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Donnerstag, 28. August 2008


Müll gemeinsam entsorgen spart Geld


(dv) Nettetal/Grefrath. Ein Licht im Tunnel der Nebenkosten könnte sich schon zum Jahresbeginn in Nettetal entzünden.

Durch den Entschluss, die Müllentsorgung von Grefrath und Nettetal gemeinsam neu auszuschreiben, spart die Seenstadt über 600.000 Euro, wie der Haupt- und Finanzausschuss am Mittwoch in nicht-öffentlicher Sitzung erfuhr.

Bei fast gleichbleibenden Anbietern - die EGN entsorgt beispielsweise weiterhin den Papier- und Restabfall - spart der Gebührenzahler rund 15 Prozent der Gesamtausgaben von rund 4,5 Millionen Euro. Auch Nettetals Kämmerer Norbert Müller bestätigte, ohne konrete Zahlen zu nennen, dass „sich die Einsparungen in absehbarer Zeit in der Gebührensatzung für das kommende Jahr niederschlagen.“ Mit den aktuellen Zahlen verabschiedet sich Nettetal aus der Negativ-Hitliste der teuersten Müllgebühren.

Dies bedeutet für die Bürger, dass sich die günstigere Ausschreibung ab dem kommenden Januar direkt reduzierend auf ihre Nebenkosten auswirken. Eine weitere Möglichkeit der Einsparung bietet sich den Bürgern zudem ab dem Jahr 2010 über die konkrete Reduzierung des Mülls. Mit der Einführung des Ident-Systems für die Graue und Braune Tonne zahlt sich die Müllvermeidung in barer Münze aus. Die Einführung des Ident-Systems bedeutet, dass jede Tonne einen Chip erhält, mit dem die Anzahl der Abfuhren gemessen wird. Grundsätzlich zahlt der Bürger eine bestimmte Anzahl an Mindestleerungen. Je weniger zusätzliche Abfuhren er in Anspruch nimmt, desto weniger zahlt er. Bucht er mehr Abfuhren, zahlt er logischerweise mehr.

Zwar wird das System schon im kommenden Jahr eingeführt, die Einsparungen können aber erst im Folgejahr in die Gebührensatzung eingearbeitet werden.

Mit den deutlich ausfallenden Einsparungen durch die gemeinsame Ausschreibung, erhoffen sich einige Nettetaler Politiker nun eine Signalwirkung für das gesamte Kreisgebiet. Denn, so hoffen sie: „Beteiligen sich weitere Kommunen an der Ausschreibung, fallen die Preise weiter.“

Bleibt für die Stadt zu hoffen, dass sie in diesem Fall bei der Neuausschreibung von Leistungen mehr Glück beweist, als sie es bei den Putzleistungen hatte. Angesichts stetig steigender Nebenkosten ist die Nachricht von sinkenden Müllgebühren seit langem mal wieder eine gute.


Integrations-Türöffner gesucht


(dv) An der Wand im Büro von Alfred Kröckert hängt ein interkultureller Kalender. Dieser erinnert ihn an wichtige Feiertage der rund 5.000 Nettetaler mit Migrationshintergrund.


Foto: Daniela Veugelers

Die größte Gruppen bilden die 1.300 türkischstämmigen Bewohner, es folgen Russlanddeutsche und andere Nationalitäten. Der neue Integrationsbeauftragte der Stadt kennt sich aus mit den Sorgen und Nöten von Migranten. In den 29 Jahren, in denen Kröckert bei der Stadt tätig ist, hatte er immer ein offenes Ohr für Asylsuchende, Spätaussiedler und Migranten. Gemeinsam mit Ute Clevers vom Breyeller Bürgerbüro richtete er eine Beratungssprechstunde im Speckerfeld ein. Die Besucher brauchen kleine Hilfestellungen beim Ausfüllen von Anträgen. Kröckert ist immer zur Stelle und gibt Auskunft.

