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Donnerstag,  31. Juli 2008


Doerkesstube feiert bald 40. Jubiläum


Lobberich. Einmal im Monat treffen sich die Lobbericher Senioren zum Frühstück in der Doerkesstube. Maria Tack, Leiterin des Seniorentreffs des Malteser Hilfsdienstes, hatte vor zwei Jahren die Idee, die nette Klängerrunde zu eröffnen. Schon seit Beginn ist der Zulauf enorm, in Ferienzeiten manchmal geringer.

„Hier trifft man immer nette Leute“, so Cecilia Boos, Alt-Wirtin der Gaststätte Boos-Stiels. Tack freut sich über dieses indirekte Lob. Unterstützung in ihrer Arbeit erfährt die Lobbericherin von ihrer Vorgängerin Hildegard Schotes - heute selber Mitglied in der Altenstube - sowie den beiden Vertreterinnen Annemarie Fänger und Maritta Kluth.

Sie sind für die Senioren da, wenn wieder einmal eine Fortbildung oder Urlaub ansteht. Annemarie Fänger ist meistens schon um 12.30 Uhr vor Ort und schließt denjenigen Senioren die Tür auf, die es zu Hause nicht mehr aushalten. Eigentlich öffnet die Doerkesstube seine Pforten erst von 13.30 bis 17.30 Uhr. Bis zu 35 Besucher kommen regelmäßig, die meisten sind zwischen 70 und 90 Jahre alt. Einige Besucherinnen halten von den Plänen der Stadt, die Altenstuben auch für „jüngere Senioren“ zu öffnen wenig. Sie befürchten, dass „ihre“ Frau Tack, dann weniger Zeit für sie hat. Andere sehen die angestoßenen Veränderungen als notwendigen Wandel an. Leiterin Tack hat sich auch schon ihre Gedanken gemacht, wie man neue Gruppen in die Altenarbeit einbinden kann. Ihr Ziel: PC Senioren und CDU Senioren von der Brücke in die Doerkesstube umziehen zu lassen.

Doch dafür muss der Träger investieren. In neue Bestuhlung für den zweiten Gruppenraum, eine neue Küche sowie Internetanschluss. Willy Pollmanns, Leiter des Nettetaler MHD zeigte sich im Gespräch mit den GN bereit, notwendige Beschaffungen zu tätigen, dennoch „können die Kosten nicht nur auf die Malteser abgewälzt werden. Die Stadt kann die Kosten gut verteilen, wenn sie nichts bezahlen muss“. Pollmanns richtet sich deshalb auf interessante Verhandlungen im September mit der Stadt ein.

Aus Sicht der Leiterin der Doerkesstube könne man gut bei Ausflügen der CDU Senioren oder der ZWAR-Gruppe voneinander profitieren. „Auch wenn es jetzt hart klingt, die Leute, die heute bei ZWAR sind, sind die Besucher von morgen“, so Tack. Gut findet Tack, dass bei der Eröffnung der nächsten ZWAR-Gruppen in Breyell und Schaag, anders als in Lobberich, die Leiter der Senioreneinrichtungen mit einbezogen werden. „Damit ist der Kontakt von Beginn an gewährleis-tet“.

Welche Umstrukturierungen noch auf die Doerkesstube, die am 2. September ihr 40-jähriges Jubiläum mit einem Fest feiert, zukommen, weiß heute noch keiner. Fakt ist, die Senioren fühlen sich bei Bingo, Karten spielen, Fußpflege, Kegeln und dem Jahresausflug im August in der Doerkesstube pudelwohl und sind vor allem nicht so alleine. „Hier hat man die Chance, neue Freunde zu finden“, freut sich Anna Küsters und erzählt angeregt mit ihren Freundinnen weiter.


Und es wird weiter gequalmt


Raucherclubs haben sich auch in Nettetal etabliert /
Ein Beispiel: Die „Schickeria" in Lobberich

Andreas Born in seiner „Schickeria": „Das Nichtraucher-Schutzgesetz ist wenig durchdacht" Foto: Uli Rentzsch

(ur)  Es ist ein Spiel geworden. Die Vertreter, die wir gewählt haben, tüfteln ein Gesetz aus - und wir haben nichts Besseres zu tun, als Wege zu finden, dieses Gesetz zu umgehen. Nichtraucher-Schutzgesetz heißt eine Variante des Spiels - Raucherclubs sind die Antwort. Aber nach dem gestrigen Spruch des Bundesverfassungsgerichtes ist vor allem die Politik abgestraft worden. Es war offensichtlich nicht gelungen, ein Gesetz zu schaffen, dass keine Schlupflöcher zulässt.

