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Donnerstag, 11. Januar 2007


Ex-Lobbericher Seifen schrieb „Papstmesse“


Am Montag berichtete erstmals das Nachrichtenmagazin Focus, dass der Kölner Kardinal Joachim Meisner Papst Benedikt XVI. zum 80. Geburtstag am 16. April eine eigens komponierte feierliche Messe (Missa Solemnis) schenken will.

Wolfgang Seifen

Foto: privat

Der Titel des Werkes lautet „Tu es Petrus“. Jetzt bestätigte Wolfgang Seifen, der „Tu es Petrus“ für großes Orchester, Chor und Orgel angelegte lateinische Messe komponierte, gegenüber den GN: „Die Messe ist fertig und wird bereits geprobt.“ Kirchenmusiker Seifen ist den Nettetalern kein Unbekannter. Der gebürtige Bergheimer war von 1976 bis 1983 Kirchenmusiker an St. Sebastian in Lobberich. In diese Zeit fällt auch die Gründung des Kammerchors „Cappella Cantica“.

Nach seinem Engagement in der Seenstadt wechselte Seifen als Organist an die Päpstliche Marienbasilika zu Kevelaer. In dieser Zeit verfolgte er weiter seine künstlerische Tätigkeit als Chor- und Orchesterleiter, Pädagoge und Komponist. Gleichzeitig nahm seine Karriere einen kometenhaften Aufstieg. Er wurde zum Honorarprofessor an der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf ernannt und ist seit 2000 Professor für Improvisation und Liturgisches Orgelspiel an der Universität der Künste in Berlin. Kardinal Sterzinski berief ihn 2002 in die Erzbischöfliche Kirchenmusik-Kommission Berlin, und seit 2003 ist er zweiter Vorsitzender der Konferenz der Leiter katholischer Ausbildungsstätten für Kirchenmusik in Deutschland. Vor zwei Jahren wurde er letzlich zum Titularorganisten an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin berufen.

Schirmherr der Komposition ist Joachim Kardinal Meisner. Die jetzige Messe ist allerdings nicht die Erste, die Seifen für einen Papst komponierte. Bereits 1987 hat Professor Wolfgang Seifen die „Fantaisie Populaire“ als Auftragskomposition für den Papst Johannes Paul II. anlässlich seines Besuches im Marien-Wallfahrtsort Kevelaer komponiert. Die Uraufführung und die weiteren Aufführungen erfolgen durch das Symphonische Orchester und Chor - 230 Mitglieder - der Humboldt-Universität Berlin unter der Leitung von Universitätsmusikdirektor Professor Constantin Alex. Die Proben haben bereits Ende vergangenen Jahres begonnen.

Die Welt-Uraufführung der Missa Solemnis „Tu es Petrus“ findet im Rahmen eines feierlichen Pontifikalamtes am 15. April, dem Vortag des 80. Geburtstages von Papst Benedikt XVI., in Berlin in der Sankt-Hedwig-Kathedrale statt. Eine weitere öffentliche Aufführung in Berlin ist für den 20. Juli, 20 Uhr, in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche vorgesehen.

Im Bamberger Dom wird die Messe am 22. April zu hören sein, im Petersdom in Rom erklingt das Werk am Mittwoch, 10. Oktober. Kardinal Meisner will die Komposition dem Papst dann überreichen. Weitere Anfragen aus dem In- und Ausland liegen bereits vor.

Die Musiker des Projektes sind ehrenamtlich und unentgeltlich tätig. Die rund 130 Partiturseiten starke Komposition ist ab April im Handel erhältlich.


Angebote auf dem Tisch

Seitdem beim Amtsgericht Mönchengladbach der Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahren über das Windrad im Oirlich eingegangen ist, ringt Ian Grimble, Geschäftsführer der Betreibergesellschaft, gemeinsam mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter, Rechtsanwalt Thomas Georg, um die Weiternutzung des Windrades.

