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Donnerstag, 03. Januar 2002.


Alles "paletti" Mit dem Euro


Banken hörten keinen Klagen / Am Neujahrsmorgen war der Euro an allen Geldautomaten verfügbar / Brand an der Lobbericher Sparkasse: Vorraum blieb geschlossen

Nettetal (ur). Eine Stunde nach Mitternacht, kurz nach den ausführlichen Glückwünschen zum neuen Jahr versuchten die GRENZUND-NACHRICHTEN den Euro-Check in Lobberich. Vier Banken galt es zu besuchen, alle ausgerüstet ndt Geldautomaten: Die Sparkasse, die Volksbank, die Commerzbank und die Deutsche Bank.

Durch zerbrochene Bierflaschen und Knallerreste führte der erste Weg zur Commerzbank. Dieser Automat sei zurzeit nicht in Betrieb, hieß es gegen 1.10 Uhr in der Filiale an der Marktstraße. Zwei Minuten später war auch bei der Sparkasse kein einziger Euro zu bekommen. "Out of order" signalisierte der Automat draußen, in den vorderen Innenraum kam man nicht hinein. Wieder ein paar Schritte weiter: Auch der "Geldgeber" der Volksbank kam nicht auf Touren - keine Chance, die neue Währung in den Händen zu halten.

Nun noch der Weg durch eine fast einsame Lobbericher Fußgängerzone zur Deutschen Bank. Ein fröhliches Pärchen wollte noch den ersten Preis des Lobbericher Werberings vom Sockel holen, aber da war wohl die Handbremse angezogen.

Und schließlich gelang es doch noch, die dünnen Euroscheinchen zwischen den Fingern zu fühlen. Der Automat an der Hochstraße warf die gewünschte Summe aus, die Scheine klebten noch ganz eng aneinander. Soweit die Rundreise durch Lobberichs Finanzwelt, die übrigens in völliger Einsamkeit vonstatten ging. Kein weiterer Mitbürger wurde in den "Ladestationen" der Banken gesichtet.

"Das kann nur ein kurzfristiger Ausfall gewesen sein" versicherte Ralf Neuhöffer, Leiter der Lobbericher Commerzbank-Filiale. Er habe Rufbereitschaft in der Nacht gehabt und keine Klage gehört. Das Programm im Geldautomaten reorganisiere sich selbsttätig, das geschehe auch zu "normalen" Geschäftszeiten. Um 12 Uhr wurden am 31. Dezember alle Geldautomaten der Commerzbank ausgeschaltet, um per Hand die Mark-Kassetten in Euro-Kassetten umzutauschen. Zentral aus Frankfurt wurden um 24 Uhr alle Commerzbank-Automaten in ganz Deutschland hochgefahren.

Ähnlich verfuhr auch die Sparkasse. Der Außenautomat lieferte bis Mitternacht noch Mark und wurde dann abgeschaltet, im Innenvorraum sollten eigentlich Euros verfügbar sein. Aber kurz vor Mitternacht brannten einige Sträucher vor der Sparkasse, die Feuerwehr musste anrücken. Aus Sorge habe ich den Innenraum nicht geöffnet", erklärt Manfred Albersmann, Geschäftsstellenleiter der Lobbericher Sparkasse. Am Neujahrsmorgen ab 7.30 Uhr konnte dann über die neue Währung verfügt werden.

Zu großer Kundenandrang führte am Mittwoch zu einer kurzfristigen Schließung der Sparkasse in Lobberich.

Für eine andere Strategie entschied sich die Volksbank. "Wir sind davon ausgegangen, dass in der Neujahrsnacht erstens noch nicht so viele Kunden Euros ziehen wollten, zweitens die Mark ja noch als Zahlungsmittel Gültigkeit hat", erläutert Stephan Laumen, Geschäftsstellenleiter der Volksbank in Lobberich. Bis 24 Uhr gab es hier noch Mark, ab 9.20 Uhr kamen Euros aus den Geldschlitzen zum Vorschein. Sowohl Laumen als auch Albersmann waren keine Klagen ihrer Kunden zu Ohren gekommen.

