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Donnerstag, 18. Januar 2007


Seine Hoffnung hat Wurzeln geschlagen


Lobberich. „Man konnte die Hoffnung in seinem Gesicht sehen, als er seinen letzten Weg antrat“, sagte Pfarrer Ulrich Clancett in seiner Predigt. So war es nicht von ungefähr, dass sich Pfarrer Johannes Torka auch zu seinem Trauergottesdienst das Lied des Heiligen Sebastian wünschte, „dass uns den wahren Glauben nicht Spott und Leichtsinn rauben“.

„Die Hoffnung war tief in ihn hinein geprägt“, richtete Pfarrer Clancett sehr persönliche Worte an die vielen Trauergäste, die sich am Mittwoch in der Pfarrkirche St. Sebastian zusammengefunden hatten, um Abschied von ihrem Pfarrer zu nehmen.

„Dem Herrn, der Tag und Jahr geschenkt, der unser Leben trägt und lenkt, sei Dank und Lob gesungen“, den Refrain eines Liedes von Heinrich Bone hatte sich Pfarrer Torka für seinen Totenzettel gewünscht, „dieser Text war ihm besonders in den Tagen vor seinem Tod wichtig“, so Pfarrer Georg Kerkhoff, der mit vielen Mitbrüdern des alten Dekanats Nettetal/Grefrath und der neuen Gemeinschaft der Gemeinden die feierlichen Exequien in der Pfarrkirche St. Sebastian feierte.


Foto: Frank Hohnen

Mehr als 1.000 Trauergäste, neben der Familie, Freunden und Bekannten auch viele Mitchristen aus dem ganzen Bistum, Abordnungen der einzelnen Bruderschaften, der Freiwilligen Feuerwehr, dem Roten Kreuz und dem Malteser Hilfsdienst, der Landjugend und der Kolping Familie hatten sich versammelt. Mit einer freien Orgelkomposition, vorgetragen vom Domkapellmeister Elmar Lehnen aus Hinsbeck, begann der Trauergottesdienst.

Domkapitular Heinz Brüggemann verlas den Trauerbrief von Bischof Dr. Heinrich Mussinghoff. Darin erinnerte der Bischof in Dankbarkeit an die vielen einzelnen Stationen von Pfarrer Torka. In seiner priesterlichen Vita kam die Menschlichkeit heraus, mit der Pfarrer Torka seinen priesterlichen Dienst versah. Treue, Verantwortungsgefühl und Durchhaltevermögen seien stets wichtige Charaktermerkmale gewesen.

Darin sind sich auch die vielen Pfarrangehörigen der Pfarren, in denen er tätig war, einig, „er war anerkannt und geschätzt“. Der Bischof lobte in seinem Trauerbrief insbesondere das persönliche Engagement „und das Gute, das nicht öffentlich wurde“.

Das Geheimnis seiner Faszination

Pfarrer Ulrich Clancett erzählte in seiner Predigt von seinem letzten Abend mit Pfarrer Torka. „Er war etwas Besonderes, dieser Abend“, so Pfarrer Clancett. Pfarrer Torka habe Gelassenheit und Zufriedenheit ausgestrahlt, die faszinierend war. „Ich habe stets versucht, wie ich das Geheimnis ergründen kann, diese Faszination, die Johannes auf alle ausgeübt hat“, so Pfarrer Clancett. Die Hoffnung, die Pfarrer Johannes Torka getragen hat, „von ihr hat er gelebt“. Er habe diese Hoffnung nicht nur in seinem Herzen getragen, sondern sie auch weitergetragen, an die, die mit ihm gehen wollten. „Er hat die Bilder handgreiflich gemacht“, so Pfarrer Clancett.

