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Donnerstag, 18. September 2008


Stadt zahlt Millionen Schulden zurück


(dv) Die Haushaltskasse der Stadt Nettetal ist derzeit prall gefüllt. Dies war nicht immer so. Noch im Jahr 2007 beschloss der Rat 166 Maßnahmen aus der grünen, gelben und roten Liste, die die Finanzsanierungskommission (kurz FSK) in monatelanger Beratungsarbeit hinter verschlossenen Türen ausgearbeitet hatte.

Nicht nur, dass die Liste „wieder Farbe in die Politik brachte“, wie Stadtkämmerer Norbert Müller bemerkte. Vielmehr konnten bereits 74 von insgesamt 91 „grünen“ Maßnahmen umgesetzt werden, die im vergangenen und diesem Jahr Einsparungen von je 1,15 Millionen Euro erbrachten. Das Ziel, mit den FSK-Maßnahmen das strukturelle Defizit im Haushalt auszugleichen, sei somit gelungen, freute sich Bürgermeister Christian Wagner.

Weitere Einnahmen resultieren aus der gestiegenen Gewerbesteuer und den Schlüsselzuweisungen des Landes. Zusammengerechnet ermöglicht diese komfortable Haushaltslage die Tilgung von zwei Krediten in Höhe von 2,7 Millionen Euro sowie die Rückführung der Konzessionsabgabe in Höhe von 2,7 Millionen Euro aus dem laufenden Haushalt. Die Pläne der Verwaltung werden dem Rat in seiner nächsten Sitzung im November vorgelegt.


Lobberich bis 2010 eine große Baustelle


Lobberich. Hatten Idealisten bisher gedacht, mit Kaufland käme „nur“ ein neuer Supermarkt nach Lobberich, müssen diese vermutlich bald ihre Meinung revidieren. Durch die Ansiedlung des Discounters sowie weiterer Fachmarktgeschäfte sind in den kommenden Jahren massive Umbauarbeiten im Straßenverkehr notwendig.

Foto: Max Behnen

„Lobberich wird wohl bis zum Jahr 2010 Großbaustelle sein“, stellte die Technische Beigeordnete Susanne Fritzsche bei der Vorstellung der Umbaumaßnahmen fest.

Nicht nur, dass die künftigen Kunden auf gut ausgebauten Straßen zum Supermarkt kommen können, nein, auch schon lang anvisierte Pläne, wie die Umgestaltung des Alten Marktes, sollen jetzt begonnen werden. Für die Planung der künftigen Verkehrsflüsse beauftragte die Stadt bereits jetzt einen Verkehrsplaner, der den Markt von Blechlawinen entlasten soll. Glaubt man der Zusage des Landes, kann bereits im Frühjahr mit der Umgestaltung des Platzes begonnen werden. Mit der Fertigstellung wird im Sommer 2009 gerechnet. Damit dieser ehrgeizige Plan eingehalten werden kann, möchte Fritzsche noch in diesem Jahr die Ausschreibungen auf den Weg bringen.

Nach den Vorstellungen der Technischen Beigeordneten erhält der Markt eine neue Qualität: Barrierefrei gepflastert und mit Baumreihen eingefasst, die Möblierung soll mit hochwertigen Sitzmöbeln erfolgen. Derzeit besucht sie neu gestaltete Märkte in anderen Städten, um sich Anregungen zu holen. „Im Moment sind wir noch auf der Suche nach der geeigneten Pflasterung, die sich künftig von der unteren Hochstraße bis zum Markt erstrecken soll“, erläutert die technische Beigeordnete.

