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Donnerstag, 13. November 2008


Objekte aus Wolle und Jute


(ib) „Wir stellen uns gerne außergewöhnlichen Themen“, sagen Brigitte Minten-Rathner und Ehemann Salvatore Minten, „wir kritisieren und ergänzen uns“. Netzwerke, Visionen und Imaginationen, so könnte man die Arbeiten des Nettetaler Künstlers Salvatore Minten auf den Punkt bringen.

Foto: Inge von den Bruck

Im Rahmen der Ateliertage in Nettetal hatte das Ehepaar sein Atelier geöffnet. Beim Betrachten von Salvatore Mintens Bildern entwickeln sich für jeden Betrachter andere Formen, eine andere Weltwahrnehmung.

„Erforschendes Sehen verlangt das Auge des Betrachters an meinen Werken“, so der Künstler. Großformatige Bilder auf Baumwolle, Leinen oder Jute entziehen sich somit jeglicher Wiedererkennbarkeit aus der allgemeinen menschlichen Erfahrungswelt. Die Bilder von Minten zeigen freie Kompositionen, die Vernetzung der einzelnen Bildsequenzen, ihre Durchdringung mit Flächen oder grafisch anmutende Konstruktionen schaffen erst eine komponierte Bildlandschaft mit angepassten Hell-Dunkel-Kontrasten. Die „humanoiden“ Skulpturen, menschenähnliche Wesen der Zukunft und schon der jetzigen Gegenwart, verharren in ihren Bewegungen unterwürfig im Strom der Hauptmeinungen und vorgedeuteter Weltbilder.

„Außergewöhnlich“ war auch das Thema, zu dem Brigitte Minten-Rathner in der Sonderausstellung „Demenz“ im Viersener Kreishaus, ihre Installationen ausstellte. Ihre Skulpturen haben eine Eigenart, die Nettetaler Künstlerin versuchte, sich in die Köpfe der an Demenz erkrankten Personen hinein zu versetzen. Sie schuf Skulpturen aus Schafwolle, schön weich zum Anfassen, entwickelte Werke, die auf zwei Ebenen aufgebaut sind, dem Erinnern und dem Vergessen. Sie arbeitet gerne mit Gegensätzen. In ihren textilen Installationen mit Wolle und Draht, verarbeitet sie Naturwolle, die sie im Textilmuseum „Die Scheune“ erwirbt. Der Verarbeitung geht eine lange Vorbereitungsphase voran: Sortieren, Waschen, Färben, Desinfizieren, an der Sonne bleichen und schließlich Trocknen der Naturwolle. „Das bildet erst das Ausgangsmaterial für meine späteren Objekte“, so Brigitte Minten-Rathner.

Besucher konnten ihr am Ateliertag bei der Herstellung eines gefilzten Bildes über die Schulter schauen. Scheunen-Vater Walter Tillman war von ihren Arbeiten so begeistert, dass er unbedingt ihre Werke in der Scheune zeigen will: „Irgendwie klappt das“.
Viele Sportinteressierte schätzen die ausführliche Berichterstattung aus den unteren Ligen und dem Jugendbereich.


Krankenhaus sucht immer noch nach neuem „Chef"


Zwei zogen Bewerbung zurück/
Aufsichtsrat findet keinen geeigneten Kandidaten

(dv) Liegt es am zu geringen Gehalt oder hat das Nettetaler Krankenhaus doch keinen so guten Ruf wie immer behauptet wird? Fakt ist, dass der Sessel des Krankenhaus-Geschäftsführers seit Januar dieses Jahres größtenteils verwaist ist.

Zwar betreut Bürgermeister Christian Wagner diesen Posten komissarisch und hat sich auch den früheren Krankenhaus-Chef Herbert Wans an seine Seite geholt, doch Experten wünschen sich in der zunehmend komplizierter werdenden Welt des Gesundheitswesens einen profesionellen Geschäftsführer am Tisch. Doch der will nicht kommen. Den Mitgliedern des Aufsichtsrates musste am vergangenen Mittwoch mitgeteilt werden, dass wieder zwei Bewerber ihre Kandidatur zurückgezogen hätten. Die zuständige Beratungsfirma TRiAconsult GmbH aus Hürth hatte in den letzten Wochen gezielt Personen aus dem Krankenhaus-Management angesprochen. Doch auch diese Strategie schlug bisher fehl. Damit dürfte Wagners Wunsch, den Posten bis Jahresbeginn besetzt zu haben - wie er sich noch im August gegenüber den GN äußerte - platzen.

