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Donnerstag, 04. September 2008


Radler „fietsen“ bald auf Schienen


Wo bis zum Jahr 1992 noch Personen gemütlich im Sommer an sattem Grün vorbeirollten, sollen ab Mitte des kommenden Jahres die Radler die Herrschaft übernehmen. Die Rede ist von der früheren Bahnstrecke zwischen Kaldenkirchen über Grefrath nach Kempen.


Foto: Frank Hohnen

Diese wird mit knapp zwei Millionen Euro zum familienfreundlichen Radweg ausgebaut. Das Land trägt 71 Prozent der anfallenden Kosten. „Im Sommer 2009 kann der Radweg befahren werden“, stellte die Technische Beigeordnete Susanne Fritzsche in der vergangenen Woche klar.

Die über 100-jährige Geschichte der Bahnverbindung Kaldenkirchen-Kempen ist kurz erzählt. Der Personenverkehr rollte von 1867 bis 1992, im Jahre 1990 wurde bereits der Güterverkehr eingestellt. Seitdem liegt die Strecke brach. Seit Jahren bestand der Wunsch, die geschichts-trächtige Trasse als familienfreundlichen Radweg über Grefrath bis nach Nettetal auszubauen. Der bereits bestehende Radweg auf der Trasse zwischen Grefrath und Kempen ist seit vielen Jahren sehr beliebt.

Die Umwandlung des restlichen Trasse von Grefrath nach Nettetal konnte jetzt mit Hilfe des Handlungsprogramms „Kinder-Bahn-Radweg“ in Kooperation mit der Gemeinde Grefrath gelingen. Die Gesamtkosten liegen bei 1,97 Millionen Euro. Bevor es nun zur Unterzeichnung einer Verwaltungsvereinbarung zwischen Grefrath und Nettetal kam, ließ die Technische Beigeordnete Fritzsche die „kritischen“ Bauwerke entlang der Strecke prüfen. Hierzu gehören vor allem der Damm am Wittsee und die Autobahnbrücke in Kaldenkirchen. Mittlerweile liegen die Kosten vor, so dass der Förderantrag konkretisiert werden kann. Der Zeitplan sieht, nach dem Abschluss der Grundstücksverhandlungen, im Winter das Freischneiden der Strecke vor und im Frühjahr den konkreten Bau. Hierbei wird der Schotter vor Ort gebrochen und in Asphalt umgewandelt (die GN berichteten). Die Eröffnung ist dann für den Sommer geplant. Obwohl der Radweg von Grefrath und Nettetal gemeinsam ausgebaut wird, übernimmt die Seenstadt nach Absprache die Federführung bei Planung und Umsetzung.

Die technische Beigeordnete Fritzsche stellte vor allem den touristischen Mehrwert des neuen Radweges heraus. Der Weg auf der historischen Bahntrasse eignet sich besonders für Familien, da der Radweg mit nur geringen Steigungen auskommt und ist selbst für ungeübte Radfahrer oder auch Kinder geeignet. Auch Rollstuhlfahrer können die Strecke fast problemlos bewältigen. Vorteile bieten auch die sicheren Kreuzungen wie an der Ecke Rosental, wo der Radweg über den neuen Kreisverkehr führt, der die Kreuzung mit der Niedieckstraße entschärfen soll.

Da der Weg von Kaldenkirchen nach Lobberich zu landschaftlich reizvollen Ecken wie dem Altenhof, der Kälberweide, dem Wittsee und über den Höhenzug führt, ist sich Fritzsche sicher, dass der Radweg gute Impulse für den Tourismus setzen kann.

In der Nähe liegen der Landschaftshof und der Naturschutzhof. Durch die Start- und Zielpunkte an den Bahnhöfen in Kempen und Kaldenkirchen bietet sich die Möglichkeit der Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Schautafeln zu Beginn der Strecke und im Verlauf des Radweges sollen Touristen über die Geschichte der Kulturlandschaft informieren. „Anhand von Schautafeln wollen wir den Besuchern erläutern, wie beispielsweise die Netteseen entstanden sind oder welche Bedeutung die Kopfweiden für die Region haben“, erläuterte die Technische Beigeordnete. Ergänzt werden soll der Radweg zudem noch durch neu gepflanzte Kopfweiden.


