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Donnerstag, 06. November 2008


Ein Stück Heimatgeschichte


Kunstkalender zu Ehren des Niederrhein-Malers

(ib). „Man merkt den Bildern an, dass sie mit viel Lust und Leidenschaft gemalt wurden - frei von äußeren Zwängen, frei vom Kunstmarkt, frei von aktuellen Tendenzen. Und das Schöne ist: sie sind heute noch schön", mit diesen Worte schloss Kunsthistorikerin Sigrid Blomen-Radermacher ihre Laudatio auf den Nettetaler Maler August Erkens, der in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden wäre. Seine Tochter Renate Erkens-Notz widmete ihrem Vater eine Ausstellung in ihrer Galerie auf der Niedieckstraße, die Stadt zeigt nun ergänzend in der Rathausgalerie, was den „Maler vom Niederrheins" ausgezeichnet hat.

Renate Erkens-Kotz präsentiert in der Rathausgalerei den neuen Kalender mit Bildern ihres Vaters.
Foto: Inge von den Bruck

In seinen Bildern verewigte Erkens den Niederrhein: Die Dörfer, die Kopfweiden, die Kirchen. Die Besucher der Ausstellung entdeckten ihre Heimat in den Bildern, wie den Breyeller Lambertiturm, der zwischen Häusern auftaucht und seine typische Silhouette nicht verbergen kann. „Viele seiner Bilder spiegeln Straßen, Orte, Eindrücke der Gegend um Nettetal und der Grenznähe wider und sind ein Stück Heimatgeschichte", so Sigrid Blomen-Radermacher.

Es ist eine Fülle von Arbeiten, die August Erkens geschaffen hat, prägnant auch seine „Wolkenbilder" über der niederrheinischen Landschaft, in Pastell gemalt „Pastellkreiden erlaubten es dem Maler, die sich rasch verändernden Eindrücke in kurzer Zeit auf das Papier zu bannen", so die Kunsthistorikerin.

Parallel zur Gedächtnis-Ausstellung hat die Nette-Agentur gemeinsam mit dem Verkehrs- und Verschönerungsverein (VVV) Lobberich den Nettetaler Kunstkalender 2009 herausgegeben. Der Kalender zeigt im Din A 4 Quer-Format zwölf Bilder mit niederrheinischen Ansichten des Nettetaler Malers August Erkens. Der Kalender kostet acht Euro und ist bei den ortsansässigen Buchhandlungen (Buchhandlung Matussek in Lobberich, Der Buchladen in Kaldenkirchen), sowie bei der NetteAgentur (Doerkesplatz 11, Lobberich) erhältlich. Die Ausstellung in der RathausGalerie ist noch bis zum 4. Januar 2009 zu sehen, zu den üblichen Öffnungszeiten des Rathauses.


Bedarf an Tafel ungebrochen hoch


(dv) Seit nunmehr sieben Jahren versorgt die „Nettetaler Tafel“ Bedürftige mit gut erhaltenen Lebensmitteln. „Der Bedarf an unserer Arbeit hat sich seit der Gründung beträchtlich erhöht“, wie jetzt der Vorsitzender der Tafel, Hermann Hecker, dem Sozialausschuss berichtete. „Es gibt immer mehr Menschen die der Hilfe bedürfen, da sie mit der finanziellen Ausstattung nicht mehr auskommen“. Die Tafel hilft den Bedürftigen aber auch, sich mit Hilfe von gespendetem Obst und Gemüse gesünder zu ernähren.

Foto: Frank Hohnen

Derzeit versorgt der Verein 278 Haushalte, in denen 471 Erwachsene und 262 Kinder leben. Seit der Gründung wurden insgesamt rund 700 Haushalte von der Tafel mit Lebensmitteln unterstützt. „Nicht eingerechnet sind natürlich die Menschen, die sich nicht trauen, sich zu melden. Ich glaube, die Dunkelziffer ist hoch“, schätzt Hecker. Die Gründe, warum Menschen die Hilfe der Tafel benötigen, sind unterschiedlich: Erschütternd ist aber, dass knapp ein-fünftel der Haushalte alleinerziehende Mütter sind. Die restlichen Bedürftigen erhalten eine zu niedrige Rente oder beziehen Hartz IV.

