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Donnerstag, 31. Januar 2002


Fachbereiche arbeiten eng zusammen

Zentrale Patientenaufnahme beim Städtischen Krankenhaus / Die GN im Gespräch mit Herbert Wans

Nettetal (dv). Das Städtische Krankenhaus Nettetal schaut in diesem Jahr auf sein zehnjähriges Bestehen zurück. Neben vielen Veränderungen, baulichen wie personellen, stehen zwei Kernpunkte auf dem Programm, die es heißt umzusetzen. Zum einen ist das ambulante OP-Zentrum in der vierten Etage des Hauses (die GN berichteten) und zum anderen die Zentrale Patientenaufnahme. Die GN sprachen mit Herbert Wans, Geschäftsführer des Städtischen Krankenhauses Nettetal über bauliche Veränderungen und das Ziel, dass der Patient sich im Krankenhaus gut aufgehoben fühlt.

Seit wann planen Sie die Zentrale Patientenannahme?

Herbert Wans: Das Thema "Zentrale Patientenaufnahme" beschäftigt alle Bereiche des Krankenhauses seit nahezu zwei Jahren. Über die verschiedensten Arbeitsgruppen (beteiligt waren alle Berufsgruppen, von den Chefärzten angefangen über die Pflege bis zur Verwaltung) wurden die Inhalte und die Organisations- und Funktionserfordernisse für eine Zentrale Patientenaufnahme zusammengetragen. Zur fachlichen Beratung wurde ein auswärtiges Institut aus dem Bereich der Krankenhausberatung hinzugezogen.

Wie war das Verfahren der Patientenaufnahme bisher?

Herbert Wans: Derzeit ist es üblich, dass ein Patient über den erkennbaren zuständigen Fachbereich aufgenommen wird und die diagnostischen und therapeutischen Leistungen erhält. Nach einer Grundaufnahme wird der Patient dem Stationsbereich zugeteilt und erfährt anschließend die wesentlichen diagnostischen und sonstigen Leistungen. Diese Abläufe erfordern sehr viel Zeit, für die einzelnen Untersuchungen wird der Patient durch das gesamte Krankenhaus gefahren, und stellt sich damit auch betriebswirtschaftlich sehr aufwendig dar. Was ändert sich konkret mit der Zentralen Patientenaufnahme?

Herbert Wans: Künftig soll der Patient zentral in die interdisziplinär besetzte Abteilung ins Krankenhaus aufgenommen werden. In dieser zentralen Stelle soll der Patient verwaltungsmäßig, medizinisch und pflegerisch erfasst und abgeklärt werden. Der Patient soll so lange in diesem Bereich verbleiben, bis über diagnostische Verfahren das eindeutige Behandlungsziel bestimmt ist. Die medizinischen Fachbereiche arbeiten in dieser zentralen Stelle sehr viel enger als bisher üblich zusammen. Der Zeitraum der diagnostischen Leistungen wird erheblich gestrafft, so dass es auch für den Patienten schneller erkennbar wird, was für ihn medizinisch getan werden muss.

Um die neue Patientenaufnahme zu, realisieren, müssen sie während des laufenden Krankenhausbetriebes umbauen. Warum tun sie dies?

Herbert Wans: Gezwungen werden die Krankenhäuser zu solchen Organisationsveränderungen unter anderem durch die Tatsache, dass die Verweildauer im Krankenhaus inzwischen so kurz wie irgend möglich bemessen ist und die neuen Entgeltformen ab dem 1. Januar 2003 eine schlechte Organisation wirtschaftlich stark bestraft wird.

Wann wollen Sie mit den ersten baulichen Schritten beginnen?

Herbert Wans: Zurzeit laufen letzten Schritte für die planerische Umsetzung der Zentralen Aufnahme. Es ist jedoch bereits erkennbar, dass die vorhandenen Bereiche im Erdgeschoss des Hauses so angepasst werden können, dass das gewollte Ziele erreicht wird, Mit der Umsetzung soll voraussichtlich im Sommer diesen Jahres begonnen werden.

Wann sollen die Umbauarbeiten fertig sein?

Herbert Wans: Der Umbau geschieht bei laufendem Betrieb. Die Umbaudauer sollte bei einem Jahr liegen, die Kosten belaufen sich auf knapp eine halbe Million Euro. Die "Zentrale Patientenaufnahme" wird komplett aus eigenen Mitteln bestritten.


Der Neue heißt Wagner


30-jähriger Hagener zum Beigeordneten der Stadt Nettetal gewählt / SPD enthielt sich


Christian Wagner

Nettetal (ur). In öffentlicher Sitzung wurde am Dienstagabend der 30-jährige Christian Wagner für acht Jahre zum Beigeordneten gewählt. Auf ihn entfielen 25 der 39 abgegebenen Stimmen, Die SPD-Fraktion hatte in der Ratssitzung vor der Wahl beantragt, die Stelle noch einmal auszuschreiben, da sie keinen der Bewerber für geeignet hielt, sich dieser Position in Nettetal zu stellen. Mit den Stimmen der CDU- und FDP-Fraktion wurde dieser Antrag aber abgewiesen.