Bis es soweit ist, bekommen vor allem die Autofahrer die Umbauten zu spüren: Bereits am Montag rückten die Bagger zum Ausbau der Burgstraße und Robert-Kahrmann-Straße an. Zunächst werden in der Burgstraße im Bereich Hoverkampstraße bis Süchtelner Straße die Kanalbauarbeiten durchgeführt. Anschließend werden die Kanäle in der Marktstraße/Süchtelner Straße saniert und gleichzeitig in der Burgstraße der Straßenbau durchgeführt. Sobald die Burgstraße fertig und ein Gebäude der Firma Pierburg abgerissen ist, beginnt der Ausbau der Robert-Kahrmann-Straße mit einer neuen Fahrbahn. Zuletzt wird die Einmündung der Robert-Kahrmann-Straße in die Burgstraße zu einer abknickenden Vorfahrt umgebaut.

Damit aber nicht genug, im kommenden Jahr berappt Investor Ten Brincke insgesamt eine Million Euro, um eine Ampel an der Ecke Fenland­ring und Freiheitsstraße, einen Rad- und Gehweg an der Johannes-Cleven-Straße, einen Fußweg zur Breyeller Straße, Straßenumbau samt Parkplatz auf der Hoch- und Düsseldorfer Straße sowie zwei Wege von der geplanten Einkaufsmeile vorbei am Kino und dem Bongartzstift in die Innenstadt zu schaffen.

Als letztes Glied in der Planungskette soll dann im kommenden Jahr die Förderung zum Ausbau der unteren Hochstraße zur attraktiven Promenade beim Land beantragt werden.


Kultur und Schule


(dv)  In Kürze beginnen die Arbeiten für ein „Kulturelles Gesamtkonzept Nettetal“, wie der Erste Beigeordnete Armin Schönfelder jetzt im Nette-Ausschuss berichtete. Das Geld für dieses Projekt - insgesamt 15.000 Euro - hatte die Stadt bei einem Landeswettbewerb gewonnen.

Die Nette-Agentur, die gemeinsam mit dem Werner-Jaeger-Gymnasium ein entsprechendes Konzept erarbeitet hatte, will das Preisgeld für die Entwicklung einer Homepage verwenden. Ziel ist es, diese Internetseite von einer Schülerfirma einer weiterführenden Schule entwickeln zu lassen. Die Internetseite soll die Vernetzungsstrukturen zwischen den einzelnen Kindertagesstätten, Familienzentren und Schulen, allen zugänglich machen. Mit dem restlichen Geld sollen nachhaltige Projekte der oben erwähnten Einrichtungen unterstützt werden. Konkret bedeutet dies, das Geld soll über Anträge in einem weiteren Wettbewerb verteilt werden. Die Nette-Agentur wird entsprechend die Einrichtungen anschreiben.


Derby-Sieg war möglich


Ein altes und junges Derby zugleich: Nach einer kurzen Pause, als die Lobbericher in der Verbandsliga eine Ehrenrunde drehten,
trafen am Sonntag die beiden Rivalen aus Süchteln und Lobberich wieder aufeinander. Foto: Uli Rentzsch

Und wie in den meisten Spielen zuvor, lebte das Derby vor allem von der Dramatik. 28:28 lautete diesmal das Resultat - für die Süchtelnerinnen ein eher schmeichelhaftes Unentschieden.

Nur zweimal gelang dem ASV der Ausgleich: beim 1:1 und eben beim 28:28. Eine Führung schafften die Süchtelnerinnen nie. „Vom Spielverlauf eher ein verlorener Punkt“, sagte Lobberichs Trainer Harald Orbon. Doch in der Schlussminute war sogar dieses Unentschieden in Gefahr. Lobberich bestimmte weite Strecken des Spiels, fand schnell ins Spiel und setzte die verdutzten Süchtelnerinnen mit einer 7:2-Führung mächtig unter Druck. Bernadett Steller und Simone Schulz setzten die Akzente, Christina Wefers fand immer wieder eine Lücke im ASV-Abwehrverband. Erst ab der 20. Minute kamen die Gastgeberinnen besser ins Spiel. Doch Schwächen im Abschluss sorgten dafür, dass der TVL noch mit 12:11 in die Pause ging.