Seit dem 1. Juli gilt in Nordrhein-Westfalen ein generelles Rauchverbot auch in so genannten Einraumgaststätten. Allerdings: Raucherclubs waren Gegenstand einer Ausnahmeregel. So konnten sich Einraumgaststätten aus der „Not" retten. In einem Faltblatt des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales in NRW ist die Möglichkeit der Gründung eines Raucherclubs ausdrücklich erwähnt. Die Folge: Der geliebten „Eckkneipe" wurde ein Weg aus dem Rauchverbot gewiesen.

Andreas Born (40) ist seit dem 27. Januar 2005 Inhaber einer Einraumgaststätte, der "Schickeria" in Lobberich. Möglicherweise war er der erste Gastwirt in Lobberich, der in die Räume der „Schickeria" einen Raucherclub ziehen ließ. Rund 280 Mitglieder hat der Raucherclub der „Schickeria". „Davon sind rund 25 Prozent Nichtraucher", schätzt Andreas Born.

Wer Mitglied ist, darf in der „Schickeria" weiter rauchen - oder er kann es lassen. „Wir sind schon immer hierher gekommen, und wir kommen weiter hier hin"; lautet die Parole seines Stammpublikums. Darüber, dass in der „Schickeria" weiter geraucht werden darf, hat sich noch kein Gast beschwert. „Ich habe noch niemanden hier gesehen, der die Gaststätte wieder verlassen hat, weil er nicht zwischen Rauchern sitzen wollte", sagt Andreas Born.

Der gebürtige Saarländer hat sich längst fachkundig in puncto Nichtraucher-Schutzgesetz gemacht und konnte seinen Kollegen schon seine Hilfe anbieten.

„Gast soll selbst entscheiden"

Gegen den Grundgedanken des Gesetzes mag sich Andreas Born nicht wehren, die Auswirkungen des Gesetzes seien aber kaum bedacht worden. „Warum habe ich keine freie Wahl, was in meinen Räumen geschieht?", fragt er und favorisiert die „spanische Lösung". Dort kennzeichnen die Wirte ihr Lokal als Nichtraucher- und /oder Raucherlokal. „So kann der Gast entscheiden, wie viel ihm seine Gesundheit Wert ist."

Schon in Nettetal gibt es unterschiedliche Bedingungen in den Gaststätten. Einige der Kneipen konnten sich „einrichten", haben zwei Räume, von denen nun einer zum Nichtraucherraum umfunktioniert wurde. Er habe diese Möglichkeit nicht, es herrschten keine gleichen Bedingungen.

Eine andere Variante wäre, das Nichtraucher-Schutzgesetz 'mit einer Zeitvariante zu versehen. Dann wäre der Vermieter gefordert, bis zu einem bestimmten Zeitpunkt Umbaumaßnahmen zu veranlassen. „Ich aber habe zum Beispiel keine Möglichkeit gehabt, meinen Pachtvertrag zu kündigen, nur weil es jetzt ein Nichtraucher-Schutzgesetz gibt", gibt Andreas Born zu bedenken.

Wir wollen nicht vergessen: Besonderes Anliegen des Gesetzgebers war es, den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor den Gefahren des Passivrauchens zu verbessern. Dagegen gibt es keinen Einwand. Auf Anfrage der GRENZLAND-NACHRICHTEN beim Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales teilte man außerdem mit, dass die Ausnahmeregelung „Raucherclubs" durchaus politischer Wille gewesen sei. Man habe mit dem Nichtraucher-Schutzgesetz ein lebensnahes und ausgewogenes Gesetz geschaffen.

Rauchverbot gekippt?

