahren durch Pfarrer Hegger vorgefunden wurde; seine Vermutung, dass dieser Stein vom ehemaligen "Sakramentshäuschen" stamme, wurde ihm von einer alten Einwohnerin der Hondschaft bestätigt, die es aus dem Munde ihrer Voreltern wusste. Pfarrer Essers legte am 1. Juli 1711 freiwillig das Pfarramt nieder. Sein Nachfolger, Pfarrer Theodor Rütger Borgs, gestorben 1724, ließ die Monstranz renovieren, schaffte zwei silberne Kelche und eine kostbare Chorkappe an. Dessen Nachfolger Pfarrer Johann Jakob Klöcker (von 1724-1728) schaffte 1725 ein neues silbernes, vergoldetes Ciborium an, schwerer und kostbarer als das alte silberne.

1726 eine neue grüne Kasel ist aus Geldern der Kirche und den Bruderschaften (St. Sebastian [Männer] und St. Maria [Junggesellen] jenes hübsche Kapellchen für das Muttergottesbild gebaut. In das alte wurde die Statue des hl. Sebastianus gesetzt. Es kostete 100 Florin mit Ausnahme des französischen Glases, des Riegels und der Türangel."

Unter Pfarrer Leonhard Jansen (von 1736-58) wurde das Antependium des Hochaltares i. J. 1738 geschenkt. Dasselbe hat großblumige Ornamente in Handstickerei und die Inschrift: "Maria Margaretha Freifräulein von und zu Bocholtz, anno 1738. Dasselbe ist noch vorhanden. Die Verfertigerin desselben war die ältere der beiden Erbtöchter zu Bochholtz und Ingenhoven, war zu Lobberich 1710 geboren, heiratete 1739 Wilhelm Ludwig Joseph Freiherr von Mirbach und starb zu Düsseldorf 1786. (War die Urururgroßmutter des jetzigen Besitzers von Brockerhof, Graf von Mirbach-Harff.)

Der Nachfolger Pfarrer Jansen`s, Pfarrer Broich, (von 1758-1774) schaffte 1766 einen neuen Beichtstuhl an, der vorn in der Sakristei steht und 1767 den jetzigen Hochaltar. Aber auch eine große Renovation war ihm vorbehalten. Am 22. September 1769 traf der Blitz den Turm, dessen Helm, sowie das Dach der Kirche wurden ein Raub der Flammen. Die beiden schwersten Glocken schmolzen, während die kleine gerettet wurde. Ebenfalls verbrannten viele zur größeren Sicherheit auf dem Gewölbe der Kirche sowie in dem Turme verwahrten Leinen, wollene und andere Wertsachen. Im Notizbuche des Ackerers Mathias Neuen (gestorben 1787) zu Leuth, findet sich über diesen Brand folgende Notiz:

"Anno 1769 den 22. September don is die Kirch tot Lobrig afgebrannt, de Kap (Dach) fan die Kirch is afgebrannt, en dat Spits fan den doerren (Turm) bis an dat morwerck afgebrannt, en die Klocken ferschmulten, en met hundertde Kisten ful Linnnen en wullen, en feul gelt Saecken darbei verbrannt en ferdorben; en den brant is dor den humel (Donner) angegan bofen an het Speits fan den Toerren Mattis Neuen."

Durch dieses Unglück war die Pfarrgemeinde Lobberich gezwungen, unter anderm ein Kapital von 200 Reichsthaler, den Reischthaler zu 60 Stüber clevisch, bei Johannes Henthausen auf Bengmannshof aufzunehmen. Die diesbezüglich, "durch Schultheiß, Geerbte, Scheffen und Geschworene der Herrlichkeit Lobberich" ausgestellte, mit dem Scheffensiegel versehene Schuldurkunde vom 23. Februar 1771 besagt, dass diese Summe "tot herstellinghe van de kercke Daecken, Thoren, Klocken, Horlogie (turmuhr) ende andersiets/: Die Door het onwehr (Unwetter) den 15. 7bris (Sept.) 1769 in de Nacht ongeluckelick Geheel in asche geleght zyn worden",/ gebraucht worden sei. Der schlanke, wohl gegliederte Turm erhielt baldigst wieder einen kühnen Helm, und ist eine Zierde der Gegend. Das Holzwerk des Helmes wurde durch Zimmermeister aus der Bauern- schaft Sassenfeld, nach von ihnen selbst entworfenem Plane, angefertigt und muß als gut gelungen bezeichnet werden.

Ebenfalls wurden sofort nach dem Brandunglücke zwei neue Glocken gegossen. Die größere hat folgende 3 Inschriften: (und in der ersten ein Chronikum 1769).

