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Donnerstag, 27. Juni 2002


Das Motto: Duddeln und Tuddeln

Am Wochenende feiert der Borussen-Fanclub sein 30jähriges Bestehen / Mitglieder sind echte Genießer


Foto: Josef Rütten

Nettetal/Lobberich (ur). Die Zeit vergeht - doch den Borussen-Fanclub "Den Tuddel" gibt es immer noch. Der nachweislich älteste Fanclub des Bundesligisten Borussia Mönchengladbach feiert am kommenden Wochenende, 29.und 30. Juni sein 30-jähriges Bestehen mit einem internen Mitgliederfest am Samstag und Frühschoppen für Jedermann am Sonntag. Und wo? Natürlich im und vor dem Vereinslokal "Den Tuddel" in Nettetal-Lobberich auf der Breyeller Straße.

Am 2. Januar 1972, Punkt 0.30 Uhr war es soweit: Die Gründungsmitglieder Erika und Klaus Herkenrath, Heinz Vossen, Josef Lehnen, Karl-Heinz Kebk, Karl-Heinz Killeit, Lothar Rietzke, Lothar Günther und Peter Busch hoben den Fanclub aus der Taufe. Neben der Borussia selbst und Besuchen derer Spiele hatten sie sich auch die Pflege der Geselligkeit auf die Fahne geschrieben. Beim Karneval verwandelt sich "den Tuddel" kurzerhand in ein Fußball-närrisches Volk und ist seit 1978 mit einem Wagen bei den Umzügen in Lobberich präsent. Die Gestaltung der Dröpkessitzungen und Jahresfahrten zu den Borussenspielen gehören ebenfalls zum Standardprogramm des Vereins. Wolfgang Koch, der seit 15 Jahren als Vorsitzender die Geschicke des Vereins leitet, kann sich noch erinnern, wie er als 16jähriger Fußballfan 1973 noch nicht auf große Fahrt nach München gehen durfte, weil er zu jung war. Aber das hat der Fanclub längst geregelt. Das Eintrittsalter liegt nun bei 14 Jahren.

Die Abstiegsjahre der Borussia von 1999 bis 2001 waren für "Den Tuddel" allerdings keine Saure-Gurken-Zeit. Zwar musste man wegen des bekanntlich umstrittenen Spielplanes der zweiten Liga mit seinen Sonntags- und Montagsspielen auf andere "Erlebnistouren" ausweichen. Aber für Wolfgang Koch, der als Geschäftskundenbetreuer bei der Sparkasse Krefeld beschäftigt ist, war das kein Problem

"Man muss eben flexibel sein, denn ett iss wie ett iss." So waren die Mosel oder auch das Pokalendspiel zwischen Schalke 04 und Union Berlin in der Hauptstadt adäquate Ziele. In diesem Jahr war alles wieder beim Alten: Der Fanclub fuhr nach Freiburg, sah Borussias 1:0-Sieg und feierte den damit verbundenen Klassenerhalt.

Zur Zeit sind im Fanclub 60 Mitglieder aktiv. Das Motto "Duddeln und Tuddeln" gilt nach wie vor, Gewalt wird entschieden abgelehnt. Wolfgang Koch: "Innerhalb der 30 Jahre haben wir uns von den Fahnenschwenkern mit den dazugehörigen Schals zu den stillen Genießern entwickelt. Nach 25 Jahren haben wir die Trikots der ehemaliegen 'Tuddel-Elf an unsere Kinder verschenkt." Eine ähnliche Wandlung vollzog auch das Vereinslokal "Den Tuddel". Früher als urige Borussen-Kneipe überaus beliebt, so gilt die Gaststätte heute als exzellentes Restaurant. Aber der Fanclub hat "Den Tuddel" über die gesamten 30 Jahre die Treue gehalten. Jahreshauptversammlungen und Sommerfeste haben hier ihren festen Platz.

Wie steht der Fanclub zur heutigen Borussia? "Es ist ein großes Glück, dass Hans Meyer als Trainer für den VfL gewonnen wurde", so Wolfgang Koch, die jetzigen Erfolge seien ihm zu verdanken. In der kommenden Saison wäre ein Platz im ersten Drittel der Bundesliga eine tolle Sache, vielleicht springt ein UEFA-Pokal-Platz heraus. "Auf jeden Fall wollen wir regelmäßig den FC Bayern München schlagen", wünscht sich Wolfgang Koch. Da muss er gar nicht mehr lange warten: Wie in der vergangenen Saison (und der herrlichen "Linksklebe" von Arie van Lent) startet Borussia Mönchengladbach mit einem Heimspiel gegen Bayern München in die Saison.

Herzlich bedanken möchte sich der Vorsitzende bei allen Aktiven und Sponsoren für ihre tatkräftige und finanzielle Unterstützung: "Ohne Anpacken läuft gar nichts,"

Am Wochenende geht nun richtig die Post ab, Ehemalige und geladene Gäste feiern mit den aktuellen Mitgliedern am Samstagabend ein internes Mitgliederfest, dass allerdings mit dem rockigen Sound der Band "Ranzig" zur Fete werden soll. Thomas Kastenmeier, ehemaliger Borussen-Profi, wird als Gast erwartet. Immerhin wird sein Originaltrikot wie eine Jkone" gehütet. Am Sonntagmorgen wird Uli Sude vorbeischauen, wenn "Den Tuddel" Jedermann zum musikalischen Frühschoppen ab 11 Uhr ins Vereinslokal, Breyeller Straße 65, einlädt. Ende offen - aber das war nicht anders zu erwarten wenn Geselligkeit zu den tragenden Eigenschaften des Fanclubs gehört.


Ja, das waren noch Zeiten! Der Fanclub im Jahr 1973


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