Am gestrigen Mittwoch verkündete das Bundesverfassungs in Karlsruhe seine Entscheidung in Sachen „Rauchverbot." Der Schutz der Gesundheit der Bevölkerung sein ein überragend wichtiges Gemeinschaftsgut, heißt es. Ein generelles Rauchverbot in Lokalen wäre zulässig gewesen. Aber man wandte auch ein, dass die so genannte Kleingastronomie benachteiligt sei, weil eine Trennung in Raucher- und Nichtraucherbereich nicht möglich sei. Zwar gilt das Urteil des .Bundesverfassungsgerichtes zunächst nur für die Länder Berlin und Baden-Württemberg, doch wird eine Signalwirkung für den ganzen Bund erwartet. Die Auflagen, die das Gericht an seinen Spruch knüpfte, sind hart. Es dürften keine zubereiteten Speisen verzehrt werden, die Gastraumfläche müsse kleiner als 75 Quadratmeter sein, Jugendliche unter 18 Jahren dürften keinen Zutritt haben.

Bis Ende 2009 hat die Politik nun Zeit, die nötigen Korekturen vorzunehmen. Wie die aussehen, steht in den Sternen. Möglich ist, dass ein generelles Rauchverbot, auch in den Einraumgaststätten erlassen wird. Raucherclubs sicherten dann keine Ausnahmeregelung mehr zu. „Auch ein Lösung", sagt Andreas Born", dann gelten gleiche Bedingungen für alle.". Er vermutet, dass sich sein Publikum an ein generelles Rauchverbot gewöhnen könnte. Möglich, dass so aus der Klage der zwei Wirte aus Berlin und Tübingen sowie des Diskothekenbetreiber aus Heilbronn ein „Boomerang" für die Raucher in Kneipen wird.

Natürlich sind auch andere Varianten denkbar. Möglich, dass der Wirt selbst entscheiden kann, ob in seiner Gaststätte geraucht werden darf oder nicht. Man wird sehen, wohin der Weg geht.


Neues Scharnier zum Jugendamt

(dv) Die Angebote für Jugendliche und Senioren in der Stadt besser vernetzen und neue Arbeitsfelder auftun, das ist die Aufgabe der neuen Koordinierungsstelle, die kurzfristig im Dezernat von Armin Schönfelder angesiedelt wird. Bereits im August soll die Stelle eines Sozialarbeiters ausgeschrieben werden.

Idealerweise wird die neue Stelle bereits im September besetzt, wie der Erste Beigeordnete im Gespräch mit den GN verriet. Aufgabe des neuen Mitarbeiters wird es sein, bis 2010 - dahin hatte der Rat die Entscheidung über die Einrichtung eines eigenen Jugendamtes vertagt - Rat und Verwaltung bei der Zusammenarbeit mit dem Kreisjugendamt zu unterstützen. „Die neue Stelle bildet ein wirksames Scharnier zum Jugendamt, um unsere Vorstellungen dem Kreis besser zu transportieren“, unterstreicht der Erste Beigeordnete.

Schönfelder erwartet durch die Koordinierungsstelle sowie durch die Einstellung eines zweiten Streetworkers und eines Schulsozialarbeiters im kommenden Jahr einen deutlichen Qualitätsschub in der Jugendarbeit. „Durch die neue Stelle wird unser Kontakt nach Viersen noch enger, und ich sehen die Chance einer noch engeren Zusammenarbeit mit den Nachfolgern des Kreisdirektors und des Leiters des Kreisjugendamtes.“


„Wollen keine zweite Gesamtschule


„Ich fühle mich pudelwohl in Leuth“. So wohl, dass der Erste Beigeordnete Armin Schönfelder seinen ersten Urlaub in der neuen Heimat verbrachte. Dazu gehörten auch Radtouren in die Umgebung.

Schönfelder ist seit einem halben Jahr Mitglied der Stadtverwaltung und hat bereits politisch stürmische Zeiten bei der Frage nach einem eigenen Jugendamt erlebt.

Für ihn sei es ein „Warmstart“ gewesen, da das Dezernat auch in der Interimszeit gut geführt worden sei. „Ich habe sehr motivierte Fachbereichsleiter, die eine hohe Kompetenz haben“, freut sich der studierte Jurist. Die Nähe zum Bürgermeister erklärt der 39-Jährige so, „mit dem Bürgermeister komme ich in Fragen das Dezernat betreffend, schnell zum fachlichen Kern des Problems“. Das sei im Landkreis Ostvorpommern ganz anders gewesen.