In einem ersten Gespräch zwischen den Stadtwerken und sowie Grimble und Georg versuchte man Ende des Jahres, das wirtschaftliche Überleben des Rades sicher zu stellen. „Das Gespräch verlief sehr angenehm, da man sich nicht der Idee verschlossen gegenüber zeigte, das Windrad weiter in Betrieb zu halten“, so der Geschäfstführer.

Derzeit speist das Windrad auf dem Hinsbecker Höhenzug jedoch keinen Strom ins Netz. „Das liegt nicht an Netzproblemen, sondern daran, dass ein Teil kaputt ist. Dessen Reparatur kostet weniger als 2.000 Euro, jedoch müssen wir auf die Freigabe unseres Kreditgebers, der Sparkasse Krefeld, warten.“ Voraussichtlich in der kommenden Woche wollen Stadtwerke und Sparkasse über das von der Betreibergesellschaft vorgelegte Konzept entscheiden.

Dass sich ein weiterer Betrieb lohnen würde, unterstreicht auch die Tatsache, dass nach dem Erneuerbaren Energien Gesetz (EEG) die Oirlicher Anlage noch bis 2018 eine garantierte Sonderzahlung für den eingespeisten Strom bekäme. „Normalerweise läuft dieser Bonus für Altanlagen nach vier Jahren aus, da das Windrad aber so lange still stand, könnten wir die geldwerten Vorteile auch noch in den kommenden Jahren nutzen.“

Sollte innerhalb der nächsten drei Monate keine gangbare Lösung gefunden sein, entscheidet der vorläufige Insolvenzverwalter Georg über das weitere Vorgehen. „Wir stehen derzeit genau an den Punkt, wo die Münze auf die eine oder andere Seite fallen kann“, so Geschäftsführer Grimble abschließend.


"Das war eine fantastische Vogelzuchtsaison für mich"


Peter Heimanns Züchtung erhielt den Deutschen Meister am Bande

Von Daniela Veugelers

Grenzland. Nur wenige Wochen nachdem der Lobbericher Vogelzüchter Peter Heimann mit seinem Finkenhybriden Karmingimpel x Dompfaff auf der 25. EE-Jubiläums-Europaschau in Leipzig den Titel als Europa Champion erzielte, konnte er sich am vergangenen Wochenende auf der Deutschen Meisterschaft des Deutschen Kanarien- und VogelzüchterBundes in Bayreuth wieder über einen Titel freuen. Von den sechs zum Start angemeldeten Vögeln erhielt ein Schwefelgelbergirlitz X Kreuzschnabel in der Kategorie Mischling Einzelvogel den Deutschen Meister am Bande.

Für den punkthöchsten Einzelvogel erhielt der Lobbericher eine Medaille, Urkunde sowie eine große schwarz-rot-goldene Rosette, die den Käfig des Champions schmückte. Zur Deutschen Meisterschaft kamen mehr als 1.500 Züchter aus dem gesamten Bundesgebiet. Die rund 13.000 Vögel wurden von 100 Preisrichtern begutachtet und bewertet: "Die Deutsche Meisterschaft ist für Vogelzüchter eine der wichtigsten Veranstaltungen im Jahr und ich bin froh und stolz, hier den ersten Platz gemacht zu haben", so Heimann.

Gemeinsam mit seinen Kollegen aus dem Verband reiste der Lobbericher in Begleitung seiner Ehefrau Christa in - einem Sammeltransport nach Bayern. Dort angekommen, wurden die mitgebrachten Vögel in der Turnhalle aufgestellt. "Es war ein heilloses Zwitschern in der Turnhalle, aber für Liebhaber von Kanarienvögeln stellt solch eine Ausstellung das Höchste dar", so Heimann. Auch von der Börse für Zuchtvögel zeigte sich der gelernte Kraftfahrzeugsmechaniker begeistert. Als dann am , Samstagabend die Siegerehrung mit dem Abspielen der Nationalhymne vollzogen wurde, erlebte Heimann nach eigenen Aussagen "einen emotionalen Höhepunkt".