Monatlich sammelt der Verein 40 Tonnen Lebensmittel ein, damit diese nicht vernichtet werden. „Wir arbeiten immer nach dem Grundsatz: Essen wo es hingehört“, erläutert Hecker. Manchmal müsse der Verein sehr kurzfristig reagieren, „sonst landet die Lebensmittel wie Molkereiprodukte in der Mülltonne“. Derzeit wird die Tafel von neun Bäckereien und 20 Supermärkten unterstützt. Über die Jahren nah die Spendenbereitschaft leicht ab. Die Seenstadt habe den Vorteil, dass es am Ort noch viele Versorger gebe. Neben 15 Stationen im Nettetaler Stadtgebiet werden die Lebensmittel derzeit auch in Bracht verteilt, da es dort noch keine eigene Tafel gibt.„Ein einzelnes Tafel-Geschäft würde keinen Sinn machen, da viele diesen Laden nicht erreichen können“, begründet Hecker die täglichen Touren. Eine wichtige Station bei den Fahrten ist das Breyeller Speckerfeld. „Dort haben wir einen erheblichen Brennpunkt für Bedürftige“, findet der Tafel-Vorsitzende. Am Samstag findet zusätzlich die sogenannte „Bäcker-Tour“ statt. Mittlerweile hat sich die Anerkennung der Arbeit der Tafel sehr erfreulich ent- wickelt. Privatpersonen, Firmen aber auch Schulen unterstützen die ehrenamtliche Arbeit mit ihren finanziellen Zuwendungen. Denn die Kosten belaufen sich durch Miete, Reparatur- und Spritkosten für zwei Fahrzeuge auf monatlich 1.500 bis 1.700 Euro. Hat sich die Spendenbereitschaft positiv entwickelt, so entwickelte sich die Anerkennung der Hilfebedürftigen eher negativ.

In Schaag musste beispielsweise ein Haltepunkt verlegt werden, da dort Fahrer und Kunden diffamiert wurden. „Vielleicht haben einige vergessen, dass ihnen nach dem Krieg auch von den Amerikanern geholfen wurde“, so Hecker.

Zum bevorstehenden Weihnachtsfest freut sich die Nettetaler Tafel, wieder Teil der WDR-Aktion „Frohe Weihnachten für alle“ zu sein. Wie im Vorjahr sind alle Haushalte, die es sich leisten können, aufgerufen, Weih-nachtspakete für die Tafel-Kunden zu packen. Der Inhalt sollte ein leckeres Weihnachtsessen ermöglichen. Die Pakete werden am 17. Dezember in Kaldenkirchen, Lobberich und Breyell eingesammelt. Nähere Informationen zur Aktion gibt es in Kürze. Weitere Informationen zum Verein erhalten Interessierte beim Vorsitzenden Hermann Hecker, Telefon 02157/6581, Mobil 0172/2088184 oder im Internet unter http://www.nettetaler-tafel.de


Kreis bleibt weiter stur


Neues Domizil des Vereins „Helfende Hände" eingeweiht

(dv). Am vergangenen Sonntag eröffnete der Vereine „Helfende Hände" mit einem großen Flohmarkt seinen neuen Standort in Lobberich-Dyck. Dort kann der Verein wesentlich besser seine Möbel und andere Dinge des täglichen Bedarfs lagern und vorführen. Täglich kommen Bedürftige aus dem gesamten Kreisgebiet und decken sich dort mit neuen Möbeln ein.

Obwohl der Verein dem Kreis eine Menge Geld sparen könnte, bleibt man in Viersen dabei, den Verein bei den Kosten für seine Unterkunft nicht zu unterstützen. „Der Kreis hat eine Haltung eingenommen, die wir hinnehmen müssen", erläuterte Sozialdezernent Armin Schönfelder am Dienstag im Stadtrat.

Dennoch möchte er weiterhin gemeinsam mit dem Kreis nach einer Lösung für den Verein suchen. „Wir erwarten keine Sonderbehandlung sondern vielleicht eine sinnvolle Unterstützung von ehrenamtlichem Engagement", so der Erste Beigeordnete.


Sensibler Umgang mit dem Thema „Bürgerarbeit"


(dv). In Nettetal ist man nach dem Konflikt zwischen dem Physiotherapeuten Reijnders und dem Krankenhaus vorsichtig geworden, wenn es darum geht, Arbeiten von Ein-Euro-Jobbern oder „Bürgerarbeitern" übernehmen zu lassen, die auch von Privatfirmen übernommen werden könnten.

Der Leiter des Beschäftigungs- und Leistungszentrums (kurz BLZ) Günter Flüggen plädierte jetzt im Sozialausschuss dafür, dass die Stadt sich stärker beim Programm Bürgerarbeit engagiere. Dem widersprach Sozialdezernent Armin Schönfelder und verwies auf eine Stelle der Bürgerarbeit im Krankenhaus sowie 41 sogenannte Ein-Euro-Jobber. „Wir können uns schon vorstellen, in fünf bis sechs Feldern wie der Toilettenfrau an Schulen, Arbeitsplätze zu schaffen, aber wir wollen keine regulären Jobs verdrängen. Wir sind am Thema dran", unterstrich der Beigeordnete.

Flüggen führte hingegen andere Städte wie Viersen ins Feld, „die diese Probleme überwunden haben". Der Dezernent versprach, das Thema weiter zu prüfen. Die Ausschussmitglieder schwiegen komplett zu dem Thema.


Studienkreis spendet Gutscheine


(dv)  Mit einer Spende feierte der Studienkreis sein zehnjähriges Bestehen in Nettetal. „Damit möchten wir uns bei den Bürgern aus Nettetal für das langjährige Vertrauen bedanken“, erklärte Maria Beiten, eine der beiden Studienkreisleiterinnen.