Auch das Gotteshaus habe ihm stets am Herzen gelegen und sich als Baumeister von Jerusalem gesehen. So war die Kollekte des Trauergottesdienstes für die Pfarrkirche St. Sebastian. „Der Tod ist nicht das Ende“, hat Pfarrer Torka immer gepredigt. Und so sollte auch die Trauergemeinde den letzten irdischen Weg von ihm als gläubige Menschen gehen, bekräftigte Pastor Georg Kerkhoff.

Die über 60 Messdiener, die Pfarrer Torka auf seinem letzten Weg begleiteten, die auch abwechselnd die Totenwache während der Aufbahrung in der Alten Kirche (1) übernommen hatten, „hingen nicht nur einfach ab, wie man es der heutigen Jugend nachsagt, sie haben diese Zeit mit ihrem Pastor genutzt. „Das Zeugnis, das Johannes weitergegeben hat, hat Wurzeln geschlagen“, so Pfarrer Clancett. Diese Worte der Hoffnung wolle er mitnehmen, als Vermächtnis, als Vision, im Sinne von Pfarrer Johannes Torka.

Umrahmt wurde der Trauergottesdienst vom Kirchenchor St. Sebastian unter der Leitung von Tobias Henrichs. Viele Menschen begleiteten Pfarrer Johannes Torka auf seinem letzen Weg. In einer feierlichen Prozession zog die Trauergemeinde zum Lobbericher Friedhof, begleitet vom Musikverein „Cäcilia“ Hinsbeck. Hier wurde Pfarrer Johannes Torka in der Priestergruft beigesetzt.

Nach dem Abschluss-Choral des Musikvereines würdigten die Jagdhornbläser Pfarrer Torka: „Wir wollen die gute Erinnerung an ihn in unsere Herzen weiterleben.“ Für viele Menschen ist der Tod von Pfarrer Johannes Torka ein schwerer Schlag, so auch für Pfarrer Georg Kerkhoff. „Der Tod von Johannes Torka ist ein großer Verlust für die Pfarrgemeinden in Nettetal. Für Johannes war der Tod eine Erlösung. Er hat in den letzten Tagen sehr gelitten. Der liebe Gott hat ihn in Liebe heimgerufen. Die Heimrufung erfolgte aus göttlicher Besorgtheit.“

Dankbar für die Erlösung

Und auch Willi Pollmanns vom Marienheim Hinsbeck und Stadtbeauftragter vom Malteser Hilfsdienst war sichtlich erschüttert. „Wir sind dankbar, dass er nicht noch länger leiden musste. Er hat sich sozial stark engagiert, gemeinsam hat der Malteser Hilfsdienst mit Pfarrer Torka die Osthilfe organisiert. Johannes Torka besuchte das Marienheim dreimal pro Woche als Seelsorger. Dieser Verlust wird für unser Haus nicht zu schließen sein“. Auch die Leutherheider werden Pastor Torka nicht vergessen. Im alten Pfarrhaus in Leutherheide lebte er nach seiner Pensionierung seit dem Jahre 2000. Die Menschen in Nettetal haben einen Freund verloren.

(1) richtig: Krankenhauskapelle


Fast perfekt: Eine Frau für Nettetal


Die Entscheidung war schnell gefallen. Nachdem sich am vergangenen Mittwoch die Findungskommission getroffen hatte (die GN berichteten), entschieden sich noch am selben Abend die Nettetaler Ratsfraktionen einhellig für Susanne Fritzsche als neue Technische Beigeordnete in Nettetal.


Susanne Fritsche

Obwohl ihre Wahl für die Ratssitzung am Dienstag, 23. Januar, terminiert ist, scheint dies nur reine Formsache zu sein. Die 45-Jährige ist seit Mai 2001 Technische Beigeordnete in der Nachbarstadt Kempen. Dort fühle Sie sich, eigenem Bekunden nach, sehr wohl, „dennoch reizt mich die Chance, in Nettetal etwas bewegen zu können.“ Einen Wechsel von Kempen nach Nettetal hatte die gebürtige Kölnerin gar nicht angestrebt. Erst durch ein Angebot der Personalberatungsfirma ZfM warf sie ihren Hut in den Ring. Eine vor Jahren gestellte Anfrage des ZfM scheiterte. Damals wollte sie die anstehenden Projekte zu Ende führen. „Was sich heute in Kempen noch entwickelt, ist eine Weiterentwicklung. Das sieht in Nettetal mit der Planung zur südlichen Innenstadt Lobberich oder dem Venete-Gebiet ganz anders aus.“

