Erdbebengebiet Niederrhein

Historische Beben in der Region

Unsere Gegend ist Teil der rheinischen Erdbebenzone, die sich vom Erdbebengebiet Basel bis in die Beneluxstaaten erstreckt.

Alleine im Bereich der Niederrheinischen Bucht kennt man aus historischen Quellen über 20 größere Beben. Anton Fahne berichtet von einem heftigen Erdbeben in Lobberich am 4. April 1640 (A. Fahne, Die Dynasten von Bocholtz, Ausgabe 1863, II, S. 286).
Eines der stärksten Erdbeben ereignete sich 1756 bei Düren - es ist das bis heute stärkste überlieferte Erdbeben Deutschlands.

Belgische Geowissenschaftler fanden in der Nähe von Breé (40 km nordwestlich von Aachen) Spuren eines Bebens, das sich um das Jahr 800 ereignet haben muss und dessen Magnitude man bei 6,4 vermutet.

Warum bebt die Erde im Rheinland?

Die afrikanische Platte bewegt sich nach Norden und drückt dabei Italien gegen die europäische Platte. Hierdurch entstanden die Alpen, und es ergeben sich Spannungen auch weiter nördlich in der Erdkruste.

Die Niederrheinische Bucht liegt auf einer Trennfuge, die Europa in Nord/Südlicher Richtung trennt. Angetrieben durch die genannten Spannungen senkt sich die Niederrheinische Bucht es wird angenommen, dass hier die eurasische Kontinentalplatte auseinander driftet.

Übersteigen die aufgebauten Spannungen die Festigkeit der Gesteine, kommt es zum Bruch. Dabei wird ein Teil der aufgestauten Energie freigesetzt, und Erschütterungen an der Erdoberfläche spürbar.
Das Beben von Roermond am 13. April 1992 war eine vertikale Verschiebung am Peelrand-Sprung um etwa 50 Zentimeter.

Erdbebengebiete
Dargestellt sind Erdbebenzonen mit den folgenden Bemessungswerten der Bodenbeschleunigung

  • Zone 3: a = 0,8 m/s²
  • Zone 2: a = 0,6 m/s²
  • Zone 1: a = 0,4 m/s²

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"Viersener Sprung"

Ein anderer bedeutendster Bruch ist der "Viersener Sprung". Er markiert die Grenze der tiefer liegenden Erdschichten des Westkreis' gegenüber den entsprechenden Schichten im Ostkreis. Der Westen sinkt dabei jährlich um circa einen Millimeter ab.

Erdstöße bis zu einer Stärke von Sechs auf der Richterskala sind am Niederrhein möglich.


Link Übersicht Natur und Geografie

Entstehung des Nettetales