Dank gebührt nach diesem erfolgreichen Wochenende auch der Familie Erkens. "ohne meinen Futtermeister wäre diese Tour nicht möglich gewesen. Bei ihm weiß ich meine Vögel in guten Händen." Nach dem erfolgreichen Abschluss auf der Deutschen Meisterschaft bereitet sich Heimann langsam wieder auf die kommende Vogelzuchtsaison vor. Die beiden Europa- und Deutschland-Champions wurden übrigens an andere Züchter in Deutschland verkauft, die glücklich sind, solche Tiere in ihrer Sammlung zu haben.

Der Lobbericher Vogelzüchter Peter Heimann war bei der Deutschen Meisterschaft in Bayreuth erfolgreich.


Jeder Abschied ist ein neuer Anfang

Lobberich. (ib) Seine Koffer sind schon gepackt und Pfarrer Georg Kerkhoff sitzt in seiner Pfarrwohnung seitdem auf gepackten Koffern. Offiziell endete sein Dienst in den Pfarren St. Sebastian Lobberich und St. Peter Hinsbeck mit dem 31. Dezember. Zehn Stunden Flug trennen ihn noch von seiner neuen Arbeitsstätte. „Jeder Abschied ist ein neuer Anfang“, sagt Pfarrer Kerkhoff und weiter „meine Zeit hier war nicht lange, aber dafür breit, schnelllebig und belebt“, und er zieht ein positives Resümee aus seiner fünfeinhalbjährigen Arbeit in Nettetal. Im September 2001 trat er seinen Dienst bei den beiden selbstständigen Pfarren St. Sebastian Lobberich und St. Peter Hinsbeck an.


Foto: Inge von den Bruck

Und schnell stellte er positiv fest, dass er als Priester nicht alleine war, sondern dass viele seinen Weg mit ihm gemeinsam gehen wollten, bereit waren, mit anzupacken. Er initiierte die Weggemeinschaft der beiden Gemeinden und koordinierte schließlich den Weg der Nettetaler Pfarren in die „Gemeinschaft der Gemeinden (GdG)“.

Sachlich und zielgerecht hätten sowohl Kirchenvorstände als auch die Pfarrge-meinderäte miteinander gearbeitet. Auch die vielen kompetenten Ehrenamtler behält er in guter Erinnerung. „Viele Gesichter tauchen in meiner Erinnerung auf, die mit mir den Weg gegangen sind“, so der Pfarrer. Auch seine Mitarbeit im Verwaltungsrat des Marienhospitals in Hinsbeck will er nicht vergessen. „Wir haben viel erreicht“, so Pfarrer Kerkhoff. Seinen Dienst in Südafrika tritt Pfarrer Kerkhoff im März diesen Jahres an. „Meine neue Gemeinde zählt 3.500 Mitglieder“, freut er sich auf die neuen Aufgaben. In die Auslandsseelsorge zog es den in Willich geborenen Pfarrer schon seit den Neunziger Jahren.

„Doch damals war keine Stelle in einer englisch sprechenden Gemeinde frei“, erinnert er sich zurück. Als dann im letzten Jahr der Anruf vom Auslandssekretariat kam, in Johannesburg in Südafrika wäre eine Planstelle frei geworden, sagt er zu. Seitdem hat er schon zweimal das Land besucht. Von seiner letzten Reise kehrte er mit einem für ihn faszinierendem Erlebnis zurück. „Eine Tages klingelte auf einmal der Erzbischof an meiner Türe“, erinnert sich Pfarrer Kerkhoff. Bei einer Tasse Kaffee wurden die letzten Formalitäten besprochen und drei Tage später waren alle noch nötigen Unterlagen da. „Mich erwarten in Johannesburg große Aufgaben“, so der Pfarrer.

