|
Donnerstag, 24. Juli 2008 |
Lobberich (ib). „Einmal Lokomotivführer auf einer Dampflok sein", welcher Eisenbahnfan will das nicht. Für den Lobbericher Heinz-Willi Erkens, zeit seines Lebens ein echter Eisenbahn-Fan, wie er selbst zugibt, ging dieser Traum nun in Erfüllung.
„Vorsichtig an Gleis 1: Türen schließen und von der Bahnsteigkante zurückgetreten. Der Zug fährt sofort ab": Heinz-Willi Erkens in seinem „Eisenbahnkeller". Der Lobbericher Eisenbahnfan ist jetzt auch „Ehren-Dampflokführer". Foto: Inge von den Bruck
„Ich bin durch und durch ein Eisenbahner", bekennt Heinz-Willi Erkens. Das wissen auch seine Freunde und die schenkten ihm zum „runden" Geburtstag das Größte, was sich der Lobbericher je erhofft hatte: Den Ehrenlokomotivführerschein. Den machte er auf einer der letzten erhaltenen schmalspurigen Dampfkleinbahnen Nordrhein-Westfalens, der Selfkantbahn, die die letzte erhaltene Teilstrecke der ehemaligen Geilenkirchener Kreisbahn ist. „Angefangen hat alles mit einer Eisenbahn von Rokal", erinnert sich der heute Fünfzigjährige zurück. „In meiner Kindheit hatte die Firma Rokal immer zur Adventszeit eine Eisenbahn ausgestellt", so Heinz-Willi Erkens.
Und so hat er als Kind schon damit begonnen, Rokal-Bahnen zu sammeln. „Mit einer N-Spur hat es angefangen", so Erkens. Seitdem ist sein Hobby in einem Kellerraum untergebracht, in dem bis zu acht D-Züge gleichzeitig in einen Bahnhof einfahren können. Rundherum ist eine Großstadt aufgebaut, wie sie im wirklichen Leben nicht echter sein kann. Zurzeit restauriert Erkens eine Schlußlaterne, die dann einen besonderen Platz im Keller finden soll.
Vor einigen Wochen war es dann endlich soweit: Heinz-Willi Erkens fuhr für ein Wochenende nach Gillrath, wo sich für ihn ein Kindheitstraum erfüllte. Er ergründete an einem Wochenende die Geheimnisse der Dampftechnik und wurde zwei Tage lang zum Ehrenlokführer ausgebildet. Nebenbei besichtigte er das Kleinbahnmuseum und erfuhr einiges über die Geschichte, die Technik und den Betrieb dieser Museumseisenbahn sowie ihrer Fahrzeuge. Ausgestattet mit echter Lokführermütze ging es los.
Nach dem Frühstück begann der Vorbereitungsdienst an der Dampflok. Wissenswertes erfuhr Heinz-Willi Erkens nicht nur über die Dampfloktechnik, sondern auch über die Bremstechnik der Dampflokomotive. „Ich wurde in die Aufgaben eines Lokführers eingewiesen", so Erkens.
Und dann war es endlich soweit: Heinz-Willi Erkens setzte zum ersten Mal eine Dampflok selbst in Bewegung. „Zunächst nur auf dem Bahnhof von Schierwaldenrath, dann aber mit einem Zug auf der Strecke", berichtet der Ehrenlokführer voller Stolz.
Abwechselnd mit sieben weiteren Teilnehmern am Lokführer-Wochenend-Kurzseminar fuhr Heinz-Willi Erkens am nächsten Tag einen Streckenabschnitt selbst als Lokführer. „Das war schon ein tolles Erlebnis", so der Lobbericher.
Dazu kam noch ein weiterer Clou. Gerade an diesem Wochenende dreht das ZDF „Wiso" eine Reportage über ausgefallene Eventmöglichkeilen in den Ferien. Das Aufnahmeteam entschied sich ausgerechnet für den Lobbericher und begleitete ihn auf Schritt und Tritt. „Die Ausstrahlung der Sendung haben wir natürlich aufgenommen", so seine Ehefrau.
Jetzt hat das Ehrenlokführer-Zertifikat natürlich auch einen Ehrenplatz in ihrem Haus. Und den Geburtstag, den wird. Heinz-Willi Erkens so schnell nicht vergessen. Nur schade, dass das Zertifikat nicht zum selbstständigen Fahren oder Heizen einer Dampflok berechtigt. Doch das stört den Lobbericher nicht. Für ihn ging ein Kindheitstraum in Erfüllung.
Hertie - Mitarbeiter bangen um ihre Zukunft - Haupteigentümner hat Finanzprobleme
online!
Die Grenzland-Nachrichten legen ganz besonderen Wert auf die lokale
Berichterstattung.
Viele Sportinteressierte schätzen die ausführliche Berichterstattung
aus den unteren Ligen und dem Jugendbereich.
|
|
|
|
Impressum -
Datenschutzerklärung