Wer geglaubt hatte, Süchteln würde diesen Schwung in die zweite Halbzeit mitnehmen, sah sich getäuscht. Lobberich nahm wieder das Heft in die Hand und wirbelte die ASV-Abwehr mehrmals durcheinander. Auch Hannah Neisius spielte stark im TVL-Rückraum. Süchtelns letzte Chance war eine doppelte Manndeckung gegen den TVL-Angriff, doch neun Minuten vor dem Ende führte der TVL immer noch 26:22. Stand der Sieger fest? Nein. Denn Süchtelns Nina Wingert taute in der zweiten Halbzeit auf und war kaum noch zu bremsen. Der Vorsprung schmolz. Zwei Minuten vor Schluss führten die Gäste noch mit 28:26, mussten dennoch einen Punkt hergeben. 30 Sekunden vor Schluss schien sogar dieser eine Punkt in Gefahr, als die Lobbericher den Ball verloren, die Schiedsrichter aber auf Team-Timeout für den TVL entschieden. Eine richtige, aber ganz knappe Entscheidung. So blieb der TVL in Ballbesitz, kam aber nicht mehr zum Wurf.

Am gestrigen Mittwoch spielte der TVL bereits beim SV Friedrichsfeld (das Ergebnis lag bei Redaktionsschluss noch nicht vor), aber am Sonntag empfangen die Lobbericherinnen die hoch gehandelte HSG Düsseldorf. „Nach den bisher gezeigten Leistungen müssen wir uns nicht verste­cken. Wir wollen unseren Weg weitergehen. Vielleicht wird unser Fleiß auch mit einem Sieg belohnt“, sagte Trainer Orbon.

Tore: Bernadett Steller (9), Hannah Neisius (8), Christina Wefers (4), Simone Schulz (3), Kira Voßdahls (2), Miriam Büttner (1).


Matthias Orlea macht, was er will


(dv) Das Derby gewinnt der TV Lobberich deutlich mit 33:27. Der TSV Kaldenkirchen hat keine andere Wahl: Er muss die deutliche Niederlage akzeptieren und möglichst schnell die Lehren ziehen. Die Lobbericher dagegen fühlen sich in der Verbandsliga offensichtlich pudelwohl und können die nächsten Aufgaben selbstbewusst ins Auge fassen.

Auch wenn sich die Mannschaften in den vergangenen Jahren x-mal in Testspielen gegenüber gestanden hatten und beide Trainer, Dieter Pietralla (Lobberich) und Arno Heyer (Kaldenkirchen), vor dem Derby die Dramatik nicht puschen wollten, so merkt man am nervösen Beginn, dass selbst am zweiten Spieltag doch einiges auf dem Spiel steht.

Der Motor stockt vor allem bei den Blau-Weißen, Lobberich kommt als erste Mannschaft in die Gänge. Der im Laufe des Spiels überragende Matthias Orlea eröffnet den Torreigen, Dirk Sartingen kommt von links und lässt es krachen, Tobias Liedtke trifft per Gegenstoß. Kaldenkirchen ist geschockt, auch weil der TVL mit Christopher Liedtke in der Abwehrspitze eine gelungene Variante im Ärmel hat. Später greifen die Lobbericher noch offensiver an, die Kaldenkirchener haben Mühe, ihr Spiel zu ordnen. Tamas Aratos Dreher zum 1:3 ist sicher eine Augenweide, doch bis zum 6:2 hat Lobberich klar die Nase vorn. Ganz trocken aus dem Rückraum trifft Arato noch zum 7:8-Anschlusstreffer (16.) - wer hätte zu diesem Zeitpunkt geahnt, dass es die letzte Morgenluft sein würde, die der TSV am diesem Tag schnuppern durfte? Lobberich startet zum 14:9 durch, Tobias Liedtke verwandelt einen Siebenmeter eiskalt. Drei TSV-Treffer in Folge lassen Arno Heyer hoffen, doch mit 16:13 werden die Seiten gewechselt.