„Man muss sich allerdings in Südafrika natürlich an gewisse Spielregeln halten“, weiß er. „Aber die sind überall gegeben“, ergänzt er. Am kommenden Samstag, 13. Januar, 17 Uhr, verabschieden sich die Hinsbecker Pfarrangehörigen mit einer Messe von ihrem Pfarrer. Die Vorabendmesse wird von allen Hinsbecker Chören festlich gestaltet. Anschließend findet ein Empfang im Jugendheim, Wankumer Straße, statt.

Die Lobbericher Pfarrangehörigen von St. Sebastian wollen sich am Sonntag, 14. Januar, 11 Uhr, in einer Messe von ihrem Pfarrer verabschieden. Die Messe wird vom Kirchen- und Jugendchor Klangfarben musikalisch gestaltet. Der Empfang ist anschließend in der „Brücke“. „Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge“, gibt er zu. „Ich bin den Lobberichern und Hinsbeckern zu großem Dank verpflichtet. Es war ein Geben und ein Nehmen“, so Pfarrer Kerkhoff. Und das will er auf jeden Fall für die kommenden fünf Jahre mit nach Südafrika nehmen.


Genug gejammert, es darf gelacht werden


Kabarettist Christoph Brüske präsentierte sein Programm "Brüskiert !?" in Lobberich

Nettetal (dv). Wären vielleicht mehr Besucher über die Einschätzung der Rhein-Neckar Zeitung von Kabarettist Cristoph Brüske, als "der neue Stern am Kabaretthimmel" informiert gewesen, hätten sich vielleicht mehr als die 115 Besucher von seinem Talent überzeugen können. Die Anwesenden gingen auf jeden Fall nach zweieinhalb Stunden hoch zufrieden nach Hause.

Denn was der Kabarettist in seinem Programm "Brüskiert" auf der Bühne bot, hatte hohen Unterhaltungswert. Nach über 300 umjubelten Shows in den letzten anderthalb Jahren hat der Kabarettist sein Programm auf den allerneuesten Stand gebracht. Das Ergebnis ist eine "Reloaded" Version seines Knallerprogramms "brüskiert !?". Der vollschlanke Vollblutkomödiant kreiert darin eine herrliche Kombination aus bissiger Politsatire, schalkhafter Zeitgeistanalyse und purer Unterhaltung. Keiner brüskiert so fabelhaft wie Brüske - er ist nicht nur ein Kabarettist mit geistigem Scharfsinn und Witz, sondern er entpuppte sich auch als ein echter Entertainer mit wahrem Spaßfaktor. Dies konnte man unter anderem an seiner Titelmelodie fest machen, basierend auf der James-Bond-Titelmelodie "Golden Eye".

Während seines gut zweieinhalbstündigen Auftritts beschäftigte er sich mit der großen Koalition, "die entpuppt sich als Großangriff auf die Geldbörse". Oder Themen wie die Überalterung der Gesellschaft fanden seine Bemerkung: "Hell's Omis ziehen den Kids die Handys ab, und die Doppelherzmafia betreibt Schutzgelderpressung am Zebrastreifen vor der Grundschule". Der Verbaltaifun aus dem Rheinland. Er vermischt Lokales mit aktuellen politischen Problemen, garniert alles mit einer exzellenten Gesangsstimme und gewinnt mit seiner Ausstrahlung sehr schnell das Publikum. So gehörte zu den Höhepunkten des Abends ein Medley auf die Stadt Nettetal, was nicht schöner hätte sein können.