Zur Erinnerung: Im Dezember trennte man sich von Kurzzeit-Geschäftsführer Immo Lenz, seit Februar werden Anzeigen geschaltet, Geschäftsführer anderer Häuser gezielt angesprochen - das gewünschte Ergebnis blieb bisher aus. Dabei scheint es an der Auswahl nicht zu mangeln. Lenz setzte sich gegen 42 andere Bewerber durch, zuletzt hatten sich 30 potentielle Kandidaten beworben.

Offene Forderung nach mehr Geld

„Die Entwicklung ist nach wie vor nicht gut", heißt es von Seiten der Politik. Denn das eigene Krankenhaus gehört zu den Kernunternehmen eines kommunalen Gemeinwesens - ähnlich wie gute Schulen und Kindergärten.

Einige fordern ganz offen mehr Geld, „denn die Guten werden uns von der Privatwirtschaft vor der Nase weggekauft", heißt es hinter vorgehaltener Hand. Insider fürchten sich nun vor einer internen Lösung, die der Aufsichtsrat allerdings schon einmal abgelehnt hat. Wie Bürgermeister Wagner mit dem Themenfeld in Zukunft umgehen will, erläutert er gemeinsam mit der Vorsitzenden des Aufsichtsrates Beatrix Müllers-Kostas am heutigen Donnerstag bei einem Pressegespräch.

Dort sollen auch Informationen zur Patientenentwicklung, zum Budgetbereich und den geplanten Investitionen gegeben werden. Hierzu in der kommenden Ausgabe mehr.


Bestattung von Muslimen


Bestattung von Muslimen in Nettetal ist ein wichtiger Teil der Integration

(dv) Die Bestattung von Muslimen in Nettetal nimmt auf Initiative des Netzwerks Konturen an. Geht es nach den Wünschen des Ausländerbeirates, sollen künftig auch Muslime in Nettetal bestattet werden können. Einstimmig sprach sich der Beirat in seiner Sitzung am Dienstag für eine entsprechende Empfehlung an den Rat aus. Erstmals kam das Thema im Netzwerk Integration zum Jahresbeginn zur Sprache.

Seitdem arbeiteten Cüneyt Deveci, Vorsitzender des Ausländerbeirats und Michael Theven, Leiter Fachbereich Soziales sowie weitere Mitarbeiter der Stadt an einer möglichen Lösung. Grundlage der Gespräche sind die Empfehlungen einer Arbeitsgruppe des Bundes zu diesem Thema.

Im Sommer gab es dann eine Bereisung der Friedhöfe, gemeinsam mit der islamischen Gemeinde. Hierbei stellte sich heraus, dass sich ein Grabfeld auf dem Kaldenkirchener Friedhof als geeignet erwies.

Hier können die Leichname in südöstlicher Richtung (nach Mekka) bestattet werden. Für die rituelle Waschung und Aufbewahrung kann nach Absprache mit dem Besitzer Robert Hellmann eine Halle auf dem Lobbericher Friedhof genutzt werden.

Trotz der erzielten Erfolge müssen nun Politik und die anderen Religionsgemeinschaften entscheiden, ob sie mit den erforderlichen Änderungen der Friedhofsatzung einverstanden sind. Denn es wird eine „einvernehmliche Regelung mit den anderen Religionsgemeinschaften angestrebt", wie es im Beschluss des Ausländerbeirates heißt.

Am strittigsten dürfte hierbei die Frage nach der sarglosen Bestattung sein. Schreibt das Landesbestattungsgesetz keine zwingende Sargpflicht vor, ist diese in der Friedhofsatzung der Stadt Nettetal festgeschrieben. Einer Änderung will der Erste Beigeordnete nur dann zustimmen, wenn „die religiösen Empfindungen der anderen Religionsgemeinschaften bei einer sarglosen Bestattung nicht verletzt werden". Man könnte einen Ausnahmetatbestand zulassen, informierte Schönfelder. Er betonte dabei, das es Ziel sei, eine einheitliche Lösung zu finden. Dies dürfte allerdings schwierig sein.

Bei einer schon länger zurückliegenden Diskussion über eine mögliche sarglose Bestattung in Nettetal, sprachen sich einige Vertreter sowohl der katholischen als auch der evangelischen Kirchen gegen eine Bestattung ohne Sarg aus. Vor kurzem unterstrich aber Lobberichs evangelischer Pfarrer Dr. Matthias Engelke, dass die Bestattung von Muslimen in Nettetal ein wichtiges Signal der Integration sei. „Nur so funktioniert Integration wirklich", betonte Engelke zum Jahresbeginn.