Wechseln wird auch Pietralla. Für Christoph Steller rückt jetzt Jost Beckert zwischen die Pfosten, der TSV hatte auf dieser Position schon getauscht. David Mattke hatte Didi Groetelaers abgelöst (20.). Die Lobbericher bauen ihre Führung Stück für Stück aus. Nach dem 15:17 durch Sebastian Gerits legen Tobias Liedtke, Matthias Orlea und Christopher Liedtke nach - 20:15 für den TVL (36.). Inzwischen steht wieder Groetelaers im TSV-Tor, steigt mit drei guten Paraden ein, doch die Lobbericher lassen nicht locker. Dennis Föhles trifft zum 23:16 (39.). Der TSV setzt den dritten Torhüter ein: Bernd Stolzenberg soll der Abwehr den nötigen Schub geben. Dabei drückt eher im Angriff der Schuh. Die Kaldenkirchener lassen sich eher auf Einzelaktionen ein. Ganz selten gelingt ihnen eine geplante gruppen-taktische Maßnahme. Gerits, der nur sporadisch eingesetzt werden kann, deutet immer wieder seine Klasse an, man merkt ihm die Trainingspause nach seiner Fußverletzung doch an.

Wird es ein Debakel für den TSV? Christopher Liedtke trifft zum 25:17 (41.), dann pariert Beckert einen Siebenmeter von Hanno Tebart. Auf beiden Seiten häufen sich nun die Hinausstellungen, kaum mehr sind die Mannschaften komplett auf dem Spielfeld. Und doch, selbst nach dem 28:21 durch Orlea kommt der TSV noch einmal auf. Gerits jagt das Leder zum 24:28 in die Maschen. Acht Minuten - geht noch was? Doch Christopher Liedtke trifft zum 29:24, Tebart verkürzt per Siebenmeter zum 25:29, ausgerechnet jetzt fliegt TSV-Neuzugang Lars Withake für zwei Minuten vom Platz. Hendrik Schönkes begräbt mit dem 30:25 die letzten Kaldenkirchener Hoffnungen. Mit dem Schlusspfiff korrigiert Sigitas Saulenas zum 33:27-Endstand.

Die 400 Zuschauer sahen ein beherztes Derby. Die Lobbericher verdienten sich beide Punkte aufgrund ihrer Spielfreude, ihres Tempospiels und ihrer engagierten Abwehrarbeit. Sie hatten gegen die guten Einzelspieler des TSV alle Hände voll zu tun. Und genau da lag das Manko des TSV an diesem Tag: Innerhalb der Sechs auf dem Feld lief nicht viel zusammen. „Gelungener Einstand in eigener Halle“, freute sich Dieter Pietralla, „ich bin sehr zufrieden.“ Dennoch sei die derzeitig Tabellensituation mit 3:1-Punkten nur eine Momentaufnahme. „Unser nächster Gegner Walsum ist stark, wir können nur bestehen, wenn wir 100 Prozent Leistung abrufen können.“ Arno Heyer schaut auf die kommende Partie gegen den TV Oppum: „Wieder ein Brocken. Mal sehen, wie fit Sebastian Gerits ist. Wir müssen weiter Geduld haben.“ Der TSV sei im Umbruch, und das koste nun mal auch Zeit.

Tore TVL: Dennis Föhles (8), Matthias Orlea (8), Tobias Liedtke (8/3), Christopher Liedtke (5), Andi Schönkes (2), Hendrik Schönkes (1), Dirk Sartingen (1).

Tore TSV: Sebastian Gerits (6), Hanno Tebart (6/2), Sigitas Saulenas (4/2), Tamas Arato (2), Matthias Heinrichs (2), Christian Konrads (2), Max Greven (2), Lars Withake (2), Volker Hesse (1).


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