"Vergiss den Heiligen Gral, geh' nach Nettetal". Als er beispielsweise zur formidablen Papst Benedikt- Parodie mit Melodien für den Vatikan anhob, blieb keine unbequeme Wahrheit ungesagt und kein Auge trocken. "Die Deutschen haben mit dem Papst einen deutschen James Band in Rom eingeschleust". Mit schonungsloser Offenheit lässt er sich über die Tücken des Alltags aus, wenn Autofahrer jeden Tag dem Radio-Werbespot von "Seitenbacher Müsli" . ausgesetzt sind, oder ihr elektronisches Postfach von Spams zugemüllt wird, "Die Spams sind für mich die neuen Zeugen Jehovas. Sie kommen auch ungebeten ins Haus". In seiner Abrechnung mit dem alltäglichen Wahnsinn gleitet er nicht auf die seichte Comedyschiene ab.

Zu seinen Lieblingsthemen gehören die Politiker. Er lobt Merkels Geschick, während der Fußball-WM die größte Steuererhöhung im vereinigten Deutschland durchgeführt zu haben, haut auf die SPD ein für die Abschaffung des Sterbegeldes und hat seine eigenen Ansichten zu NRWs Ministerpräsident Jürgen Rüttgers: "Dieser Mann will NRW retten und bekommt noch nicht einmal seinen eigenen Speichel in den Griff!" Oder Edmund Stoiber, "der hätte als. Finanzminister einfach unsere Steuern abstottern können". Den europaweiten Stromausfall schiebt er zuletzt Familienministerin Ursula von der Leyen in die Schuhe, die so die Geburtenrate ankurbeln wollte.

Auch seine Entspannungstipps sollte man gesehen haben. Denn wer den abheben den Kranich von Christoph Brüske erlebt hat, wird das innere Lächeln zwangsläufig durch ein Grinsen ersetzen müssen. Ein exzeptioneller Abend fernab von flacher Comedy - bei Brüske fängt der Spaß oft da an, wo er für andere aufhört.

Diese Art von Kabarett ist intelligent und witzig plus der richtigen Prise von Unterhaltung, kurz gesagt, sie macht einfach Spaß.


Ein Programm der Spitzenklasse

Mit einer kleinen Überraschung begann das diesjährige Neujahrskonzert des Kulturkreises der Wirtschaft. Kurz vor dem Jahreswechsel vollzog sich auch ein Wechsel in der Führungsspitze des Vereins. Reinhard Klumpen löste Harald Cleven als ersten Vorsitzenden ab. Die Mitglieder dankten ihm für sein jahrelanges Engagement mit einem kleinen Präsent. Nach diesen einführenden Worten machten sich die Darsteller - getreu dem Motto des Vorstandes „Fit for work“ an die Arbeit und begeisterten die über 500 Besucher am Sonntagmorgen mit den schönsten Musical-Duetten.


Foto: Frank Hohnen

Und was der Kulturkreis seinen Besuchern bot, war einfach Spitzenklasse. Unter der Leitung von John Lehmann präsentierte sich neben den vier internationalen Interpreten Eva Aasgaard aus Norwegen, Roimata Templeton aus Neuseeland, Stefan Poslovski aus Deutschland und Olegg Vynnyk aus der Ukraine die hervorragende Band.

Zum ersten Mal wurden die Solisten nicht nur durch eine Band unter der Leitung von John Lehman unterstützt, sondern zusätzlich noch durch „Musical Alive“, den Pop-Musical-Chor aus Hamburg. Die folgenden zweieinhalb Stunden waren angefüllt mit Liedern über „Liebe, Lust und Leid“. Und so begann das wunderbare Programm mit dem Titel „Nur die Liebe bleibt“ aus dem Musical „Rent“.

In der Folge präsentierten die zwei Sängerinnen und zwei Sänger den Besuchern eine Auswahl der stärksten Songs aus großen Musicalproduktionen wie „Phantom der Oper“, „Die Schöne und das Biest“ oder „Jekyll & Hyde“, aus denen das Ensemble an diesem Morgen gleich drei Stücke darbot.