Christian Wagner studierte an der Westfälischen Wilhelms-Universität Rechtswissenschaften und kann als Qualifikation die erste und zweite Staatsprüfung vorweisen. Anschließend war er beim juristischen Vorbereitungsdienst beim Landgericht Münster tätig. Danach arbeitete er als freier Mitarbeiter bei einer Rechtsanwaltskanzlei, um dann beim Bildungswerk der Kommunalpolitischen Vereinigung NRW als Referatsleiter für Kommunalverfassungsrecht, Jugend, Familie, Soziales und Gesundheit tätig zu sein. Christian Wagner wohnt zurzeit in Hagen und ist verheiratet.

Insgesamt hatten sich 62 für die Stelle des Beigeordneten beworben. Anfang Januar waren aus diesem Kreis sechs Bewerber eingeladen worden, allerdings erschienen nur drei.

Vor der Wahl beantragte Renate Renate Dyck, Fraktionsvorsitzende der SPD, die Stelle des Beigeordneten erneut auszuschreiben. Man habe bei keinem der drei Bewerber das Gefühl, dass er für die Stelle geeignet sei. Wir wollen Erfahrung, Kompetenz und Motivation", sagte sie zusammenfassend, der Richtige sei nicht dabei gewesen. Drei von 62, das seien nur fünf Prozent, aus denen letztendlich gewählt wurde. Andreas Bartsch erklärte für die CDU-Fraktion, dass es eine natürliche Selektion sei, wenn schließlich nur drei zum Vorstellungsgespräch erscheinen. Darauf erklärte Ralf Hussag (SPD): "Wir wollen keine natürliche Selektion, wir wollen selber selektieren, deshalb ist es sinnvoll, die Wahl um zwei Monate zu verschieben."

Hans-Willy Troost, FDP-Fraktionsvorsitzender, erklärte unisono mit der CDU, den richtigen Kandidaten gefunden zu haben und wies Renate Dycks ironische Vorwürfe ("Soziale Probleme gab es in Nettetal bisher nicht") hinsichtlich der Brisanz der Beigeordnetenstelle zurück: "Defizite sollten wir in den Fachausschüssen aufarbeiten." Außerdem habe man selten so ein klares Verfahren gehabt. In diesem Punkt waren sich alle Fraktionen einig: Das Verfahren bis zur Beigeordnetenwahl sei fair und durchsichtig gewesen.

Christian Wagner erhielt schließlich die Stimmen der CDU und der FDP (25), die SPD enthielt sich mit elf Stimmen (mit dem Grundgedanken, alle drei abzulehnen), auf den Krefelder Michael Becker entfielen drei Stimmen. Die dritte Bewerberin, die Mönchengladbacherin Ulrike Lappeßen erhielt keine Stimme.


Erste Hilfe unbezahlbar?


Fehlender Sanitätsdienst macht den Verantwortlichen Sorgen

Jugendfußball/Nettetal (ur). Sorgen um die Gesundheit bei den Jugendfußballstadtmeisterschaften in Nettetal machte sich Helmut Anderski, Jugendleiter des SC Union Nettetal. Bei der dreitägigen Veranstaltung, die in der Regie des Stadtsportverbandes Nettetal durchgeführt wurde, stand kein Sanitätsdienst zur Verfügung. Lediglich am Freitagabend war Manfred Thofondern (Concordia Lötsch) anwesend, allerdings in Eigeninitiave und nicht als Sanitäter des Malteser Hilfsdienstes (MHD). Wie in jedem Jahr hatte der Stadtsportverband den Malteser Hilfsdienst um Anwesenheit bei den Stadtmeisterschaften gebeten, musste allerdings erfahren, dass für diese Dienstleistung inzwischen Gebühren erhoben werden. Bei etwa sieben Euro pro Stunde pro Sanitäter wäre man an diesem Wochenende auf rund 300 Euro gekommen. Albert Geritz, rühriger Organisator der Stadtmeisterschaften, bedauerte: „Das war in der Kürze der Zeit nicht mehr finanzierbar." Willi Pollmanns, Stadtbeauftragter des MHD Nettetal, betonte, dass eine entsprechende Preisliste schon einige Zeit vorliege. Man wisse, dass auf die Vereine zusätzliche Kosten zukämen und bedauerte: „Auch wir tun uns schwer mit der Umsetzung", aber: „Kostenlos können wir keine Sanitäter mehr stellen. Bisher konnten wir noch Mittel aus dem Katastrophenschutz verwenden." Die Ausbildung der MHD-Sanitäter sei vor allem der Grund, warum jetzt Gebühren für einen Sanitätsdienst erhoben würden. Ein Sanitätsdienst kann vor allem erste Maßnahmen einleiten, die bei schwereren Verletzungen von Nöten sind, aber auch die kleineren „Wehwehchen" kompetent behandeln. Bei den Jugendstadtmeisterschaften wurde „nur" ein Schaager D-Jugendlicher an der Hand verletzt, sein Vater fuhr mit ihm direkt ins Krankenhaus. Auch wenn Eigeninitiative lobenswert ist, so fordert Helmut Anderski dennoch: „Man muss sich Gedanken machen, wie man den Sanitätsdienst finanziert." Und Albert Geritz griff den Gedanken auf: „Auf unserer nächsten Zusammenkunft werden wir das Thema hinsichtlich der Feldmeisterschaften besprechen." So wurde auch diskutiert, ob die Vereine gebeten werden sollen, für einige Stunden ausgebildete Sanitäter zur Verfügung stellen.


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