SVS CIPE DEPRE CATIONEM POP VLI
TVI. ALEXIUS PETIT ME FECIT 1769.
A FULCURE ET TEMPESTATE PRE
INTERCESSIONEM SANCTI SEBASTIANI
LIBERA NOS DOMINE.

Dieser größten Glocke war ein wechselreiches Schicksal vorgezeichnet. Bereits 1645 hatte sie durch das jeftige Läuten muthwilliger Jünglinge einen Riß bekommen; sie wog damals 2500 Pfund. In genanntem Jahre 1645 wurde sie umgegossen. Jedoch nur 86 Jahre waren ihr beschieden, denn im Jahre 1731 wurde sie wiederum umgegossen, von dem Meister Johann Petit. Im Archiv des Herrn Grafen von Bocholtz-Alme befindet sich noch heute der "Vertrag mit dem Meister Johann Petit wegen Umgießens der großen Glocke in der Kirchspielskirche zu Lobberich, unterzeichnet zu Lobberich am 31. Juli 1731. Leider sollte sie wiederum nicht lange ihren Ruf erschallen lassen, nur 38 Jahre, da bei dem Brande am 22. September 1769 beide größeren Glocken schmolzen und nur die kleinste gerettet wurde. Nach Fertigstellung der neuen Pfarrkirche ist diese 1769 neu umgegossene Glocke von der alten zur neuen Pfarrkirche verbracht worden.

Die mittlere Glocke hat folgende 2 Inschriften: (und in der zweiten ein Chronikum 1769 J

ALEXIUS PETIT ME PECIT 1769. AVE
MATER DEI SVCCVRE FILIIS

Darunter ein Bild der Gottesmutter.

Nach Fertigstellung der neuen Pfarrkirche ist diese Glocke ebenfalls dorthin verbracht worden.

Die kleinste Glocke ist vom Jahre 1397, und die älteste im Kreise Kempen. Sie trägt die Inschrift:

ANNO DOMINI MCCCXCVII HANC NON
MOICNE CAPTAS TIBI SANCTE BENICNE
.

Zu deutsch :

" Im Jahre des Herrn 1397 hat diese Glocke .....

Dieses Glöcklein ist der alten Pfarrkirche verblieben und hängt noch im Turme derselben, von welcher Stätte aus dasselbe nunmehr 504 Jahre, 18 Generationen unseres Ortes zum Gottesdienste gerufen hat.

In der alten Pfarrkirche befanden sich zwei ältere Kelche, die jetzt wohl in der neuen aufbewahrt werden; der erstere ist ein gotischer Kelch des 15. Jahrhunderts (1400 bis 1500) in einfachen Formen und sechsfacher Rose; der zweite mit getriebenen Barockornamenten vom Anfang des 18. Jahrhunderts, ist wohl der von Pfarrer Esser 1704 angeschaffte.

