Kerkhoff: Anwalt holt Geständnis ab



Donnerstag, 06. Januar 2011

(dv) Zum Jahreswechsel hat sich der Aachener Bischof Heinrich Mussinghoff bei den Opfern von sexuellem Missbrauch durch Priester seines Bistums entschuldigt. „Ich bitte alle Kinder und Jugendlichen, alle Familien und Gemeinden, die unter diesen verbrecherischen Taten gelitten haben und leiden, um Verzeihung“, sagte Mussinghoff in seiner Silvesterpredigt im Aachener Dom.

Das schuldhafte Versagen einzelner Priester erschüttere und belaste ihn sehr. Gleichzeitig wandte sich der Bischof jedoch gegen einen vermuteten Zusammenhang zwischen Missbrauch und Zölibat: „Ich möchte den entstandenen Eindruck zurückweisen, dass zölibatär lebende Priester bevorzugt zur Pädophilie oder zu sexualisierter Gewalt gegenüber Kindern und Jugendlichen neigen.“

Mussinghoff rief dazu auf, verlorenes Vertrauen und Glaubwürdigkeit wieder herzustellen. Dazu gehörten die schonungslose Aufklärung von begangenen Taten, Hilfen für die Opfer und Prävention. Der Aachener Bischof mahnte eine „Kultur des aufmerksamen Hinschauens“ in den Pfarreien und kirchlichen Einrichtungen an.

Der Missionspfarrer Georg Kerkhoff ist einer von 14 katholischen Priestern, gegen die derzeit ermittelt wird. Doch das Verfahren gegen ihn im südafrikanischen Brits gerät weiter ins Stocken (wir berichteten). Aller Voraussicht nach kann der Prozess erst in den Osterferien fortgesetzt werden, da zwei der sechs Opfer aus Deutschland auf Kosten des Gerichts eingeflogen werden müssen.

„Vielleicht gibt es noch im Januar einen Termin, aber nach dem derzeitigen Stand der Dinge können die beiden Jungen aus Deutschland erst in den Osterferien nach Südafrika reisen“, weiß Johannes Heibel von der „Initiative gegen Gewalt und Missbrauch von Kindern“. Solange macht Pfarrer Georg Kerkhoff Zwangsurlaub auf Kirchen-kosten. „Leider ist bis heute immer noch nicht geklärt, wo sich der Pfarrer genau aufhält“, bemängelt Heibel, der von der „schonungslosen Aufklärung von begangenen Taten“ durch das Bistum derzeit wenig spürt.

Neue Hoffnung macht dem Fachmann für sexuellen Missbrauch an Kindern nun die Staatsanwaltschaft Krefeld. Diese teilte auf Anfrage unserer Zeitung mit, dass sich der Verteidiger von Kerkhoff gemeldet hat. „Sein Anwalt hat ein umfangreiches Geständnis angekündigt“, so Hans-Dieter Menden, Sprecher der Krefelder Staatsanwaltschaft. Der Anwalt soll noch in diesem Monat mit seinem Mandanten in Johannesburg zusamentreffen und dann das schriftliche Geständnis nach Krefeld mitbringen. „Das Geständnis kommt dann zu den Akten“, so Menden.


NABU-Mitmachaktion „Stunde der Gartenvögel“


Mitglieder des Naturschutzhofes in Lobberich beteiligen sich erstmalig an der „Stunde der Gartenvögel“.

Am Sonntag, 9. Januar, sind alle Vogelfreunde aufgerufen, von 10 bis 11 Uhr, alle Vögel zu zählen. Interessierte führt Helmut Klein über das Gelände und zeigt ihnen die Vögel, die hier überwintern. Zu sehen sind Krähen, Rotkehlchen, Buchfinken und Blau- und Kohlmeisen. Grünspechte und Stare können mit dem Fernglas beobachtet werden. Die Daten werden an den NABU übermittelt. Infos unter der Telefonnummer 02153/89374. Bitte Fernglas mitbringen. Treffpunkt: Naturschutzhof, Sassenfeld 200, Lobberich. Info unter www.nabu.de/Aktionen


Reijnders investiert in neue Praxis


Neues Leben ist seit einigen Wochen wieder in die Räume im Untergeschoss des Hinsbecker Marienheimes eingekehrt: Mitte November eröffnete eine Zweigstelle des Lobbericher Therapiezentrums Peter Reijnders.


Foto: Daniela Veugelers

„Seit fast 20 Jahren machen wir Hausbesuche im Marienheim“, erklärt Physiotherapeut Peter Reijnders die Kontakte zum Haus. Nachdem zu Beginn des vergangenen Jahres der Lobbericher Masseur Stiels seine Praxisräume schloss, bemühte sich der Leiter des Marienheimes, Willi Pollmanns, um die Weitervermietung der Räumlichkeiten. Nach intensiven Gesprächen erfolgte im November die Zulassung für die neue Praxis, Mitte November begann Physiotherapeut Jonas Grauwinkel mit seiner Arbeit.

Der 23-jährige Hinsbecker leitet die Zweigstelle des Therapiezentrums. „Die Aufbauphase läuft gut an“, freut sich Peter Reijnders, der persönlich stundenweise vor Ort ist, um sich als ausgebildeter Sporttherapeut speziell um Sportverletzungen zu kümmern.

Weiter mit im Team ist Stefan Prager, der Manuelle Therapie anbietet. „In Hinsbeck bieten wir das breite Spektrum der Krankengymnastik an“, erläutert Reijnders. Dazu gehören Therappien bei MS, Parkinson oder Schlaganfall, Verletzungen an Rücken, Schultern oder Nacken sowie orthopädische Behandlungen. „Außer Kindertherapie ist in der Hinsbecker Praxis alles möglich, wie in Lobberich“, unterstreicht Peter Reijnders.

Auf 120 Quadratmetern befindet sich neben den Behandlungsräumen, in denen Fango und Heißluft angeboten werden, auch der Geräte-Trainingsraum. „Im Laufe des Frühjahrs wird der Gerätepark noch erweitert, dann werden wir auch Kurse anbieten“, so der Lobbericher.

Langfristig sollen in der Parixis eine Vollzeit- und zwei Halbtagsstellen geschaffen werden. Befindet sich Physiotherapeut Jonas Grauwinkel gerade auf Hausbesuch oder in Behandlung, werden die eingehenden Anrufe nach Lobberich umgeleitet und der gewünschte Behandlungstermin wird im vernetzten Terminplaner eingetragen.

Das Einzugsgebiet der Praxis erstreckt sich neben dem Ortsteil Hinsbeck auf Teile von Leuth und Grefrath. Neben der medizinischen Krankengymnastik können die Kunden natürlich auch sogenannte „Wohlfühlmassagen“, ohne Rezept, buchen. Die Öffnungszeiten der Therapiepraxis an der Landstraße 28 in Hinsbeck sind Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag von 8 bis 12 und 14 bis 18 Uhr sowie Mittwoch von 8 bis 12 Uhr.

Termine können unter der Rufnummer 02153/122107 vereinbart werden. Ein „Tag der offenen Tür“ ist im Frühjahr geplant.

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