Die künftige Entwicklung der Stadt liegt ihr besonders am Herzen: „Jeder Stadtteil hat seine Eigenständigkeit, es gibt aber auch die verbindende Klammer für Nettetal.“ In ihrem Dezernat sieht sich die Planerin auch als Ideengeberin und Managerin. „Ich entwickle die Ideen gemeinsam mit den Mitarbeitern, der Verwaltung, der Politik und natürlich den Bürgern.“

In Nettetal wird Fritzsche unter anderem den technischen Bereich der Stadtentwicklung, das Städtische Immobilienmanagement und die Aufgabe als Vorstandssprecherin der Baugesellschaft Nettetal AG übernehmen. Über ihr neues Arbeitsumfeld hat sich Fritzsche im Rahmen einer kleinen Bereisung informiert. Schon jetzt freue sie sich, die Gegend um die Nettetaler Seen mit dem Fahrrad zu erkunden. Ihre Liebe zur Natur findet auch als passionierte Pferdezüchterin ihren Ausdruck. Auf ihrem kleinen Gestüt zwischen Kevelaer und Weeze züchtet sie sehr erfolgreich Welsh-Cobs (Walisische Pferderasse).

Bisher ist noch unklar, wann sich die Technische Beigeordnete von Kempen verabschiedet. „Sollte ich am Dienstag gewählt werden, gehe ich mit einem weinenden Auge, da ich ganz tolle Mitarbeiter verlasse, mit denen ich viele Dinge bewegt habe“, so Fritzsche.

Ihr bisheriger Arbeitgeber, Kempens Bürgermeister Karl Hensel, zeigte sich tief enttäuscht über das Verhalten der Kollegen in Nettetal. „Ich hätte mich über eine Kontaktaufnahme seitens der Verwaltung sehr gefreut.“


„Willkommen zurück“: Einkaufen wieder im Ortskern


Grenzland / Düsseldorf. Die Innenstädte und Ortskerne des Landes - früher blühende Oasen des Einzelhandels - drohen auszubluten. Die Konkurrenz der „Grünen Wiese“ macht ihnen das Leben und Überleben schwer.

Große Einkaufszentren sind dort entstanden, locken mit riesigen Parkplätzen und immensen Angeboten Kunden und Käufer.

Zurück bleiben oft historische Stadtkerne, wo gebummelt und promeniert, nicht aber eingekauft wird. Leerstehende Ladenlokale, Boutique-Fluktuationen außerordentlichen Ausmaßes sind die Folge - vielerorts längst Realität.

Christa Thoben, christdemokratische Wirtschaftsministerin des Landes, will die Entwicklung stoppen. Sie kündigte eine Gesetzesvorlage an. Inhalt: Neue Geschäfte ab einer Größe von 1.200 Quadratmetern sollen nur noch in Stadt- und Ortskernen entstehen dürfen. Wer schon „auf der grünen Wiese“ ist, hat allerdings Bestandsschutz. Ein Gesetz im Eiltempo: Zur Jahresmitte soll es gültig werden.