"Wir haben versucht, schon seit Mitte des Jahres die Situation zu entzerren", betont Gerd Dickmanns, Geschäftsstellenleiter der Deutschen Bank 24 in Lobberich. So seien Konten bereits Mitte des Jahres auf Euro umgestellt worden. Maschinell und per Hand wurden die Euro-Scheine außerdem mehrmals aufgefächert, bevor sie im Automat zur Verfügung standen.

Ein erfreuliches Fazit: Bis auf kleinere "Unfälle" ging alles glatt. Bei einem Geschäftskunden riss der Henkel einer Stofftasche, der Inhalt ging zu Boden. Das war's.

Als ein Lobbericher Wirt seine Euro-Bestellung auf 212 Euro bezifferte, antwortete er auf die Frage, was er denn mache, wenn der Gast eine kleine Zeche mit einem großen Schein bezahle: "Dann mache ich einen Deckel."

Andere Zahlen: 45 Millionen Euro wurden bis Donnerstag bei der Sparkasse Krefeld an die Kunden ausgegeben, weitere 4,8 Millionen Euro aus den Geldautomaten gezogen. Das ist ja kaum vorstellbar", staunte Albersmann.

Auch in kleineren Stadtteilen Nettetals gab es keine Probleme: So wurden zum Beispiel in Leuth zwischen Mitternacht und 1 Uhr nur ganz wenige Interessenten an den Automaten gesehen. Dennoch konnte auch jeder in Leuth druckfrische Euro-Scheine ziehen.

Nehmen wir es also mit einer Anmerkung des Nettetaler Bürgermeisters Peter Ottmann, der sich zum Euro wie folgt äußerte: "Erneut begleitete uns ein bedeutsamer Schritt über den Jahreswechsel. Der Euro wird in Noten und Münzen am ersten Tag des neuen Jahres ausschließliches Zahlungsmittel sein. Ich bin sicher, das wird unseren Unternehmen keine Probleme bereiten, zumal im Geschäftsverkehr der Euro seit drei Jahren eingeführt ist."


Erstattung der Fahrtkosten


Heinemann gewann Rechtsstreit mit Stadt

Nettetal (dv). Das Verwaltungsgericht Düsseldorf im Rechtsstreit zwischen Hermann Heinemann, Ritzbruch 71, und der Stadt um die Erstattung von Schülerfahrkosten für den Kläger entschieden. Heinemann hatte die Stadt verklagt, da diese nicht die Fahrtkosten für die Tochter Theresa vom Ritzbruch bis zum Gymnasium zahlen wollte. Hermann Heinemann stellte für seine damals zehnjährige Tochter nach dem Schuljahr 1999/2000 ein Antrag auf Übernahme von Schülerfahrtkosten. Die Stadt lehnte den Antrag ab, da der kürzeste Fußweg zischen Wohnung und Schule nicht mehr als 3,5 Kilometer beträgt. Den dagegen erhobene Widerspruch wies die Stadt als unbegründet zurück. Im Juni vergangenen Jahres erhob Heinemann gegen den Bescheid der Stadt Klage beim Verwaltungsgericht und hatte Erfolg. Der Richter machte bei dem von der Stadt vorgeschlagenen Schulweg, zum einen am Wald und am Klärwerk vorbei oder zum anderen ab Kapellchen durch Sassenfeld, Sassenfelder Kirchweg bis zum Gymnasium, eine besondere Gefährlichkeit geltend. Diese besondere Gefährlichkeit hängt mit dem Straßenverkehr und mit der Durchkreuzung von Waldgebiet zusammen. Besonders die Strecke ab „Am Winkelskamp“ bis zur „Lindenallee“, zumal dieser Weg weder beleuchtet noch schnell erreichbar ist. Auch die Anwesenheit der Polizeioberkomissar Ites, der die Strecke einmal wöchentlich zu Fuß begeht, galten vor Gericht wenig. Der nun von der Tochter gewählte Weg über die Kreisstraße 3 entlang bis zur Einmündung Lindenallee, ist 3.609,65 Meter lang und wird nach dem Richterspruch voll erstattet. Die Kosten für das Verfahren müssen von der Stadt übernommen werden.


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