Vermutlich war es auch diese „Vorbildung“, die den Leiter des Fachbereichs Soziales, Michael Theven, dazu bewog, seinen Mitarbeiter mit dem Landesprogramm „Komm-In“ zu betrauen. Neben der fachlichen Unterstützung erhält die Stadt bis zum 31. Januar 2009 einen Beitrag in Höhe von 40.000 Euro (Gesamtkosten 50.000 Euro) für die Integrationsarbeit in Nettetal. Konkret werden ein Multiplikatorennetzwerk und ein Netzwerk speziell für Mädchen umgesetzt.

An der Auftaktveranstaltung nahmen rund 60 Teilnehmer, angefangen vom Ausländerbeirat, Schulen, Kindergarten, Streetwork, Jugendheime, Vertreter der beiden Moscheen und der verschiedenen Volksgruppen teil. „Unser Ziel ist eine breitere Fächerung des Angebots bei der Integration“, erläutert Kröckert. Konkret bedeutet dies, man sucht sogenannte Türöffner, die dem Netzwerk Zugang zu Kreisen öffnen, die es sonst nicht hat. „Wir brauchen mehr Informationen, mehr Unterstützung bei der Integration.“ Begleitet wird das Projekt vom Leverkusener Institut für interkulturelle Management- und Politikberatung (Imap). Von dort kommt auch die Islamwissenschaftlerin Patricia Foertsch, die gemeinsam mit der Gleichstellungbeauftragten der Stadt Monika Ioannidis das Netzwerk für Frauen und Mädchen betreut. Deren erste Arbeitssitzung findet am Montag, 22. September, 18.30 Uhr, im Rathaus statt.

Der Basisworkshop für das Multiplikatoren-Netzwerk trifft sich am Donnerstag 18. September, 18.30 Uhr, im Rathaus. Hier sollen erste Gedanken von Nettetalern (gemeinsam von Bürgern mit deutscher oder ausländischer Nationalität) formuliert werden, wie man die Integrationsarbeit besser ausbauen kann. Erste Ideen sind noch mehr Angebote von Sprachkursen sowie eine bessere Beratung bei der Berufswahl des Nachwuchses. Im Frauennetzwerk geht es vor allem darum, Frauen aus ihrer Isolation zu holen und in Kontakt zu bringen mit anderen Mitbürgerinnen.

Hierzu führt die Imap rund 100 telefonische Kurzinterviews, in denen die Lebenslage, aber auch die Beurteilung von Integrationsangeboten erfragt wird. Abgerundet werden die Daten durch zehn persönliche Interviews. Eine Perspektive, die auch den türkischstämmigen Vater beruhigen dürfte, der sich überrascht davon zeigte, dass seine Tochter als einzige Frau bei der Auftaktveranstaltung anwesend war.

Zu den beiden Treffen im Rathaus sind Interessierte recht herzlich eingeladen. Mit den Gruppentreffen soll die abwartende Haltung beider Seiten durchbrochen werden. Erste Schritte taten bereits der Ausländerbeirat und das Netzwerk Integration kümmert sich um die Interessen von Mitbürgern aus anderen Ländern. Die in Teilen ehrenamtliche Arbeit wird mit Hilfe der Stelle von Kröckert als hauptamtlicher Integrationsbeauftragter der Stadt unterstützt. „Ich hoffe, viele Bürger unterstützen mich in meiner Arbeit, denn gute Ergebnisse hängen vor allem von der aktiven Zusammenarbeit ab. Nach dem ersten Treffen im Rathaus sollen die weiteren Treffen in Kleingruppen in den Stadtteilen Breyell, Kaldenkirchen und Lobberich stattfinden.

Bis zum Ende des Projektes sollen sich beide Gruppen bis zu fünf Mal getroffen haben, und es soll ein Strategiepapier vorliegen. „Unser Ziel ist es, dass sich die Gruppen von selbst organisieren“, hofft Kröckert. Weitere Informationen enthält ein Flyer, der in mehreren Sprachen bereit liegt und der auch als Download im Internet (Leben in Nettetal/Integration) zu finden ist. Weitere Auskünfte zum Projekt „Komm-In“ erteilt der Integrationsbeauftragte der Stadt, Alfred Kröckert, Telefon 02153/8985015, der sich über Anregungen zum Thema freut.


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