„Die Frau hat Recht, und das ist eine gute Idee.“ Axel Lohan begrüßt Thobens Gesetzesvorlage. „Das finde ich richtig“, sagte Brüggens Werberingchef ohne Umschweife: „Derzeit geht doch den Zentren immer mehr Kaufkraft verloren.“ Er und seine Kollegen haben das in Brüggen schon gespürt, entwickelte sich die Borner Straße doch in den letzten Jahren mehr und mehr zur „urbanen Meile.“

„Dabei haben wir vor rund drei Jahren noch das Schlimmste verhindert“, erinnert sich Lohan, „neben dem heutigen Lidl sollte noch ein Laden entstehen. 2.000 Quadratmeter Einzelhandelsfläche.“ „Nein“, sagte er: „Die Menschen sollen doch in die Zentren geführt werden, nicht in die Gewerbegebiete.“

Ein gelungenes Beispiel hat der Einzelhändler auf Lager: Kempen. „Dort sieht man doch, dass es geht“, zeigte er nach Nordosten, „das müssen Stadtplaner halt nur wollen. Und in Kempen, da ist des Zentrum belebt. Warum? Weil es die riesigen Einkaufszentren auf der berühmten grünen Wiese nicht gibt. Die mussten alle in die Stadtmitte.“ Und das wäre, so Lohan, für viele von Vorteil: „Na klar, dass die Händler dort davon profitieren. Aber auch die Kunden, die nichts von den großen Parkplätzen haben. Weil sie nämlich kein Auto haben. Und Busse fahren immer in die Zentren...“

Auch Norbert Backes, Vorsitzender der Lobbericher Werberinges und langjähriges Mitglied des IHK-Einzelhandelsausschusses, spricht sich für ein solches Gesetz aus, erinnert aber auch daran, dass diese Gesetzesinitiative schon seit Jahren diskutiert wird: „Für Lobberich bräuchten wir dieses Gesetz nicht, aber es ist definitiv sinnvoll.“ Dass man es als aktiver Werbering schaffen kann, sich nicht den Wünschen des Marktes anzupassen, sieht man seiner Ansicht nach auch an der Ansiedlung des neuen Toom-Baumarktes. „Bei Toom haben wir es geschafft, den Markt stadtnah unterzubringen und die Innenstadt relevanten Waren von üblichen 1.500 Quadratmeter auf 550 Quadratmeter zu beschränken“. Auch bei der Ansiedlung eines zweiten Aldi-Marktes in Lobberich sei man hart geblieben und konnte so den Investor zwingen, sich auf eine teure Erschließung nahe der Innenstadt einzulassen. „Uns war es seit jeher wichtig, keine Konzentration von Supermärkten zu bekommen“, unterstreicht der Lobbericher.

Bis sich aber die heutige Überzeugung auch bei den politisch Verantwortlichen durchsetzte, habe es viele Jahre gedauert. „Das hat mich viel Überzeugungskraft gekostet.“ Den Einstieg schaffte Backes damals mit den Plänen zum Rathausneubau. Dort waren Geschäftsräume im Untergeschoss geplant. „Als Reaktion darauf haben der Werbering und weitere Sponsoren aus der Wirtschaft das BBE-Gutachten erstellen lassen, das heute noch als Planungsgrundlage dient“, erinnert sich der Kaufmann. Mit der geplanten Ansiedlung von Kaufland in der Lobbericher Innenstadt sieht Backes erhebliche Probleme auf den Real-Markt zukommen. „Dann wird sich zeigen, ob die Kunden lieber zentrumsnah oder auf der grünen Wiese einkaufen.“

Der neue Supermarkt bringt nach ersten Berechnungen 300 Kunden zusätzlich in die Innenstadt. Obwohl die Planungen in Lobberich gut gelaufen seien, gäbe es mit der Kaldenkirchener Poststraße oder der möglichen Ansiedlung eines Supermarktes an der Kölner Straße weitere „Baustellen“.

Wichtiger als die Bautätigkeiten der Nachbarn aus Viersen und Mönchengladbach seien aber die Vorhaben in Venlo und Roermond. „Kaufland soll 25 Prozent mehr niederländische Kunden nach Lobberich bringen. Würden diese alle am neuen Maasport einkaufen, wären wir wieder im Nachteil“, resümiert Backes.


