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Donnerstag, 08. Februar 2007


Lobberich verliert sein Kino


Am kommenden Dienstag geht nach der 20 Uhr-Vorstellung im „Astra & Movie“ Kino in Lobberich eine Ära zu Ende. Wie die Pächterfamilie Töpfer jetzt mitteilte, wird das Kino an diesem Tag geschlossen. Vor zehn Jahren übernahm die Familie Töpfer das Lichtspielhaus von der Eigentümerfamilie Arnold Straeten.

Die Kinolandschaft blühte und die 157 Plätze des großen Kinos waren immer gut gefüllt. Doch in den vergangenen Jahren musste die Branche herbe Einschnitte hinnehmen. Alleine im Jahr 2005 sank der Umsatz um ganze 20 Prozent. Im vergangenen Jahr konnte die Talfahrt ein wenig gemindert werden. Jedoch nicht so gravierend, so dass sich Pächter Helmut Töpfer vor einem halben Jahr entschied, den Kino-Standort Lobberich aufzugeben. „Unser Vertrag mit der Familie Straeten lief eh aus“, erläutert der Kinobetreiber.

Neben den zurück gehenden Besucherzahlen waren auch die immens gestiegenen Energiekosten ein Argument für die jetzige Entscheidung. Das Corso Film Casino in Kaldenkirchen bleibt von der Schließung unberührt. Dort werden die Öffnungszeiten indes noch erweitert. Am bisherigen Ruhetag Mittwoch wird geöffnet und der Samstag erhält eine weitere Vorstellung. Das Kino spielt somit täglich um 20 Uhr sowie zusätzlich samstags um 16 Uhr und sonntags um 14.30 und 17 Uhr. „Trotz dem Wegfall von zwei Kinosälen können wir durch die erweiterten Öffnungszeiten beispielsweise am Mittwochabend Filme zeigen, die nicht in der ersten Garde laufen, aber trotzdem ein Publikum finden“, so Töpfer. Durch diese Regelung versucht man den Wegfall der zwei Lobbericher Kinosäle Astra (157 Plätze) und Movie (80 Plätze) zu kompensieren. „Natürlich haben die Familien Straeten und Töpfer eine Träne im Knopfloch angesichts der Schließung. Wir sind beide Kinoleute von Kopf bis Fuß. Aber wenn es nicht mehr geht, dann geht es nicht mehr“, so Töpfer. Durch die hohen Leihmieten für die Filme bleibt den Betreibern nur noch wenig übrig. So rechnete ein Fachmagazin erst kürzlich vor, dass die Hälfte der Einnahmen durch die Eintrittskarte von der Leihmiete der Filme aufgefressen werden. „Ein weiterer Punkt ist die Strategie der Filmverleiher. Es gibt insgesamt 4.800 Kinos in ganz Deutschland. In der Regel gehen 500 Kopien der Top-Filme in den Verleih, wenn es allerdings nur 300 Kopien sind, dann haben kleinere Kinos eher das Nachsehen“, weiß der Fachmann.

Im Gegensatz zu Lobberich ist die Zukunft des Kaldenkirchener Kinos (Corso Film Casino) gesichert. Das 50-jährige Bestehen wird im Frühsommer mit verschiedenen Aktionen, wie einem Tag der offenen Tür mit Blick hinter die Kulissen, gefeiert. Alle bisher ausgestellten Gutscheine und Freikarten behalten natürlich ihre Gültigkeit und können uneingeschränkt in Kaldenkirchen eingelöst werden.

Die Nachnutzung des Gebäudes bleibt noch unklar. Bisher seien noch keine Verträge unterschrieben worden, betonte Besitzer Straeten. Er selber könne aus Altersgründen das Kino nicht weiter betreiben. Jedoch bleibt die Kinoanlage sowie die Säle bis auf weiteres erhalten. „Vielleicht kommen ja bessere Zeiten und wir können wieder die Tore öffnen“, so Helmut Töpfer. „Wir werden auch weiterhin in den Schaukästen in Lobberich Werbung für die Filme, die wir weiterhin in Kaldenkirchen spielen werden, machen“, so der Kaldenkirchener. Alleine diese Geste zeige das ausgezeichnete Verhältnis zwischen den Familien Straeten und Töpfer. „Wir haben uns immer hervorragend verstanden“, unterstreicht Helmut Töpfer.

Neben Bürgermeister Christian Wagner haben viele Nettetaler die Nachricht über die Schließung bedauert. „Mir und meinen Kindern wird auf jeden Fall etwas fehlen. Vor allem war das Kino immer eine Bereicherung für die Innenstadt. Aufgrund seiner zentralen Lage konnten wir unsere Kinder mit dem Fahrrad alleine zum Kino fahren lassen, das wird in Kaldenkirchen sehr schwierig werden. Ich find die Schließung schade“, so ein Lobbericher.


Den Vollrausch an Altweiber verhindern


Die närrischen Tage schreiten mit großen Schritten auf das Grenzland zu. Im Grenzdorf Leuth wird seit 1928 das Altweiberfest traditionell eine Woche vorher gefeiert.

So wird auch am heutigen Donnerstag ab 17 Uhr der Dorfkern für den Verkehr bis Freitag in den frühen Morgenstunden großräumig gesperrt. Dies gilt auch für die Buslinien 093 und 095.

Auch eine Woche später machen die „Alten“ wieder die Innenstädte unsicher. Der Sturm auf das Nettetaler Rathaus beginnt am Altweiberdonnerstag ab 16 Uhr mit dem Eintreffen des Prinzenpaares und der Karnevalsgesellschaften. Alle Nettetaler Narren sind eingeladen, dem bunten Treiben ab 16 Uhr im Rathaushof am Doerkesplatz zu folgen. Für musikalische Einstimmung wird wie immer gesorgt. Der Möhnensturm wird für 17.11 Uhr erwartet.