Als Pfarrer Kempen im Verein mit seinem Freunde und Seelsorgergehülfen Reckinger i. J. 1818 die alte Pfarrkirche ausbaute, d.h. die vier Seitenschiffjoche zu beiden Seiten des Turmes 2 anbaute, da ahnten diese Herren sicher nicht, dass die Pfarrkirche nach 50 Jahren abermals den Pfarrkindern den genügenden Raum nicht mehr gewähre. Im Jahre 1817 betrug die Seelenzahl der Gemeinde 2358, i.J. 1668 3828 und i. J. 1872 schon 4100. Ein Aus- oder Neubau musste deshalb als unabweisbares Bedürfnis für die nächste Zeit ernstlich in`s Auge gefasst werden. Zu diesem Zwecke wurde i.J. 1875 der "Bauverein zum hl. Sebastianus" gegründet, dem wohl fast die ganze katholische Pfarrgemeinde angehörte. Inzwischen wuchs die katholische Pfarrgemeinde rapide an. Im Jahre 1888 zählte sie 6590 und i. J. 1890 bereits 7000 Seelen. An einem Ausbau konnte schon seit Jahren nicht mehr gedacht werden und kam nur mehr ein vollständiger Neubau, der dringende Notwendig- keit geworden war, in Betracht. Leider verzögerte die Platzfrage den Bau noch um Jahre. Endlich, i. J. 1891, konnte der Grundstein zur neuen Kirche gelegt werden, die 1893 eingeweiht wurde. Von dieser Zeit an fand nur ab und zu Gottesdienst in der alten Pfarrkirche statt, und da längere Zeit an den Gebäuden keine, oder doch nur die notdürftigsten Reparaturen vorgenommen waren, verfielen Kirche und Turm zusehends. Der größte Teil der Pfarrangehörigen wünschte, die Kirche als Hilfskirche zu erhalten, während andere deren Abbruch herbeisehnten. Am 7. März 1898 hatte der Regierungs-Präsident zu Düsseldorf die Genehmigung des Abbruches der Kirche erteilt, welche am 10. März bereits durch den Landrat zu Kempen dem kath. Kirchenvorstande mitgeteilt wurde. Die königl. Regierung verlangte in ihrer Genehmigungsverfügung (was auch der hiesige Kirchen-vorstand genehmigt hatte) 1. der Turm mit seinem Helme soll erhalten und restauriert sowie in Stand gehalten werden.; 2. das alte Missionskreuz solle am Turme wieder angebaut werden; 3. die alten Grabkreuze sollen auf oder an dem Kirchplatze wieder aufgestellt werden und 4. verschiedene photographische Ansichten des Äußeren und Inneren der alten Kirche sollen binnen vier Wochen eingesandt werden, behufs Einverleibung in das Denkmäler-Archiv der Rheinprovinz. Gleichzeitig mit dem Bekanntwerden dieser Genehmigung durch die Lobbericher Zeitung erschien in einem anderen auch in Lobberich verbreiteten Blatte ein sehr trefflich geschriebener Artikel für die Restauration der Kirche. Wie ein Donnerschlag aus heiterem Himmel traf die Genehmigung des Abbruches die vertrauensselige Bürgerschaft Lobberich`s welche nicht glauben konnte, dass der Abbruch Ernst werden würde. Die Folge war, dass jetzt sogleich am 15. März 1898 eine Versammlung zu Stande kam, welche den lobenswerten Entschluß fasste, "aus Anhänglichkeit an die alte Kirche kein gesetzliches Mittel unversucht zu lassen, dieselbe der Nach- welt zu erhalten und jetzt sofort in einen würdigen Zustand zu versetzen." Zugleich wurde beschlossen, eine Liste in der ganzen Gemeinde umgehen zu lassen. Die Beschlüsse wurden dem Herrn Pfarrer, der schon öfter um Beihilfe zu dieser schon längst nötigen Ausbesserung aufgefordert hatte, nach Pflicht mitgeteilt und von selbigem freudigst und teilnehmend aufgenommen. Die Instandsetzung des altehrwürdigen Gotteshauses war bald gesichert, da schon in den ersten 14 Tagen ca. 15000 Mark zu diesem Zwecke gezeichnet wurden. Der Vorstand des "Vereins zur Erhaltung der alten Kirche" arbeitete jetzt rüstig weiter. Bereits im Sommer 1898 erhielten Kirche und Turm neue Schieferdächer nebst Verschalung, der Turm wurde 1899 neu gefugt und mit neuem Maßwerk, auch wurden in diesem Jahre die inneren Wände, sowie die Gewölbe sorgfältig ausgebessert. Im Frühjahr 1901 wurden die neuen Fenster der Kirche, die früher kein Maßwerk besaßen, schönes Maßwerk, auch wurden in diesem Jahre die inneren Wände, sowie die Gewölbe sorgfältig ausgebessert. Im Frühjahr 1901 wurden die neuen Fenster eingesetzt, und im Sommer die 3 Altäre, Kanzel, Kommunionbank, Orgelbühne und die Statuen restauriert. Im Herbste wurde die schöne, alte Orgel durch den Orgelbauer Heinrich Tibus in Rheinberg gleichfalls in Stand gesetzt. Ebenfalls im Herbste 1901 wurde mit der Restauration des Chores, der Sakristei und des ehemaligen Kreuzschiffes im äußeren begonnen; die äußere Fläche dieser Teile besteht ganz aus Tuffstein und wurde auch mit Tuffstein im Herbste 1901 und im Frühjahr 1902 mit einem Kostenaufwande von ca. 5000 Mark restauriert. Im Jahre 1901 bewilligte der Provinziallandtag zu Düsseldorf, für die Restaurierung der alten Lobbericher Pfarrkiche 4500 Mark. Nunmehr kann der "Bauverein der alten Kirche" die vorläufige Restauration als beendet ansehen. Die Gesamtkosten derselben betragen ca. 24 300 Mark, (8100 Taler,) worin die erheblichen Kosten der Reparatur der Orgel - die von musikliebenden Mitgliedern des Bauvereins allein bestritten wurden - nicht einbegriffen sind.

Dank des energischen Eingreifens tatkräftiger Männer ist der katholischen Pfarrgemeinde Lobberich die altehrwürdige Pfarrkirche als über kurz oder lang nötig werdende "Hülfskirche" erhalten geblieben, - so Gott will - auf Jahrhunderte!


Inhalt

Neunzehntes Kapitel: Die neue romanische Pfarrkirche


Übersicht: Alten Kirche