Vor jeder Gesangsdarbietung führten die unterschiedlichen Sänger das Publikum kurz in den Kontext des folgenden Liedes ein. Sie machten ihre Rolle des Moderators gut. Ihm Rahmen solch einer Ansage verriet der gebürtige Ukrainer Oleg Vynnyk, dass er bereits als junger Mann auf der Bühne der Werner-Jaeger-Halle gestanden habe. „Damals war ich meinem Chor zum Partnerschaftsaustausch über die Stadt Kanew in Nettetal. Es ist schön, hier wieder auf der Bühne zu stehen“. Und die Nettetaler freuten sich auch den hochgewachsenen Blonden noch einmal als Sänger zu erleben. Der Tenor ist ebenso zu einem durchschlagskräftigem Forte wie zu feinem Piani fähig.

Nach seiner Darbietung in Nettetal wundert es nicht, dass er unter anderem für die Darstellung des Tod in „Elisabeth“ er bereits fulminante Kritiken erhielt. Zuletzt war er in „Les Misérables“ in Berlin als der bisher jüngste Darsteller des Jean Valjean zu sehen. Einen Auszug aus seiner Rolle brachte er mit dem schlicht und ergreifend vorgetragenem „Bring ihn heim“ auf die Bühne. Dieses Solo gehörte unbenommen zu den vielumjubelten Highlights des Morgens.

Auch der zweite Tenor Stefan Poslovski begeisterte die Besucher. Der gebürtige Karlsruher wirkte bei vielen Erfolgsmusicals wie Chicago, Les Miserables und Sweeney Todd mit. Bevor er seine Ausbildung an einer Hamburger Musicalschule begann, nahm er erfolgreich an zahlreichen Wettbewerben und Konzerten im In- und Ausland teil. Am Sonntag vermittelte er dem Publikum den Eindruck, dass ihm die Lieder auf den Leib geschrieben waren. So glaubwürdig schaffte er es, die Seelenqualen des Kaiser Franz Josef im Duett mit dem Tod in „Die Schatten werden länger“ offen darzulegen, ohne sich selbst zu verlieren. Das Publikum belohnte das fantastische Duett mit lang anhaltendem Applaus.

Stimmlich wie optisch überzeugte die Norwegische Sopranistin Eva Aasgaard. Sie sang ihre Hauptrolle stilsicher, intonationsrein und klangschön, beseelt, ohne auch nur im entferntesten das Kitschige zu streifen. Vor allem mit Stefan Poslovski bildete Eva Aaasgaard ein so bezauberndes wie stimmlich starkes Paar. Glaubhaft verkörpern sie ihre Liebe in „Jetzt hast du Seymour“. Vor allem im Frauen-Duett „Nur sein Blick“ aus dem Musical „Jeckyll & Hyde“ beeindruckten Eva Aasgaard und Roimata Templeton die Zuhörer mit ihrem glockenhellen und leichten Sopran.

Als „was scharfes für die Männer“ kündigte Tenor Oleg Vynnyk den Neuseeländer Sopran an. Und die Show, die Roimata Templeton in dem Lied „Buenos Aires“ aus dem Musical Evita bot, hielt was er versprach. Die Neuseeländerin absolvierte ihre Ausbildung für Musik und darstellende Künste an der University of Otago in Neuseeland. Einer der Höhepunkte ihrer Karriere war die Einladung des Prince of Wales in den Buckingham Palace, wo sie die Maria in West Side Story spielte. „Nach dem Auftritt kam Prinzessin Anne zu mir und bedankte sich für den wundervollen Abend. Das war ein tolles Erlebnis“. Weitere Engagements in Opern und Operetten an großen Londoner Bühnen folgten, bis ihre Karriere sie nach Deutschland führte. In Nettetal überzeugte die quirlige Schwarzhaarige mit ihrer starken Stimme.

Das Publikum bedankte sich für einen zauberhaften Vormittag mit stehenden Ovationen, Bravo- und Zugabe-Rufen. „Mit Mamma Mia“ endete ein wunderbares Konzert wie im Titel versprochen, mit den schönsten Musicalduetten.


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