Görtz, Heinrich Gillis

Maler, Grafiker, Zeichner

* 30. Juni 1940 (Lobberich),

+ 11. September 2010 (Lobberich)

Mitglied des (West-)deutschen Künstlerbundes
Verheiratet mit der Malerin und Zeichnerin Katrin Berger.

Heinrich Gillis Görtz Portrait: Bruni Encke, Krefeld

Heinrich Gillis Görtz über seine Arbeit:

„Im Werk wandelt sich die Empfindung zur Form, Imagination in Bild. Dem So-Sein dieser Welt stellen wir die Phantasie entgegen: die Darstellung einer Idee, die wieder mitprägt am Erleben und dem Denken zukünftiger Generationen. Kunst machen heißt: Modelle entwickeln für zukünftiges Leben. Ausgestattet mit dem spezifischen Wahrnehmungs- und Empfindungsvermögen unserer Epoche sind wir hineingestellt in den Zusammenhang zwischen Überlieferung und Utopie. Gestaltend suchen wir uns den Ausdruck der Zeit: erfüllte Gegenwart.“

"In der gestalterischen Grundauffassung bei Heinrich Gillis Görtz (gibt es) zwischen Malerei und Graphik keinen essentiellen Unterschied (...), (...) vielmehr (bestimmen) sozusagen gattungsübergreifend die Linie, das Zeichen und die graphische Struktur das künstlerische Geschehen (...). Aus dieser künstlerischen Grunddisposition erklärt sich auch der enorm hohe Anteil an druckgraphischen Werken".
Maria Engels, M.A., Kuratorin der Ausstellung in Kornelimünster 2010

"Goertz muss zu den ganz großen der Welt der Zeichnung, und vor allem der Grafik gerechnet werden."
(Bildhauer Ingo Ronkholz, Krefeld anlässlich des Todes 2010)

Daten seines Lebens

• 1955 Lehre als Entwerfer für Textildruck danach Tätigkeiten in diesem Beruf
  Parallel Besuch von Abendkursen an der Werkkunstschule Krefeld.
• 1960/1961 studierte er zwei Semester an der Kunstakademie Düsseldorf bei Ferdinand Macketanz, Gerhard Hoehme und Karl Otto Götz.
• 1961/1962 Studium an der Werkkunstschule Krefeld bei Rolf Sackenheim,
• 1962 wieder an der Kunstakademie Düsseldorf bei Joseph Fassbender.
• 1964 erste Ausstellungen in Krefeld und Düsseldorf
• 1965 Stipendium der Ernst-Poensgen-Stiftung Düsseldorf.
  
  "In der Anatomie der Medizinischen Akademie der Universität Düsseldorf fertigte der Grafikstudent erste Zeichnungen vom Gehirn und dem Schädel eines kleinen Ungeborenen. Das öffnete dem Künstler die Tür zu einem „faszinierenden, zuweilen auch bedrückenden“ Thema: „Das Behütetsein und die Verletzlichkeit des Körperlichen und der Psyche."
  
  "Heinrich Gillis Görtz hat sich dem Mappenwerk verschrieben, das unter der Wahrung einer in sich geschlossenen Form verschiedene Wege der Darstellung eines Sujets ermöglicht. (...) In ihnen lässt sich immer wieder das Prinzip des Ausgleichs erkennen, zwischen Expressivität und Strenge, zwischen klarer Form und amorphen Flächen. Eine seiner seriellen Arbeiten widmet sich mit dem Titel „Zerebral“ dem menschlichen Gehirn, das in der Moderne das Herz als Träger der Seele und der menschlichen individuellen Persönlichkeit in seiner Bedeutung enterbt hat."
  (Prof. Dr. Thomas Sternberg zur Ausstellungseröffnung Akademie Franz Hitze Haus, Münster)
  
  Erste Studienreise nach Marokko (islamische Kunst)
• 1966 erstes eigenes Atelier in Düsseldorf / Dozent für Zeichnung an der Werkkunstschule Krefeld.
• 1966/1967 Meisterschüler von Joseph Fassbender an der Kunstakademie Düsseldorf.
• 1974 (bis 1992) Professor im Fachbereich Design der Fachhochschule Niederrhein in Krefeld.
  1976 Umzug nach Krefeld.
• 1980 Beginn der Arbeiten am Baarlo-Zyklus.
• 1985 und 1988 Studienreisen in die Sowjet-Union (Moskau, islamisch geprägte Ziele)
• 1987 Rückkehr nach Lobberich - Atelier und Werkstatt am Pletschbach in Dyck.
• 1990 Krankheit, Krankenhausaufenthalte Herzoperationen, Befreiung von den Dienstpflichten als Professor, 1992 Emeritierung.

Nach krankheitsbedingter Emeritierung entstand ein umfangreichesund dichtes Werk, das in den nächsten Monaten in wichtigen Ausstellungenvorgestellt wird. (Westdeutsche Zeitung 13.09. 2010)

Bücher:

Zerebral. 1965 - 1980. Herausgegeben von Niklas Stiller.
Mit Beiträgen von Renate L. Kastner, Hans Schadewaldt, Niklas Stiller.
Düsseldorf, Omikron Publ., 2006

Görtz, Heinrich Gillis: Baarlo.
ISBN 10: 3879093482 / ISBN 13: 9783879093489