Deutsch-französische Freundschaft
feiert ihren 40. Geburtstag


Teilnehmer für die Reise im Mai gesucht Bauchtanzgruppe und Jagdhornbläser dabei

(dv). Seit 40 Jahren besteht nunmehr eine Freundschaft zwischen den beiden Partnerstädten Nettetal und Caudebec en Caux.

Seit der Gründung im Jahre 1967, damals noch mit der selbstständigen Stadt Lobberich, fanden zahlreiche gegenseitige Besuche statt. Im Rhythmus von zwei Jahren

finden offizielle Austauschtreffen im Wechsel der beiden Orte statt. Besonders die Lobbericher Wehrleute pflegen enge Kontakte in die Stadt an der Seine. Anlässlich des jetzt anstehenden Jubiläums sind alle Nettetaler zur großen Jubiläumsveranstaltung am Wochenende 17. bis 20. Mai (Christi Himmelfahrt) in Caudebec eingeladen. Derzeit laufen die .Anmeldungen für die Reisegruppe in der Nette-Agentur zusammen. Bis zu 100 Nettetaler können für kleines Geld (Busreise rund 50 Euro, plus Gastgeschenk für die Familie) mit in die Normandie- fahren. Die Unterbringung erfolgt grundsätzlich in Familien. Die Stadt sucht noch weitere Personen, die vielleicht schon vor vielen Jahren an einem oder mehreren Austauschtreffen teilgenommen haben und nun noch einmal diese Reisegruppe zum Jubiläumstreffen begleiten möchten. Da ein Rückblick auf die letzten 40 Jahre in Form einer Fotoausstellung erfolgen soll, wäre es schön, wenn die Teilnehmer aus den letzten ilrtd vor allem den ersten Jahren leihweise Fotos zur Verfügung stellen könnten.

Ein kleiner Blick ins bunte Programm bietet einen weiteren Anreiz für die Teilnahme.

Nach der Anreise am Donnerstag, steht am Freitag ein Tagesausflug nach Honfleur auf dem. Programm. Mitreisende Sportler können sich an diesem Tag auf den internationalen Lauf {Halbmarathon) in Caudebec freuen. Am Samstagmorgen finden rund um den Marktplatz zahlreiche Aktivitäten statt. Die Bürger der Partnerstadt werden mit einer Feuerwehrschauübung, einem Boule-Wettbewerb, Kanusport auf der Seine und dem Auftritt des. Jagdhornbläserchores Schloss Krickenbeck überrascht. An einem Tourismusstand stellt sich Nettetal vor, zudem werden Speisen und Getränke aus Nettetal angeboten.

Am Abend wird das Jubiläum mit einem gemeinsamen Festabend . gefeiert. In diesem Rahmen wird auch die neue Partnerschaftsurkunde feierlich übergeben.

Zudem überraschen die Nettetaler ihre Gäste mit einem Auftritt der Bauchtanzgruppe. Nach einem ökumenischen Gottesdienst und einem gemeinsamen Brunch wird am Sonntag die Rückreise angetreten. Die NetteAgentur nimmt bis zum 2. Februar Anmeldungen entgegen. Weitere Informationen erteilt Birgit Lienen, Telefon 02153/9588-14 oder E-Mail: birgit.lienen@Nettetal. de

Noch bis Anfang Februar können sich Teilnehmer für die Jubiläumsfahrt
in die französische Partnerstadt Caudebec-en-Caux im Mai (Christi Himmelfahrt) anmelden.

GN-Info

Die Kreis-VHS bietet an den Wochenenden 10./11. März und 24./25. März, jeweils 9.30 bis 15 Uhr zwei Französisch-Auffrischungs-Seminare (Kursnummer 500165) an. Die Teilnahme kostet 70,50 Euro. Anmeldungen nimmt die VHS, Telefon 02162/9348-22 bis -29 entgegen.


