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Dreiundzwanzigstes Kapitel

Das Benefizium vom hl. Sakramente und die bekannten Vikare dieses Benefiziums

Das Benefizium des allerheiligsten Altarsakramentes bestand in einer Sakraments-Segensmesse, die jeden Donnerstag in der Pfarrkirche zu Lobberich gehalten werden muß. Dieses Benefizium hatte einen eigenen Vikar, wurde aber auch mitunter mit der B.M.V.-Vikariestelle verbunden.

Stifter dieses Benefiziums war der Lobbericher Pfarrer Fr. Wilhelm Essers, geboren zu Odenkirchen i.J. 1652, Pfarrer zu Lobberich von 1704 - 1711, wo er freiwillig das Pfarramt niederlegte und 1724 im Kloster starb. Derselbe that viel für den Schmuck des Gotteshauses und des Gottesdienstes und fundierte dieses Benefizium i.J. 1707.

Bekannte Vikare dieses Benefiziums sind:

Gerhard Cremers aus Lobberich, war 1759 Vikar des Benefiziums vom allerheiligsten Altarsakramente, ihm wurde i.J. 1759 die Schullehrerstelle in Lobberich dazu übertragen. Bereits am 23. April 1760 entschlief er in seinem Heimatsorte im Herrn.1)

Paulus Wildenrath aus Lobberich, 1765 Vikar dieses Benefiziums. Am 23. Juni 1765 wurde auf die vom 20. Juni von den Besitzern der Häuser Schouten, Hollenbenders, Cremers, Stroux, - und von den beiden älteren Schöffen zu Lobberich erlassenen Präsentation, Paulus Wildenrath, Kleriker der Diözese Roermond, in das Benefizium des hl. Sakramentes zu Lobberich eingesetzt, in Gegenwart der Zeugen Pfarrer Const. Broich und Vikar Leonhard Gisberti. Am 22. Janui 1766 erlange auf Präsentation des Herrn von Bentinck, Herrn von Lobberich, der Frau von Mirbach, geborene von Bocholtz, Herrin von Lobberich, des Pfarrers und der Schöffen daselbst der Benefiziat des Hl. Sakramentes, Wildenrath, auch das Benefinzium U.L. Frau (B.M.V.) und des hl. Antonius. Zeugen waren: Pfarrer Const. Broich und Kaplan Paul Stemmler. (Der bisherige Vikar Gisberti starb am 23. Juni 1766.) Wildenrath war Vikar beider genannten Benefizien zu Lobberich bis zum Jahre 1778, wo Vikar Beek das erstere und Vikar Schmitter das letztere erhielt.1)

Reiner Beek, Vikar 1778. Am 30.April 1778 erhielt auf Präsentation der Besitzer der Häuser Schoeten, Pesch, Hollenbenders und Stroux, sowie der beiden älteren Schöffen zu Lobberich und darauf erfolgter bischöflicher Collation vom 23. April Reiner Beek das Benefizium vom hl. Sakramente zu Lobberich, in Gegenwart der Zeugen: Pfarrer P. Stemmler zu Lobberich und Benefiziat Gerhard Stroex zu Lobberich. Beek war Vikar dieses Benefiziums bis 1787.²)

Johann Wilhelm Dammer, Vikar vom Jahre 1787 bis 1837. Am 31. Mai 1787 ist nach stattgehabter Präsentation Wilhelm Dammer in das Benefizium vom hl. Sakrament in der Pfarrkirche zu Lobberich eingeführt, wobei Zeugen waren: Pfarrer P. Stemmler und Vikar J. Schmitter.3) Dammer war der letzte eigene Vikar dieses Benefiziums und bekleidete kein weiteres kirchliches Amt, war also Privatgeistlicher. Er war in Hinsbeck geboren, jedoch von frühester Jugend an in Lobberich erzogen, war über 50 Jahre Priester, und im 50. Jahre Vikar dieses Benefiziums; im 77. Lebensjahre entschlief er zu Lobberich, den 28. März 1837.

Seit dem Tode Dammer's wurde dieses Benefizium von den Pfarrgeistlichen Lobberich's mitbedient.

Anm. 1) Nieder.Geschfd. J. 1894, Nr. 11, 13 u. 15, u. Kirchenbuch,

2, S. 67 b

1) Nied. Geschtsfrd., Jg. 1894, Nr. 11, 13 u. 15.

2) Dieselbe Quelle

3) Dieselbe Quelle


Inhalt

Fünfundzwanzigstes Kapitel: Das Bemnefizium St. Franziskus Seraphikus und seine Inhaber