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Donnerstag, 23. Mai 2002


Haschisch ist längst Trenddroge
bei den Jugendlichen geworden

Hohe Dunkelziffer / Durch das nahe Venlo besondere Problematik im Kreis Viersen: Drogentourismus

Grenzland (ur). "Hanf, eine der ältesten Kulturpflanzen der Erde, könnte helfen, die Menschen ausreichend mit Kleidung, Papier, Öl, Brennstoff, Nahrung, Baumaterial und vielen Medizinen zu versorgen." So prangt es in großen Lettern auf dem Umschlag des Buches "Die Wiederentdeckung der Nutzpflanze Hanf" von Jack Herer. Aber bis dorthin scheint es noch ein weiter Weg, denn Besitz, Gebrauch, Einfuhr und Anbau von Hanf oder Cannabis sind bei uns in der Bundesrepublik streng reglementiert. Und dennoch: Die unmittelbare Nähe zur holländischen Grenze macht das Grenzland zu einem besonderen Fall in Sachen Hanf. Denn das reine Harz der weiblichen Blüte des indischen Hanfes ist eine Droge.

Haschisch, Marihuana, Gras, Pot - alles Namen für die verbotene Substanz. In Venlo ist der persönliche Verzehr in sogenannten Koffieshops möglich. Schon deshalb schlägt sich hier die Polizei mit Drogentouristen herum. Im Jahr 2001 wurden 2.375 Personen erfasst, die illegal Handel mit Haschisch führten. Davon hatten 327 ihren Wohnsitz im Kreis Viersen. 354 wurden bei der illegalen Einfuhr erwischt, 14 kamen dabei aus dem Kreis.

Noch eine andere Zahl: 363 Personen wurden mit Haschisch ertappt, ohne dass Handel oder Einfuhr nachgewiesen werden konnte. Bei diesen sogenannten allgemeinen Verstößen gaben 242 ihren Wohnsitz im Kreis Viersen an, von den 363 waren 217 Kinder, Jugendliche oder Heranwachsende zwischen acht und 21 Jahren.

"Neben Alkohol ist Haschisch zur Trenddroge der Zwölf- bis 16-Jährigen geworden", muss Hermann Hüpperling, bei der polizeilichen Suchtprävention in Viersen tätig, bestätigen. Sein Ziel ist die Sensibilisierung des Themas bei Betroffenen, Eltern und Lehrern. "Denn die Dunkelziffer liegt bei 100 Prozent", betont er, "Haschisch ist ein Jugendthema und damit mit einem hohen Lustfaktor verbunden."

Systematisch sollen Eltern und Lehrer fortgebildet werden. Das scheint notwendig, denn gerade Eltern reagieren panisch, wenn bei ihren Kindern nachweislich Umgang mit Haschisch nachgewiesen werden kann.

"Alles ist verboten", bestätigt Hans-Dieter Menden, Pressesprecher bei der Krefelder Staatsanwaltschaft, "was Besitz, Gebrauch und Einfuhr betrifft." Durch die Gesetzgebung in Deutschland, speziell durch das Betäubungsmittelgesetz, ist so eine Kriminalisierung vorprogrammiert. Ein Verfahren kann nur eingestellt werden, wenn man mit einer ganz geringen Menge zum Eigenkonsum erwischt wird. "Aber es ist eine Kann-Bestimmung", sagt Menden.

Einen Anstieg des Haschsichkonsums gegenüber 2000 konnte Antje Wielandt, Pressesprecherin der Viersener Polizeibehörde, nicht ausmachen. "Die Statistiken hängen auch von der Verfolgungsintensität ab, wir setzen bei der Polizei unser Personal und Ressourcen zielgerichtet ein", erklärt sie.

Obwohl Haschisch als Droge keinesfalls unterschätzt oder verniedlicht werden darf, scheint der Feldzug der Politik gegen das berauschende Mittel doch nicht konsequent. Alkohol und Nikotin sind längst zu Volksdrogen geworden, an denen der Staat durch Steuern mitkassiert. Dabei ist sich die Wissenschaft sicher, dass Alkohol und Nikotin einen hohen gesundheitlichen Schaden in der Bevölkerung anrichten. In diesem Punkt streiten sich die Gelehrten, wenn es um Haschisch geht. Immer wieder fällt das Wort Einstiegsdroge, doch auch hier wird kontrovers diskutiert. "Nach dem heutigen Stand verzerrt der Konsum von Haschisch das Bewusstsein, es kann zu Halluzinationen kommen, Passivität und Motivationslosigkeit sind möglich", sagt Dipl. Med. Martina Kruß vorn Gesundheitsamt Viersen. Das Führen von Kraftfahrzeugen ist nach Haschischkonsum grundsätzlich verboten. "Null Komma null", betont Hermann Hüpperling, auf eine ähnliche Schwelle wie bei der Promillegrenze angesprochen. In der Medizin sind aber auch positive Aspekte beschrieben worden. Besonders während der Chemotherapie bei Krebs soll Marihuana lindernd gewirkt haben.


Boule, bis die Sonne im Westen untergeht


"6. Oirlich-Open" im Hinsbecker Oirlich

Boule/Nettetal (ur). Ausgebucht, nichts geht mehr. Schon drei Wochen vor Termin waren die 6. Oirlich-Open im Hinsbecker Oirlich restlos ausgebucht. Und doch: Das Boule-Festival wird schon deshalb die Besucher nicht nur vom Niederrhein in diesem Jahr wieder nach Nettetal locken. An Fronleichnam, 30. Juni, werden 120 Teilnehmer auf inzwischen 30 (!) sorgfältig hergerichteten Bahnen um den Turniersieg kämpfen. Dabei weht wie in jedem Jahr der Hauch von Internationalität über das Hinsbecker Oirlich, denn es werden Spieler/innen aus Düsseldorf, Kempen, Krefeld und eben aus den Niederlanden erwartet. Dass Spieler/innen der verschiedensten Nationalitäten die Kugeln werfen werden, soll nicht unerwähnt bleiben.

Veranstaltet werden die "6. Oirlich-Open" von den NetteBoulern Nettetal. Das Startgeld beträgt sieben Euro und wird zum Teil in Form von Gewinnprämien wieder ausgegeben. Außerdem kann man sich auf attraktive Preise freuen. Gespielt wird übrigens in Doubletten (zwei gegen zwei).

Gesponsert wird das Turnier abermals von Ambre Solaire. Für das leibliche Wohl der Spieler/innen und der hoffentlich begeisterten Zuschauer ist ebenfalls gesorgt. So kann man sich im gemütlichen Cafe Künstler mit Getränken erfrischen und den köstlichen, selbstgemachten Kuchen kosten.

,Alles ist wunderbar gelaufen, keiner hat gemeckert, es war ein wunderbarer Tag", erinnert sich Christoph Mülleneisen, 1. Vorsitzender der NetteBouler an die Oirlich-Open im letzten Jahr. Er ahnte bereits: Im nächsten Jahr brauchen wir noch mehr Plätze."

Das erste und letzte Spiel findet traditionsgemäß immer auf den Höhen in "Marlus Blumengärtchen" statt.


Mietwohnungsbau im Rosental



Foto: www.lobberich.de

Im Rosental in Lobberich hat die Baugesellschaft von der Stadt ein 1000 Quadratmeter großes Grundstück gekauft. Hier ist ein Mietwohnungsbau beabsichtigt. Mit verschiedenen Architekten werden derzeit Gespräche geführt. Auskünfte erteilt gerne die Baugesellschaft Nettetal unter Telefonnummer 02157/897370.


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