Andere Änderungen, wie die Frage nach dem Bestattungszeitpunkt, konnten geregelt werden. Da die Nettetaler Friedhofssatzung eine Bestattung frühestens 48 Stunden nach dem Tod vorsieht und Muslime sofort bestattet werden sollen, strebt die Stadt ein Ausnahmeverfahren mit der Regelung Bestattung ab dem Nachmittag des nächsten Tages an. Am drängendsten ist allerdings die Frage nach den lebenslangen Ruhezeiten nach Ablauf der Frist. Die bisherige Friedhofssatzung erlaubt nach 25 Jahren eine Neubelegung des Grabes - dies widerspricht allerdings der muslimischen Religion. Lösen will man das Problem, indem man nach Ablauf der 25-Jahres-Frist nach Antrag und Zahlung eines Pflegerechtes das Grab erstmals für weitere 24 Jahre belegt. „Hier lässt sich eine sinnvolle Regelung finden", unterstrich der Erste Beigeordnete.

Nach den ausführlichen Ausführungen freute sich der Vorsitzende des Ausländerbeirates Cüneyt Deveci, „dass wir zu einer Lösung kommen können". Letztlich entscheidet der Rat über den Wunsch der Muslime auf eine Bestattung in der Stadt, in der sie lange Jahre gelebt haben, wo auch die Kinder leben, um das Grab zu pflegen. Mit einer Entscheidung wird im Frühjahr gerechnet.


Karnevalistische Prominenz in Fülle


Fernseh-Büttenstars gaben sich beim „Rumtata"
im ausverkauften Seerosensaal die Klinke in die Hand

Nettetal. Ein Stelldichein der karnevalistischen Prominenz erlebten die Besucher des „Rumtata" am vergangenen Samstag im Seerosensaal. Der Lobbericher Stefan van den Eertwegh - besser bekannt als „die Erdnuss" - hatte gerufen und die ganz Großen des Kölner Karnevals kamen. Wie exklusiv das Programm sein musste, konnte man bereits am Kartenvorverkauf sehen. Innerhalb weniger Tage waren die 510 Plätze im ehemaligen Kolping-Saal ausverkauft. Die, die eine Karten hatten, konnten sich glücklich schätzen und feierten - angespornt von den exzellenten „Heier Jonges" - bereits vor dem offiziellen Start.


Guido Cantz war einer der Stars auf der Bühne des Lobbericher Seerosensaals am vergangenen Samstag. Der Kölner Comedian brachte den Saal zum Toben. Fotos (2): Frank Hohnen

Als sich dann pünktlich der Vorhang zur Melodie aus dem Film „Spiel mir das Lied vom Tod" öffnete, lud die Sheriff-Erdnuss in seinen Salon im Wilden Westen ein.

Für das beeindruckende Bühnenbild mit schwarzem Plastik-Pferd davor, gab es Sonderapplaus. Aber es sollte kein ruhiger Salon-Abend werden, denn schon nach kurzer Zeit waren in der Ferne „die Rothäute aus dem Nachbarort" zu sehen.

Bei den ersten Klängen der „Supergeilen Zick" verkrümelte sich der Sherriff von der Bühne und der Bundesspielmannszug „Frisch auf Hinsbeck" zog mit der gesamten Mannschaft ein. Bei den „dicken Mädchen" schunkelte der halbe Saal und nach „Viva Colonia" hatte der Saal die optimale Humortemperatur, um als ersten Redner den närrischen Zauberer „Schmitz-Backes" (Michael Backes) zu begrüßen. Dieser begeisterte als „Harry Potter aus Lobberich" mit seinen Zaubertricks der Seilmagie das Publikum.

Ein Heimspiel für den Lobbericher, der seine Karriere, wie die „Erdnuss", beim Lobbericher Messdiener Karneval begann. Inzwischen ist er auf den großen Bühnen der rheinischen Metropolen Düsseldorf, Köln und Aachen gerne gesehen. Nach dem Auftritt der Funkenmariechen der KFH sezierten die „Beckendörfer Knallköpp" (Lydia und Rolf Goliasch) auf humoristische Art und Weise die Unterschiede zwischen Mann und Frau. „Du rennst doch zu Hause nur auf Socken, damit ich dir nichts in die Schuhe schieben kann". Simple Antwort des Mannes; „Heul doch".