Foto: Daniela Veugelers

Am Montag übergab sie dem Ersten Beigeordnete der Stadt, Armin Schönfelder, dem Rektor der Hauptschule Lobberich, Hans-Leo Windeln und Yüksel Aras von der Pädagogischen Familienhilfe des Kreises Viersen Unterrichtsgutscheine im Gesamtwert von 2.100 Euro.

Die Gutscheine ermöglichen drei Schülerinnen und Schülern, die nach pädagogischen und sozialen Gesichtspunkten ausgewählt werden, jeweils ein halbes Jahr an qualifiziertem, auf ihre Lernbedürfnisse zugeschnittenen Förderunterricht teilzunehmen. „Meist ist fehlende Motivation die Ursache für Lernprobleme, nicht Faulheit oder gar Dummheit. Deshalb vermitteln wir Schülern Freude am Lernen“, erläuterte Studienkreis-Leiterin Constance Zedelius-Sanders, die seit zehn Jahren beim Studienkreis beschäftigt ist.

Aus bescheidenen Anfängen entwickelten sich über die Jahre 1.000 Niederlassungen in ganz Deutschland. Mittlerweile gehört die Firma zur Cornelsen-Verlagsgruppe und ist mit bislang über 850.000 geförderten Schülern Deutschlands meistbesuchte Nachhilfeschule. Zusammen mit den erfahrenen und engagierten Lehrkräften des Studienkreises Nettetal hilft sie Schülern aller Altersstufen und jeder Schulart bei schlechten Noten.

Erfolge erzielt der Studienkreis durch eine gute Lernatmosphäre. Dazu gehört die gezielte Förderung jedes Einzelnen in einer Gruppe von drei bis fünf Schülern. „Bei uns wird nicht bloß gebüffelt. Unsere Lehrer gehen gezielt auf individuelle Probleme ein. Gleichzeitig motivieren sich die Kinder und Jugendlichen gegenseitig und gewinnen an Selbstvertrauen. So erzielen sie auch wieder Lernerfolge“, beschreibt Maria Beiten das Konzept des Studienkreises. Die drei Gutscheine ermöglichen es jeweils einem Kind, ein halbes Jahr lang jede Woche zwei Mal zum Nachhilfeuntericht zu gehen. Den Gutschein der Stadt erhielt dann sofort der Rektor der Hauptschule Windeln. „Das haben wir vorher so abgesprochen“, schmunzelte Schönfelder angesichts der erstaunten Blicke.

Dabei deckt der Studienkreis in Nettetal alle Fächer ab - sogar eine extra ausgebildete Lehrerin für Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS) hilft am Brockerhof 6 den Schülern aus ihrer Not. Mit einem speziellen Programm, das in Kooperation mit der Universität Münster entwickelt wurde, kann jedem LRS-Schüler individuell geholfen werden. Auch Kinder mit dem sogenannten ADHS werden am Standort gezielt gefördert. „Zum Glück haben wir die Möglichkeit, die Kinder auch im Einzelunterricht zu fördern“, so Marion Wechtler, Gebietsleiterin West des Studienkreises.

Das Nachhilfe auch nichts ist, für das man sich schämen muss, zeigten die Bekenntnisse des Ersten Beigeordneten Schönfelder und des Hauptschul-Rektors Windeln, in ihrer Schulzeit selber einmal Nachhilfe erhalten zu haben. Derzeit werden im Studienkreis in Lobberich 50 Schüler in allen Alterstufen von acht Lehrern unterrichtet. Die Lehrer sind entweder selber Pädagogen oder Studenten in höheren Fachsemestern. „Wir sorgen vor allem dafür, dass die Kinder hier ohne Druck lernen. Wir hören gerne Lachen aus unseren Gruppen“, erläuterte Constance Zedelius-Sanders beim Ortstermin. Im Durchschnitt bleiben die Kinder fast ein ganzes Jahr im Nachhilfeunterricht, bis sich die Noten wieder stabilisiert haben. In zunehmendem Maße treffen die Lehrerinnen des Studienkreises aber auch auf übersteigerte Vorstellungen der Eltern, was die Noten ihrer Kinder anbelangt.

Damit der Übergang von Grundschülern zu den weiterführenden Schulen nicht mit einem schnellen Schulwechsel beginnt, bietet der Studienkreis derzeit kostenlos eine Lernhilfe für Grundschüler an. Mit dem Grundschul-Helfer können Schüler der vierten Klasse gemeinsam mit ihren Eltern ihre Kenntnisse festigen und verbessern. Das 80 Seiten starke Heft umfasst eine Fülle von Aufgaben aus den Hauptfächern Deutsch und Mathematik.

Bei der Konzeption wurde großen Wert darauf gelegt, dass sich die Aufgaben an den Bildungsstandards orientieren, die für Schüler der vierten Jahrgangsstufe bundesweit gültig sind. Weitere Informationen zum Studienkreis erhalten Interessierte in Lobberich, Brockerhof 6, Telefon 02153/899090.


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