Krankenhaus sucht weiter nach „Chef


Das Nettetaler Krankenhaus wird auch in naher Zukunft ohne einen neuen Geschäftsführer auskommen müssen. Ohne Ergebnis endete am gestrigen Mittwoch die nicht-öffentliche Sitzung des Aufsichtsrates des Krankenhauses.

Als Lehre aus dem „Fall Lenz“ bestand das Gremium darauf, mehr als einen Kandidaten vorgestellt zu bekommen. Die Konsequenz daraus ist: Das Bewerbungsverfahren wird wie gehabt weitergeführt.

Eine Änderung gibt es allerdings: Die für das Verfahren engagierte Beratungsfirma TRiAconsult GmbH aus Hürth soll aktiv wechselwillige Geschäftsführer von anderen Krankenhäusern ansprechen und gegebenenfalls abwerben. „Dieser Schritt wurde bereits zu Beginn des Verfahrens festgeleget“, bestätigte Christian Wagner noch am Abend.

In rund einem Monat tagt der Aufsichtsrat erneut, bis dahin hofft Bürgermeister Wagner einen neuen Kandidaten präsentieren zu können. Der neue Geschäftsführer muss sich allerdings zuerst der Findungskomission und der erweiterten Geschäftsleitung des Krankenhauses stellen.

Nachdem sich die Nettetaler innerhalb kürzester Zeit von Immo Lenz als Geschäftsführer getrennt hatten, nachdem unter anderem die Verhandlungen mit den Krankenkassen geplatzt waren, legt man in der Seenstadt viel Wert auf ein ausgewogenes Verfahren.


Stadt zahlt Schulden zurück


Der Haupt- und Finanzausschuss stimmte jetzt der Übernahme der 6.902 Straßensinkkästen und dem Reinigungsvertrag durch den Nettebetrieb zum Jahresende zu.

Als Gegenleistung erhält die Stadt vom Nettebetrieb einen Anspruch auf Zahlung von rund von 2,7 Millionen Euro. Die Stadt gewährt dem Betrieb im Gegenzug ein Darlehen in gleicher Höhe. Eine Auszahlung des Betrages an die Stadt soll nicht erfolgen, sondern zur Rückzahlung der Konzessionsabgabe an die Stadtwerke verwendet werden, so wie es die Kommunalaufsicht (der Kreis) angemahnt hatte. „ it diesem Schritt können wir den Stadtwerken neue Liquidität verschaffen“, erläuterte der Bürgermeister. Zudem spare die Stadt teuren Darlehenszins. Die Abwassergebühr wird von der Übertragung nicht beeinflusst, geht also nicht zu Lasten der Bürger.


Einzelkarten stehen hoch im Kurs


Eine durchweg positive Bilanz der vergangenen Spielzeit konnte der Erste Beigeordnete Armin Schönfelder dem Nette-Ausschuss präsentieren. Demnach haben die in der FSK beschlossenen Maßnahmen zu Einsparungen in Höhe von 26.000 Euro geführt.

Dem entgegen standen zu Beginn des Aboverkaufes ein zehnprozentiger Rückgang des Kartenverkaufes, wie Roger Dick von der Nette-Agentur berichtete. „Der Einbruch, der sicherlich auf die Preiserhöhungen zurück-zuführen ist, konnte jedoch durch einen positiven Einzelkartenverkauf abgemildert werden“, informierte er.

Nicht ganz so positiv verlief die Entwicklung beim Kindertheater. Dick versprach, die Entwicklung weiter zu beobachten und entsprechend darauf zu reagieren. Mit Blick auf die kommende Spielzeit berichtete Dick von ähnlichen Verkaufszahlen beim Abo wie im Vorjahr.

Das Abo eins ist zu 84 und das Abo zwei zu 91 Prozent verkauft „Auch hier versuchen wir, durch den Einzelkartenverkauf die 100 Prozent zu füllen“, erläuterte Dick seine Strategie. Ausverkauft ist bereits die Vorstellung über den Musiker Johnny Cash, ebenso wie zwei von zehn Vorstellungen im Kindertheater. „Bei zwei Vorstellungen sind wir nahe dran und auch das Schulstück Don Carlos ist gut gebucht“, so Dick. Mit Blick auf die zurückgehenden Verkaufszahlen beim Theater mahnte Theo Optendrenk noch einmal an, „mit dem jetzigen Preisniveau möglichst lange auszukommen“.


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