Besonders den Altweibertag nutzten Jugendliche, um sich rund um das Rathaus und im abgeschiedenen Ingenhovenpark mit harten Spirituosen zu betrinken. Karneval und Alkohol, dass gehört für viele Kinder und Jugendliche zusammen.

In einer gemeinsamen Aktion der Jugend- und Ordnungsämter im Kreis Viersen wird dagegen vorgegangen, dass immer jüngere Kinder immer häufiger und immer mehr Alkohol trinken. Betrunkene Jugendliche, Gaststätten und Verkaufsstellen in Nettetal müssen an den tollen Tagen und vor allem an Altweiber mit strengen Kontrollen rechnen. Besoffene Jugendliche oder Kinder, die Alkohol dabei haben, werden von den Ordnungsbehörden aufgegriffen und zu einem ausführlichen Beratungsgespräch mit der Suchtberatung ins Rathaus gebracht. Anschließend dürfen sich die Kinder von ihren Eltern abholen lassen.

Sollten die Erziehungsberechtigten nicht erreichbar sein, werden stark alkoholisierte Kinder und Jugendliche in die pädagogische Ambulanz nach Kaarst gebracht. Und dies kann die Eltern teuer zu stehen kommen. „Wir wollen niemandem das Feiern verbieten, aber Spaß und Freude kann man auch an den tollen Tagen ohne Alkohol haben“, erläutert der Erste Beigeordnete und Jugenddezernent der Stadt, Marc Lahmann.

Bereits im Vorfeld hat das Kreisjugendamt gemeinsam mit den Schulen die Eltern angeschrieben und darauf hingewiesen, dass Alkohol immer noch die erste Alltagsdroge ist. Das Werner-Jaeger-Gymnasium ließ sich die Kenntnisnahme der Elternpflicht sogar schriftlich bestätigen.

„Die Eltern können einen wichtigen Beitrag zur Vorbeugung von Alkoholkonsum leisten, indem sie an den tollen Tagen darauf achten, welche Getränke die Kinder von zu Hause mitnehmen und mit wem sie sich treffen“, weiß Nettetals Schulamtsleiter Eberhard Lange. Außerdem werden vom Ordnungsamt Plakate mit dem Titel „STOP - kein Alkohol - kein Tabak für unsere Kinder“ an Getränkeläden, Gaststätten, Tankstellen und Kioske verteilt.

„Die Verkaufsstellen sind mitverantwortlich für Kinder und Jugendliche und deshalb sollen sie keine alkoholischen Getränke an Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren verkaufen“, so Lahmann.

Hochprozentige Getränke dürfen nur an Erwachsene verkauft werden - darunter fallen auch so genannte „Alcopops“. Im Zweifelsfall muss man den Ausweis vorzeigen. Auch Tabakwaren dürfen nicht an Jugendliche unter 16 Jahren verkauft werden. An Karneval wird das Ordnungsamt diese Stellen kontrollieren. Bei Verstößen ist mit Bußgeldern von bis zu 50.000 Euro zu rechnen.


Ralf Hussag gibt Ausschuss ab


Nettetal. In den vergangenen Tagen hat sich einiges in den Nettetaler Ratsfraktionen getan. Aufgrund seiner beruflichen Verpflichtungen entschied sich Ralf Hussag, den Vorsitz im Ausschuss für Umweltschutz, Straßenbau und Verkehr an seinen bisherigen Stellvertreter Bernhard Müller-Wirtz abzugeben.

Für diesen rückt Hans-Dieter Heimes als sachkundiger Bürger nach. „Ich hatte sogar ernsthaft mit dem Gedanken gespielt, den Fraktionsvorsitz ganz abzugeben, da ich als Geschäftsführer des Amtsgerichts Krefeld beruflich sehr eingespannt bin und meine Zeit für politische Aktivitäten doch sehr eingeschränkt ist“, so der Fraktionsvorsitzende der SPD.

Nachdem man sich in der Fraktion über die Thematik beraten hatte, stellte man einstimmig fest, dass man Hussag als Vorsitzenden nicht verlieren möchte. „Aus diesem Grund haben wir uns für eine Verlagerung der Aufgaben entschieden. Künftig werden mir bei meiner Arbeit der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Bernhard Müller-Wirtz sowie unser Geschäftsführer Lutz Dröttboom unter die Arme greifen.“

Da Müller-Witz allerdings bisher den Ausschuss für Arbeit, Soziales, Wohnen und Senioren leitete, wurde dieser Posten an Hans Vyver übergeben. Ein entsprechender Antrag geht der Stadtverwaltung in Kürze zu. Über die Umbesetzung wird dann der Rat in seiner Sitzung am 27. März entscheiden. „Im Grunde bleibt alles beim Alten. Ich möchte meiner neuen Verantwortung voll und ganz gerecht werden, deshalb hat sich die Fraktion einstimmig zu diesem Schritt entschieden“, so Hussag.

Auch in der CDU-Fraktion scheint sich ein Wechsel innerhalb der Ratsfraktion anzubahnen. Mit Schreiben vom 5. Februar teilte die Ratsfrau Janine Moors der Stadtverwaltung ihr Ausscheiden aus dem Stadtrat mit. Laut Listenplatz rückt für die Leutherin mit Wilfried Zint ein „alter Bekannter“ nach. Zint saß bereits in der vergangenen Wahlperiode im Rat.


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