Im ersten halben Jahr bestimmten dann auch zwei große Themenblöcke seine Arbeit: Zum einen die Verbesserung der familienfreundlichen Kommune und zum anderen die Optimierung der Jugendarbeit nach der Vertagung der Entscheidung über ein eigenes Jugendamt auf das Jahr 2010 (Seite Seite 1).

Kommende Themen werden die Bewertung der Daten aus dem Schulentwicklungsplan sein. Nachdem die Anmeldezahlen der Gesamtschule explodiert seien, habe er sich zu einer Elternbefragung entschlossen. Dabei solle es nicht um die Einrichtung einer zweiten Gesamtschule für Nettetal gehen, sondern vielmehr um die Stärkung der vorhandenen Hauptschulen. „Wir möchten erfahren, warum die Eltern ihre Kinder lieber auf die Gesamtschule schicken und dieses Angebot dann auch an der Hauptschule anbieten zu können“.

Schönfelder will vor allem die Vernetzung von Hauptschule und Handwerk besser gestalten. Bei der Frage nach den schleppenden Beratungen über den Anbau einer Mensa ans Gymnasium verkündete der Erste Beigeordnete, dass nun erste Zahlen auf dem Tisch liegen, „mit denen wir jetzt arbeiten müssen“. Gute Fortschritte machen im Bereich Tourismus die Sitzungen der „Touristischen Arbeitsgemeinschaft Westkreis“, in der sich die Tourismusfachleute des Westkreis regelmäßig treffen um eigene Konzepte zu erarbeiten. Im September wollen die Bürgermeister erste Ergebnisse präsentieren. Derzeit denkt man über eine eigenes Budget für Marketing oder Beschilderung nach.

Für die Kunstszene habe man nach den Zerwürfnissen im vergangenen Jahr jetzt einen Kompromiss erarbeitet. Die Stadt hält an der Jurierung der Kunstwerke fest, geändert wird die Besetzung der Jury mit drei Mitgliedern. Der nächste Schritt sei eine Konzeptionierung der Kunstszene für die Zukunft, eventuell mit themenbezogenen Ausstellungen. „Wir sind im Dialog. Keiner soll das Gefühl haben, er gehört nicht dazu“.

Allgemeine Akzeptanz stellt der Beigeordnete bei den beiden Ordnungshelfern fest. Für den Stadtteil Breyell möchte er das Bürgerbüro im Speckerfeld mit Ute Clevers zu einem Stadtteilbüro ausweiten. Bei Gelingen soll die nächste Initiative in Kaldenkirchen gestartet werden. Vorbildlich sei in dem Punkt vor allem die Zusammenarbeit mit den Trägern.

Nächstes Ziel ist es, das im Jahr 2006 in Sachsen-Anhalt gestartete Modellprojekt „Bürgerarbeit“ auch in Nettetal einzuführen. Bei diesem Modell übernehmen Arbeitslose gemeinnützige und sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen. Schönfelder schwebt ein Einsatz der fünf bis zehn Mitarbeiter beim Bauhof, dem Friedhof und als Toilettenpatin an Schulen vor. „Die Toilettenpatin ist eine Lehre aus der Gewa-Geschichte“, wie der Beigeordnete schmunzelnd hinzufügt.

Privat ist Schönfelder seit kurzem Mitglied beim TC Lobberich. Seine Frau ist bereits beim Aachener CHIO bei der Schaubildgruppe des Ponyclubs dabei gewesen. Am Wochenende heißt es für dann für Ehefrau Julia Pommes verkaufen beim großen Reitturnier an der Lüthemühle.


Chef fürs Krankenhaus gesucht

(dv) Noch immer ist man bei der Nettetaler Stadtverwaltung auf der Suche nach einem neuen Geschäftsführer für das Städtische Krankenhaus.

Insgesamt 30 Bewerber hatten sich auf den Posten beworben, sieben müssen sich der Findungskomission aus Chefarzt, Bürgermeiser, den Sprechern der Fraktionen und dem Betriebsrat stellen. Fraglich ist nach Aussage von Bürgermeister Christian Wagner, ob schon in der Sitzung des Aufsichtsrates am 3. September eine Entscheidung getroffen weren kann. An diesem Termin will man die drei aussichtsreichsten Kandidaten vorstellen. Erklärtes Ziel Wagners ist es, den Posten bis Jahresbeginn besetzt zu haben.


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