Für ungewohnt dargebotene Kölsche Melodien sorgten im Anschluss „De Wanderer". Die vier Jungs aus Köln-Nippes brauchten keine Instrumente, sondern machten ihren Rhythmus lieber selber. Großartig ihre Nummer „Heimweh nach Kölle" mit der Melodie des AC/DC-Klassikers „Highway to hell".  „Diese Jungs können fantastisch singen", war dann auch die einhellige Meinung des Publikums.

Mit stürmischem Applaus empfing das Publikum dann den blondesten „Mann für alle Fälle" in der Schaltzentrale des Humors. Allein die Anwesenheit von Guido Cantz ließ die Leute die Leute jubeln. Und das karnevalistische Publikum wurde nicht enttäuscht. Egal ob er über Navis für Senioren und Waldorfschüler oder über die Europameisterschaft in Österreich philosophierte, die Lacher waren auf seiner Seite.

Auch für ernste Gedanken über die falsche Überweisung der KFW-Bank an die insolvente Lehmann-Brothers: „Die tun jetzt so als hätten sie Pfandflaschen ins Altglas geworfen", gab es stehende Ovationen. Zum Abschluss des Auftrittes spielte van den Eertwegh noch mit drei Koffern kurz „Deal or no Deal" und überreicht einen GN-Artikel über den Cantz-Auftritt in Niederkrüchten.

Initiator Stefan van den Eertwegh alias „die Erdnuss" war der Sheriff in seinem Salon.

Schwungvoll und rasant baute die Showtanzformation Calypso menschliche Pyramiden und wirbelte die Mädchen durch die Lüfte, dass einen schon beim Zusehen schwindelig wurde. Kein Wunder, standen doch die Weltmeister im Showtanz in Lobberich auf der Bühne.

Nach der Pause gab sich die „Erdnuss" selber kurz die Ehre und begeisterte mit einer großartigen Verkleidungsnummer das Publikum. Kühne Akrobatik und ein wahres Feuerwerk für die Augen zündete die KF Fidele Sandhasen Oberlar mit ihren Showtänzen. Eine der besten Tanzgruppen Deutschlands brachte den Saal in Hochstimmung und präsentierte mit ihrem neuen Tanz eine Welturaufführung vor dem Lobbericher Publikum. Diese quittierten die Tanzsportaufführung in Hochform mit donnerndem Applaus. Bevor dann der bekannteste Bauchredner Deutschlands, Fred van Haien, die Bühne stürmen konnte, holte van den Eertwegh das scheidende Prinzenpaar Manfred V. und Ingrid I. auf die Bühne und bedankte sich mit zwei Flaschen Wein für eine tolle Session. Der Bauchredner lieferte sich mit seinem Emu „Aki" einem verbalen Schlagabtausch, bei dem auch die zotigen Witze nicht fehlen durften. Den krönenden Abschluss lieferten dann die „Rabaue", mit ihren Hits wie „Hände zum Himmel", und „Schokolädchen", dem Insellied und „Ich möchte so gerne mit Dir allein."

Im kommenden Jahr werden die Jecken bei „Rumtata 2009" an zwei Abenden von „Ne Bergische Jong", „Ne Knallkopp", den „Funky Marys" und „Ne Blötschkopp" am 6. und 7. November 2009 unterhalten. Weitere Infos unter www.helau.net.

Erdnuss startet in die Sesssion

Pünktlich zum Start in die fünfte Jahreszeit übergab das BMW Autohaus Timmermanns dem Büttenredner „die Erdnuss" alias Stefan van den Eertwegh das Tourfahrzeug für die kommende Karnevalssession. „Was für ein wunderbarer „Erdnuss Express", freute sich van den Eertwegh über den mit seinem Logo versehenen BMW 1er. „Damit werden wir immer erkannt und kommen sicher, pünktlich und überaus komfortabel zu unseren Auftritten. Ich finde es toll, dass BMW Timmermanns einen Künstler aus der Region so unterstützt". Lächelnd fügt „die Erdnuss" hinzu: „Wer 1er fährt hat halt gut lachen." „Die Erdnuss", ist in dieser Session im gesamten Rheinland unterwegs und auch in der ARD-Sitzung aus Düsseldorf zu sehen.


Weitere Themen in den GN diese Woche:


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