Gewässergüte der Nette ist "gut"


Beide Kläranlagen leisten gute Arbeit

(dv) Die Wasserqualität der Nette hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verbessert. Dies sind zusammengefasst die Ergebnisse einer zweijährigen Untersuchung, die der Niersverband am Dienstag im Rathaus vorstellte. Die Nette ist eines der bedeutendsten Nebengewässer der Niers. "Der Schwerpunkt unserer Studie befasst sieh mit den fließenden Gewässern der Nette", erläuterte Laborleiter Dr. Wilfried Mimheller. In den Jahren 2004/2005 führte die Biologin Dr. Ute Dreyer monatlich an elf Probennahmestellen in der Nette sowie an markanten Zuflüssen Untersuchungen durch. Diese erstreckten sich von der Kläranlage Dülken bis zur Anlage in Breyell, da von dort die geklärten Abwässer in den Fluss eingeleitet werden. An der oberen Nette (Dülken) wurde die Quellregion komplett vom Kanalisationsnetz erfasst. Die im Verbandslabor vorgenommenen chemisch-physikalischen Analysen zeigen deutlich, dass durch die Verschärfung der Gesetzeslage sowie der Verbesserung der Anlagen die Zielwerte der "Allgemeinen Güteanforderunge für Fließgewässer NRW (AGA) deutlich eingehalten werden.

Beispielsweise der Ammonium-Stickstoffgehalt lag im gesamten Verlauf der Nette weit unter der Allgemeinen Güteanforderung im Bereich der Güteklasse II. Beim Nitrat ist der Anfangsgehalt an der Quelle sehr hoch, flacht aber in Verlauf deutlich ab, beim Phosphor kann man das umgekehrte Phänomen beobachten. "Nach der Einleitung in Dülken gibt es manchmal noch Farbstoffspuren im Wasser, die sich nicht mit dem Grundwasser vermischen können", erläuterte der Laborleiter des Niersverbandes, Dr. Manheller. Diese Färbungen seien nicht gefährlich. "Das sind mehr optische Belastungen, die manchmal unschön sind", so Manheller da sich die Farbstoffspuren nur durch erheblichen Investitionsaufwand beseitigen ließen, müsse die Politik darüber entscheiden.

Zusammengefasst kann man sagen, dass nach Jahren, die durch stetige Verbesserungen der Wasserbeschaffenheit der Nette gekennzeichnet waren, nunmehr eine Stabilisierungsphase erreicht ist. Die Abwasserbehandlung an den Kläranlagen Dülken und Nette verläuft mit sehr guten Reinigungsleistungen- "Wir konnten eine überwiegende Reinigungsleistung von 95 Prozent messen", so Dr. Manheller.

Entgegen der überwiegend positiven Bilanz bei den Fließgewässern sieht die Situation an den Nette-Seen - hier vor allem beim De-Wittsee und Krickenbecker Seen anders aus. Die Gewässerbiologie wird durch. Schlammablagerungen sowie der geringen Strömung im Bereich der Seen bestimmt. "Wir haben ein Nährstoffproblem in den Seen", erläuterte Volker Dietl, Geschäftsführer des Netteverbandes. Hauptgründe sich die Einträge aus der Landwirtschaft, die Rücklösung aus See und Flusssedimenten, Abschläge aus der Mischwasserkanalisation sowie das Ablaufwasser der Klärwerke. -Mögliche Folgen sind Fischsterben, der Rückgang von Flora und Fauna sowie vermehrte allergische Reaktionen. Aufgabe des Verbandes ist es in diesem Jahr, die " 2008 geplante Restaurierung und Sanierung des De-Wittsees vorzubereiten. Ziel ist die langfristige Rücklösung der Nährstoffe. Auch die Probleme der Verlandung der Seen werden angesprochen. Dabei wird es keine Entschlammung, wie man sie aus vergangenen Jahrzehnten noch kennt, mehr geben. "Unser Ziel ist es, langfristig die Güte der Gewässer zu verbessern.", so Dietl abschließend.


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