Kredit für Stadtwerke:
Zwar gut für Nettetal, formal aber nicht richtig



Donnerstag, 03. Februar 2011

(ur) Christian Wagner und Peter Ottmann kommen beiden aus dem Westfälischen und haben beide bei den Christdemokraten ihre politische Heimat gefunden. Dennoch müssen sie nicht einer Meinung sein.

Der eine – Ottmann – ist erster Bürger im Kreis Viersen, der andere – Wagner – leitet die Geschicke der Stadt Nettetal. Nun ist wieder ein Streit entbrannt. Der Kreis Viersen, quasi als Aufsichtsbehörde in Sachen Finanzen für die einzelnen Städte und Gemeinden, hat die Stadt Nettetal gerügt. Am 2. Dezember hat die Stadt dieses Schreiben erhalten. Nun wird der Verwaltung vorgeworfen, die Politik darüber zu spät informiert zu haben. Stimmt nicht, meint Stadtsprecher David Lüngen: „Wir haben dem Ältestenrat und dem Haupt- und Finanzausschuss mündlich berichtet.“ Dann sollte beraten werden, diese Ergebnisse dem Rat vorgelegt werden. „Wir halten es für angemessen, wenn die Schriftform eingehalten worden wäre“, betont CDU-Fraktionsvorsitzender Günter Werner.

Hauptsächlich geht es dabei um ein Kreditgeschäft zugunsten der Stadtwerke, das so nicht hätte abgeschlossen werden dürfen – meint der Kreis. Denn der wurde über das 9,5 Millionen-Geschäft nicht informiert. Ein formaler Faux-pas. Die Stadt oder die Stadtwerke haben aber dadurch keinen Nachteil. Da die Stadtwerke über die Stadt diesen Kredit günstiger bekommen konnten, spart man jährlich 75.000 Euro. Das hört sich gut an, „aber der Rat hätte am 15. Dezember des vergangenen Jahres diese Kreditaufnahme nicht beschließen dürfen“, sagt auch Günter Werner. Hat die Stadtverwaltung es versäumt, den Rat detaillierter zu informieren? Fazit: Für die Stadt zwar gut, formal aber nicht richtig.

Nächster Kritikpunkt: Der WDR2-Tag, der nicht nur Nettetals Bürger große Freude bereitet hatte. Auch hier hätte die Stadt aus formalen Gründen keine Ausgaben tätigen dürfen. „Unter dem Strich haben wir ein kleines Plus gemacht“, sagt David Lüngen. Auch hier gilt offenbar: Gut für Stadt, formal aber wieder falsch.

Der Stadtrat tagt am 8. Februar. Dann wird Bürgermeister Christian Wagner Stellung beziehen. Klingt es da nicht wie ein kleiner Triumph, wenn die Stadt mitteilt, dass das Kreditgeschäft inzwischen rechtswirksam ist?


Kampf war angesagt


(ur) Zwei knappe Siege und eine deutliche Niederlage – die Bilanz der heimischen Verbandsligis ten fiel unterschiedlich aus. Mit dem 33:30 gegen die HSG Vennikel/ Rumeln/ Kaldenhausen verteidigte der TV Lobberich zumindest die Tabellenspitze.

Eine zähe Partie entwickelte sich in der Lobbericher Werner-Jaeger-Sporthalle. Die HSG Ve/Ru/Kal kämpft gegen den Abstieg, die Lobbericher wollen bis Saisonende die Tabellenführung behaupten. Klare Sache – mag man denken: Pustekuchen. Die Lobberich waren personell arg gebeutelt. Mehrere Stammspieler sind angeschlagen und suchen noch nach ihrer Bestform. Zudem fiel auch noch Tobias Fuchs aus, der mit seinen Toren aus dem Rückraum immer wichtiger für die Lobbericher geworden ist. So lief der TVL erst einmal einem Rückstand hinterher. Mit dem 17:17 schaffte das Wählen-Team den Ausgleich und übernahm ab dann die Kontrolle über die Partie. Jetzt war der TVL vor allem im Abwehrbereich stark verbessert und zog Tor um Tor davon. Bald lagen die Lobbericher mit sechs Toren in Führung und brachten den Sieg schließlich sicher über die Bühne.

Am gestrigen Mittwoch trug Lobberichs ärgster Verfolger, Tschft. Lürrip, sein Nachholspiel bei der HSG Ve/Ru/Kal aus (Ergebnis lag erst nach Redaktionsschluss vor). Im Falle eines Lürriper Sieges rutschen die Lobbericher auf Platz zwei.

Zwar gelang dem TSV Kaldenkirchen beim SV Schermbeck nicht die spielerische Offenbarung, dennoch nahm der TSV mit dem 27:26 beide Punkte mit nach Hause. Das war sicherlich ein wenig Öl auf die etwas angeschlagene Seele des TSV, denn in der Vorwoche hatte man noch gegen Oppum verloren. Diesmal standen die Vorzeichen auch nicht gut. Andreas Pütz, Christian Konrads und Moritz Krumschmitz waren nicht mit von der Partie. Aber des TSV biss sich in der zweiten Halbzeit durch. Nach der 5:1-Führung des TSV übernahm Schermbeck die Kontrolle, ging bis zum Seitenwechsel 15:13 in Führung. Doch Volker Terhaag präsentierte sich im TSV-Tor in guter Form und verstärkte somit die Defensive erheblich. Matthias Heinrichs gelang kurz vor Schluss per Siebenmeter der Siegtreffer, der letzte Schermbecker Angriff (ein Freiwurf) fand nicht mehr den Weg ins Tor.

Wenn nicht noch ein großes Wunder geschieht, wird der ASV Süchteln wohl in der kommenden Saison in der Landesliga spielen. Das Team von Trainer Guido Jus­ten bekommt einfach kein Bein auf den Boden. Am Wochenende hatte der ASV mit 24:31 bei der HSG Mülheim das Nachsehen. Am Ende reichte die Kraft nicht, denn eine lange Zeit hielt der ASV noch gut mit (10:13 zur Halbzeit). Als Mülheim mit 19:11 in Führung ging, war die Messe gelesen. Mülheim ging wenig später sogar mit zehn Treffern in Führung, erst in der Schlussphase gelang dem ASV eine kleine Ergebniskosmetik. Zu oft scheiterte der ASV am starken Mülheimer Torwart Marco Banning.

Am kommenden Wochen­ende will der TSV Kaldenkirchen den Aufschwung nutzen und auch gegen Adler Bottrop punkten, die jedoch noch Punkte im Abstiegskampf brauchen. Zum Lokalderby empfängt der ASV Süchteln den TV Lobberich. Vom Blatt her ist es eine klare Sache für den TVL. Wenn sich die personellen Sorgen beim TVL in Luft auflösen, sollte Lobberich auch bei „Derbycharakter“ die Partie für sich entscheiden.


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