Manufakturwarengeschäft Stern (bis 1941)

Familie Stern - Familie Rosenthal

1941 wurden die letzten verbliebenen Juden aus Lobberich in das Wikilink Konzentrationslager Riga deportiert und ermordet.
Das Gebäude Hochstraße 39 wurde danach weiter bis 2022 als Textilgeschäft (Fierley, Brünen, "Minitextil", zuletzt "family") betrieben. Heute (2022) befindet sich dort ein Tatoo - Studio.

Ansichtskarte der Hochstraße aus den 1920er Jahren
Das Geschäft Stern/Rosenthal befand sich im 3-geschossigen Gebäude (3. Haus) auf der linken Seite

"Mehrfach wurde als ein Beispiel von Großzügigkeit der Händler Max Rosenthal genannt, der in das Manufakturwarengeschäft Stern auf der Hochstraße eingeheiratet hatte. Er hat Notleidende, soweit es ihm möglich war, z.B. durch erhebliche Preisnachlässe bei guter Ware unterstützt. Auch spendete er "massenweise" Pakete für die Winterhilfe. " (Max Zanders)

Das Geschäft fiel 1935 auf, da es noch länger (statt mit der Hakenkreuzfahne) in den Farben schwarz-weiss-rot geflaggt hatte. Dies sei aber bei den letzten Kundgebungen bereits nicht mehr geschehen.(...)

Im Frühsommer 1935 wird amtlich berichtet, dass der "Jude Stern" bei dem Wikilink SA - Mann Heinrich Pollen vorstellig geworden sei, um ihn zum Kauf in seinem Geschäft zu bewegen. Stern habe ihm gesagt, "er möge das nur so machen, wie eine Reihe anderer Parteigenossen, die abends nach Geschäftsschluß hinten herum kämen".

Im Dezember 1941 wurden die in Lobberich verbliebenen Juden sowie der erst 1939 zugezogene Emil Goldbach, deportiert und später umgebracht. Das Ehepaar Stern konnte sich rechtzeitig nach Amerika retten. Link Walter Sanders, der als einzig Überlebender später wieder nach Lobberich zurückkam, hatte den Ort bereits vorher verlassen.

Max Rosenthal und eine Zanders - Tochter wurden in Riga noch von dort stationierten Lobbericher Soldaten gesehen, sprechen durften sie nicht mit ihnen. Hinweise über den Verbleib der beiden gibt es nicht mehr.

Außer der Familie Stern/Rosental wohnten in Lobberich die Link Familien Sally und Mina Sanders (Viehhändler), Otto und Johanna Zanders (Viehhändler) sowie Arthur und Thekla Zanders (Viehhändler) mit ihren Kindern.

Vor dem Haus wurden am 5. Dezember 2022 "Link Stolpersteine" verlegt